Eine rührige Gemeinschaft ist der "Verein für Gartenbau und Landespflege Simbach am Inn". Doch das könnte bald vorbei sein, denn es fehlt an Nachwuchs in der Vorstandschaft. Corona hat das Problem noch verstärkt.
Jedes Jahr gab es ein reiches Programm mit Vorträgen zu verschiedenen Themen im Bereich "Flora und Fauna", bei denen sich Mitglieder und interessierte Zuhörer viele Tipps holen konnten, zudem Fahrten, Ausflüge, Adventfeier usw. Die "Gartler" beteiligten sich an den kirchlichen und städtischen Festen, boten für die Jugend im Rahmen des Ferienprogramms immer besondere Höhepunkte, bastelten Insektenhotels oder gestalteten mit den Kindern Dekorationen für den heimischen Garten. Das alles vor "Corona".
Mitglieder können sich auch verschiedene Geräte für günstiges Geld ausleihen, etwa Weck- und Entsaftapparate, Vertikutierer, Hochentaster bis hin zu Dörrgeräten und Wühlmausfalle. Außerdem gibt es bislang noch Vergünstigungen in bestimmten Geschäften, die mit Pflanzen und Gerätschaften für den Gartenbereich handeln.
"Wir brauchen unbedingt neue Kräfte"
Doch nun sieht es nicht gut um den Weiterbestand des Gartenbauvereins aus. "Wir brauchen unbedingt neue Kräfte für die Vorstandschaft. Bedingt der Pandemie konnten keine Versammlungen abgehalten werden, geplante Veranstaltungen, Referate usw. mussten abgesagt werden. Auch das Erstellen eines umfangreichen Jahresprogramms war nicht möglich, da man nicht gewiss sein konnte, ob überhaupt, wie und eventuell ab wann wieder Treffen und Zusammenkünfte möglich sein werden. Eine längerfristige Planung ist quasi unmöglich", klagt Vereinsvorsitzender Franz Brem, der ein weiteres großes Problem aufzeigt: Es muss eine neue Vorstandschaft gewählt werden, doch die meisten, die bisher ein Amt bekleideten, werden sich nicht mehr zur Verfügung stellen. "Ohne Vorstandschaft gibt es bald keinen Gartenbauverein Simbach mehr", bringt es Brem auf den Punkt. Die jetzige Vorstandschaft setzt sich wie folgt zusammen: 1. Vorsitzender: Franz Brem, 2. Vorstand: Anneliese Dicklhuber, Kassiererin: Martina Pilger; Schriftführerin: Monika Schade; Beisitzer: Marianne Brem, Roswitha Dauenhauer, Eva Petschl, Alois Zirm.
Vorsitzender macht noch zwei Jahre weiter
Franz Brem ist bereit, sich für weitere zwei Jahre als Vorsitzender zur Verfügung zu stellen, um eine mögliche neue Mannschaft zu unterstützen. Auch Monika Schade würde eventuell noch als Schriftführerin weitermachen. Brem und seine Mitglieder der Vorstandschaft bedauern es sehr, dass dem stets aktiven Verein bald ein Garaus beschieden sein könnte. Man habe sich nach Kräften dafür eingesetzt, Referenten engagiert, Fahrten organisiert, Erntedankaltare gestaltet.
In diesem Jahr steht laut Satzung eine Neuwahl an; bisher sieht es in punkto Neubesetzung von Posten nicht gut aus. "Wir gehen nun bewusst an die Öffentlichkeit und würden uns sehr freuen, wenn sich jemand für die Übernahme eines Amtes zur Verfügung stellen würde", so der Vorsitzende, der sich im Namen der gesamten Vorstandschaft bei den Mitgliedern bedankt und allen wünscht, dass sie "gsund bleiben" mögen.
Aufgrund der Umstände gibt es heuer ein "Jahresprogramm in einfacher Papierform". Ob die geplanten Veranstaltungen stattfinden können, steht noch "in den Sternen".
