Simbach am Inn
"Man kann nicht ewig alles abschotten"

Noch besteht Hoffnung bei der Zeiler-Gastronomie, dass der Schaden begrenzt werden kann

08.04.2020 | Stand 20.09.2023, 5:46 Uhr

Oliver Zeiler ganz in seinem Element. Wann man wieder solche Fotos von ihm machen kann, ist ungewiss. −Foto: Geiring

"Wir kämpfen", sagt Oliver Zeiler, Juniorchef der Zeiler-Gastronomie. Das Versammlungsverbot trifft den Kirchberger Familienbetrieb schwer. Nun gilt es, die Fixkosten zu minimieren und die Hoffnung auf eine Lockerung der Maßnahmen gegen das Corona-Virus aufrecht zu erhalten.

Der Lokschuppen – und damit eine der Haupteinnahmequellen – ist dicht, das Gasthaus in Kirchberg und das gepachtete Kurhaus in Bad Füssing ebenso. Die Catering-Küche bleibt kalt, nachdem niemand mehr beliefert werden kann. Selbst ein Abhol- oder Straßenverkauf von Speisen kam anfangs für die Zeilers nicht in Frage. "Das wäre genau so, als würde man ein Kreuzfahrtschiff rudernd fortbewegen wollen." Doch hier hat inzwischen ein Umdenken stattgefunden: Gerichte zum Vorbestellen und Abholen gibt es ab Samstag wieder im Lokschuppen.

"Wir haben komplett zu, bis die behördlichen Freigaben kommen", erklärt der Juniorchef im PNP-Telefoninterview. Im Lokschuppen ist man noch selbst Veranstalter der Ü30 Partys. Und man hätte während der Fußball-EM sicher wieder ein Public Viewing angeboten. Die Verluste bei den Eintrittskarten seien gar nicht das Problem, sondern der Wegfall der Bewirtung, die von den Lokschuppen-Besitzern bei allen Veranstaltungen durchgeführt wird.

Das Personal wird folglich in Kurzarbeit geschickt. Und man gab zudem die Garantie, dass für März und April noch volles Gehalt bezahlt wird. Die Haupteinnahmequelle der Gastro-Familie steht aber noch bevor: die Pfingstdult. War Oliver Zeiler vor wenigen Wochen ziemlich optimistisch, dass sie stattfinden kann, steht sie jetzt auf der Kippe.

− frä

Mehr zu diesem Thema lesen Sie am 9. April in der Passauer Neuen Presse (Ausgabe Pfarrkirchen/Simbach).