Zahlreich sind die Bürgerinnen und Bürger der Einladung von Bürgermeister Robert Putz zur Bürgerversammlung ins Vereinsheim des Sportvereins im Sportzentrum Wührfeld gefolgt. Dabei informierte er über Maßnahmen in der Gemeinde Schönau.
Zu Beginn seines Rechenschaftsberichtes bedankte er sich beim Gremium der Gemeinderäte, das mit ihm an seiner Seite in sehr harmonischer Weise und stets konstruktiv an der positiven Fortentwicklung der Gemeinde mitgewirkt habe. Er dankte aber vor allem auch für die Unterstützung seiner Arbeit durch die Bevölkerung.
Seinen Bericht begann der Bürgermeister mit einem Nachruf auf den erst kürzlich tödlich verunglückten 3. Bürgermeister Hans Eckl sowie den Sterbefällen von überaus engagierten Gemeindebürgern, die Schönau geprägt haben. In seinem Bericht über das zurückliegende Jahr erläuterte der Bürgermeister die umfangreiche Maßnahmenliste der Arbeiten, die durch eine ausführliche Fotostrecke unterlegt wurde. Der statistische Teil mit Zahlenangaben lag wieder in gedruckter Fassung als Tischvorlage auf.
Erweiterung und Sanierung des Kindergartens
Sein erstes Hauptaugenmerk war die Erweiterung und die teilweise Bestandssanierung des Kindergartens St. Stephanus. Die Räumlichkeiten wurden im Erdgeschoss um zwei Krippengruppen einschließlich Sanitär-, Schlaf- und Nebenräume sowie im Obergeschoss um einen Turnraum, einen zusätzlichen Gruppenraum, Sanitär- und Lagerräume erweitert. Im Bestand wurde eine behindertengerechte Toilette eingebaut, die bestehende Küche mit Essraum in den vormaligen Turnraum verlegt, im Leitungsbüro ein zweiter Fluchtweg geschaffen und der Werkraum saniert. Rechtzeitig zu Beginn des neuen Betreuungsjahres im September 2024 konnten die Räume offiziell der Kindergartennutzung überlassen werden. Mit der Erweiterung wurde auch ausreichend Platz geschaffen, so dass die bisher in die Grundschule ausgelagerte Vorschulgruppe wieder unter das gemeinsame Kindergartendach rückgeführt werden konnte.
Auch an der Grundschule wurde gebaut
Im Gebäude der Grundschule wurden die Duschanlage in der Turnhalle und die WC-Anlagen der Buben im Klassentrakt komplett neu angelegt. Den neuen pädagogischen Anforderungen entsprechend wurde in einem ersten Schritt die Hälfte der Schülertische mit Stühlen neu beschafft. Die Tische sind höhenverstellbar und aufgrund der Einzelplatzlösung lassen sich die Klasszimmer damit individuell aufstellen. Nach der Sanierung der Laufbahn im Vorjahr wurde jetzt die bestehende Böschung zum Nachbargrundstück durch eine Mauer ersetzt. Damit entfallen die aufwendigen Böschungspflegearbeiten und es wird eine Laufbahnverschmutzung durch Ausschwemmungen durch Erdreich verhindert.
Nachdem die Mutter-Kind-Gruppe in die bisherigen Räume der Vorschulgruppe des Kindergartens umgezogen ist, wurde schon im Vorgriff für die Nutzbarmachung des vormaligen Mu-Ki-Raumes ein neues Eingangselement im Untergeschoss eingebaut; der Zuweg zu diesem Element muss erst noch angelegt und gepflastert werden. Nachdem auch die Schulbuswartehäuschen witterungsbedingt teilweise schon stark in Mitleidenschaft gezogen wurden, haben die Bauhofmitarbeiter neue Wartehäuschen gebaut, diese werden nach und nach ausgewechselt.
Kernbereich betraf das Straßennetz
Putz berichtete, dass im Bereich der Abwasserbeseitigung im abgelaufenen Jahr nun endlich auch das Labor im Betriebsgebäude möbliert und ausgestattet werden konnte. Es wurden einige Kanalanschlüsse erstellt bzw. erneuert. Die turnusmäßig durchzuführenden Kanalkamerabefahrungen brachten zum Teil ernüchternde Ergebnisse. In einigen Bereichen sind durch Erddruck die verlegten Abwasserrohre derart deformiert worden, dass eine Sanierung ausgeschlossen sei. An diesen Stellen müssen neue Kanalleitungen verlegt werden.
