Simbach am Inn
Förderverein der Mittelschule finanziert 50 Atlanten

19.01.2022 | Stand 20.09.2023, 1:44 Uhr

Bei der Übergabe der Atlanten: (von links) Fördervereins-Vorsitzender Edwin Sigl, Lehrerin Claudia Sassin als Mit-Initiatorin dieser Anschaffung und Schulleiter Bernhard Gemander. −Foto: Gilg

Erdkunde, GSE oder GPG – trotz der wiederholten Umbenennung des Schulfachs bleibt es im konkreten Erdkundeunterricht dabei, dass Landkarten immer noch eine wesentliche Grundlage zur Erlangung geografischen Grundwissens sind. Deshalb erklärte sich der Förderverein der Inntal-Mittelschule bereit, die Kosten für die Anschaffung von 50 Atlanten (korrekt ist auch die Plural-Bezeichnung "Atlasse") zu übernehmen, da diese nicht unter die Lehrmittelfreiheit fallen.

Es handelt sich um den Diercke-Weltatlas, einem "Klassiker", den viele Schüler-Generationen schon benutzt haben. Nicht nur Land- und Straßenkarten im eigentlichen Sinn sind dort enthalten. Die könnte man auch viel genauer und stets aktuell auf Google-Maps oder Google-Earth abrufen. Das Besondere an einem Schul-Atlas sind die thematischen Karten mit detaillierten Infos über Politik, Wirtschaft, Geologie, Bodenschätze, Fauna, Flora und vielem mehr. Nachteil ist, dass sich die Ländergrenzen immer wieder verschieben können und manche Daten schnell an Aktualität verlieren. Dennoch ist Rektor Bernhard Gemander überzeugt, dass zum Unterricht einfach ein handlicher Atlas gehört. "Es ist darüber hinaus ein Buch, das in keiner Bibliothek fehlen sollte", sagt er.

Drei Bände gab‘s gratis dazu

Das vorliegende Werk wurde bei einer Simbacher Buchhandlung bestellt, wobei der Schulleiter auch noch etwas am Preis drehen konnte. Letztendlich kostete ein Band 35,99 Euro – und es gab drei Bände gratis dazu. Das wären dann insgesamt zwei Klassensätze. Allerdings werden die Atlanten nicht dauerhaft an die Schüler verliehen, sondern nur im Unterricht der Klassen 5 bis 10 verteilt und nach der Stunde wieder eingesammelt. Das vermindert den Verschleiß und sorgt dafür, dass die vorliegenden Bände für die ganze Schule ausreichen. Zehn Jahre, so schätzt Gemander, sollte so ein Atlas verwendbar sein, bevor man wieder ein "Update" benötigt.

Zur Übergabe der 53 Bände fand sich am Montag der Vorsitzende des Fördervereins, Edwin Sigl, im Direktorats-Büro der Mittelschule ein. Seit 2013 besteht der Förderverein und hat schon mehrfach großzügige Hilfe geleistet – und das bei nur rund 20 Mitgliedern. Das Geld kommt deshalb nicht nur aus den Beiträgen, sondern man erhält oft auch Firmenspenden. In "normalen Zeiten" könnte der Förderverein auch durch eigene Aktionen Geld erwirtschaften. Das fällt wegen Corona jetzt aus.

Die geringe Mitgliederzahl sei auch dem Umstand geschuldet, dass gerade manche Eltern von Mittelschülern auf "keiner so gesunden finanziellen Basis" stehen, bemerkt Sigl. "Dabei haben wir eh schon einen niedrigen Beitrag." Ferner wundert sich der Vorsitzende, dass der Staat, respektive das Kultusministerium, solche Atlanten nicht finanziert, denn "im Internet findet man nur Karten-Ausschnitte und hat oft unsichere Quellen".

Aber der Förderverein war sofort in der Lage und bereit, diese 50 Bände im Gesamtwert von 1800 Euro zu sponsern. Zuvor wurden schon mehrfach auch Unterrichtsprojekte mit externer Unterstützung durch den Verein finanziert, so etwa ein inklusives Musikprojekt in Kooperation mit der Betty-Greif-Schule oder mehrere Unternehmungen im Natur- und Technik-Unterricht. Ein weiteres Vorhaben soll mit Hilfe des Fördervereins im aktuellen Schuljahr zu Ende geführt werden: Im Rahmen eines Praxisprojekts der 10. Klassen wird der Pausenhof der Mittelschule mit soliden Möbeln für den Außenbereich ausgestattet.

− frä