Pfarrkirchen
Segen für neues Seniorenzentrum

107 vollstationäre Pflegeplätze geschaffen – Gut 20 Millionen Euro investiert

06.12.2022 | Stand 18.09.2023, 5:34 Uhr

Das neue Seniorenzentrum liegt nördlich der Peter-Adam-Straße am neu angelegten Robert-Erbertseder-Weg. Mit der Einweihung wurde es nun offiziell seiner Bestimmung übergeben. −Foto: Slezak

Von Herwig Slezak

Mit einem Festakt ist das neue Seniorenzentrum der Pichlmayr Wohn- und Pflegeheime GmbH feierlich eröffnet worden. Die Einrichtung befindet sich auf einem Teil des ehemaligen Schaffer-Areals und bietet 107 Pflegeplätze. Für den Betreiber erstellte die SH GmbH & Co. Projektentwicklungs KG das mehrflügelige Gebäude. Das Investitionsvolumen umfasst gut 20 Millionen Euro.

Nicht zu übersehen ist das vorwiegend hellgelb angestrichene, dreistöckige Seniorenzentrum. Es steht nördlich der Peter-Adam-Straße am neu angelegten Robert-Erbertseder-Weg auf einem 5500 Quadratmeter großen, flachen Grundstück. Bei der offiziellen Einweihung herrschte ausgelassene Stimmung. Philipp Minner gab im Namen der SH Projekte bekannt, „dass die Pflegeplätze nach gut anderthalb Jahren Bauzeit schlüsselfertig übergeben werden“. Bei dem Großprojekt wurden seinen Angaben zufolge etwa 360 Tonnen Stahl verarbeitet und 200 Fenster eingebaut. „Wir haben aus einer Industriebrache einen Ort für Menschen entwickelt“, sagte Minner. Nach dem Seniorenzentrum in Eggenfelden handle es sich um die zweite Baumaßnahme, die SH Projekte zusammen mit Pichlmayr erfolgreich umsetze.

Einer der drei Geschäftsführer des Betreibers, Florian Pichlmayr, vermeldete: „Mit unserer 23. Einrichtung sind wir endlich in Pfarrkirchen angekommen.“ Er zeigte sich davon überzeugt, dass in der Kreisstadt ein privates Pflegeheim abgehe. Bei einem Rundgang stellte Pichlmayr den geladenen Gästen das neue Seniorenzentrum vor – von der beschützenden Abteilung im Erdgeschoß bis zu den drei weiteren Wohngruppen in den darüber liegenden Etagen. Um für die Bewohner aus der Region Bekanntes aufzugreifen, heißen die Stockwerke von unten nach oben in Wort und Bild: Rottauen, Wimmerross, Rennbahn und Gartlberg.

Um die 107 vollstationären Pflegeplätze kümmern sich laut Geschäftsführer Pichlmayr 90 Mitarbeiter, darunter 60 Pflegekräfte. Er dankte allen Investoren, „die das Gebäude finanziert und über einen sehr langen Zeitraum an Pichlmayr Wohn- und Pflegeheime vermietet haben“. Sorge bereitete ihm an dem Freudentag lediglich, „dass in Deutschland derzeit rund 200000 Pflegekräfte fehlen“.

Landrat Michael Fahmüller sprach von einem „freudigen Tag für den Landkreis“. Sein besonderer Dank galt „allen Pflegekräften, die Enormes leisten“. Die professionelle Pflege und Betreuung bezeichnete er als „Schlüssel zum Erfolg von Altenheimen“. Zu guter Letzt verlieh Fahmüller seiner Hoffnung Ausdruck, dass im Landkreis stets genügend Heimplätze zur Verfügung stehen und dass die Betreiber der Einrichtungen dafür genügend Personal finden mögen. Gleichwohl nannte er es „eine Fehlentwicklung, Pflegekräften eine Prämie zu bezahlen, damit diese die Arbeitsstelle wechseln“.

Bürgermeister Wolfgang Beißmann bezeichnete das neue Seniorenheim „als wichtige Säule bei der Erschließung des Areals zwischen Altstadt und Rottauen“. Die Einrichtung ermögliche den Menschen die Teilhabe am sozialen Leben. Augenzwinkernd pries er die künftigen Logenplätze hin zur Rennbahn.

Einrichtungsleiterin Roswitha Kadletz machte in Gedichtform den unschätzbaren Wert eines Lächelns klar, dass es nicht zu kaufen gäbe, welches aber verschenkt werden könne. Kaplan Stefan Jell segnete das Gebäude. „Ein Altenheim erfüllt viele gute Zwecke auf der letzten Etappe des Lebens“, schloss der Geistliche.

Wie am Rande der Einweihungsfeier bekannt wurde, sind auf dem nördlichen Teil des ehemaligen Schaffer-Areals noch Platz frei. Wie es hieß, deute sich momentan an, dass dort ein weiteres Heim für betreutes Wohnen entstehen könnte.