Ein Kernbereich der Arbeitsmaßnahmen war jedoch wiederum der Unterhalt des gemeindlichen Straßen- und Wegenetzes. So wurden die Gemeindeverbindungsstraßen in Kammerhub, in Peterskirchen und in Oberzeitlarn grundlegend saniert. Die teilweise heftigen Unwetter haben erneut dafür gesorgt, dass insbesondere die Kiesstraßen stark ausgeschwemmt wurden. Eine Gemeindeübergreifende Maßnahme werde die Sanierung der Gemeindeverbindungsstraße von Unterhausbach durch Aicha nach Neuhofen sein. Dazu ist bereits der Planungsauftrag vergeben und es müssen noch die Förderanträge aus dem staatlichen Budget des Gemeindeverkehrsfinanzierungsgesetzes gestellt werden.
Breitbandausbau und Nahwärme
Mit dem bisherigen Ablauf des Breitbandausbaus war der Bürgermeister sehr zufrieden. Die Gemeinde hat sich zusammen mit dem Markt Arnstorf und den Gemeinden Dietersburg, Egglham, Johanniskirchen und Roßbach im „Cluster-Nord“ zum neuen Förderprogramm „Gigabit 2.0“ angemeldet. Wird der Förderantrag befürwortet, können in der Gemeinde Schönau insgesamt 572 Anwesen mit Glasfaseranschlüssen bis ins Haus versorgt werden.
Der Bürgermeister wies erneut auf die Notwendigkeit eines flächendeckenden Netzes der Löschwasserstellen hin. Aufgrund der neuen Förderrichtlinien konnten schon einige Förderungen ausbezahlt werden.
Ab dem Jahr 2026 müssen auch kleinere Gemeinden sogenannte Wärmekonzepte auflegen. Die private „Nahwärme Schönau GmbH“ nimmt der Gemeinde teilweise diese Arbeit ab und führt derzeit schon die Verlegearbeiten der Wärmeleitungen in der Ortschaft Schönau aus. Das dazu erforderliche Heizhaus ist schon an der Bachviertelstraße errichtet worden.
Augenmerk auf Grundstückserwerb
Ein Schwerpunkt der zurückliegenden Arbeiten war auch die Ausweisung von dringend benötigten Wohnbauflächen. Hierzu konnten im Laufe des Jahres die Arbeiten zur Erschließung des Baugebiets „Unterzeitlarn-Oberfeld“ abgeschlossen und der Verkauf der Parzellen angestoßen werden. Da immer wieder Anfragen zur Ansiedelung von Gewerbebetrieben eingehen, sei die Gemeinde derzeit bemüht, passende Grundstücke erwerben zu können. Die Entwicklungsrichtung für Gewerbeansiedlungen hat der Gemeinderat im Flächennutzungsplan im Bereich Unterzeitlarn schon vorgegeben.
Zur weiteren Entwicklung Schönaus freute sich der Bürgermeister, dass die Erweiterung des Seniorenwohnprojektes an der Eggenfeldener Straße mit Schaffung von zusätzlich zwölf Wohnungen und einer Tagespflegestätte fertiggestellt und in Betrieb genommen werden konnte. Andererseits zollte er den Mitgliedern der Bavariaschützen Furth, die in Unterzeitlarn in unzähligen freiwilligen Arbeitsstunden ihr neues Schützenhaus errichtet haben, riesigen Respekt.
Aus der Rubrik Brauchtum und Tradition erwähnte der Bürgermeister den im weiten Umkreis bekannten Schönauer Faschingszug, dankte dem Gartenbauverein Schönau für die Gestaltung des Osterbrunnens, freute sich über die sehr zahlreiche Annahme der Angebote aus dem Schönauer Ferienprogramm, zog eine positive Bilanz zum 47. Schönauer Volksfestes und freute sich schon auf die Fortsetzung dieser Serie auch in 2025. Ab 1. Advent startet wieder die Schönauer Adventsfensteraktion, die Michaela Lechl initiiert hat und deren Erlös der Jugendarbeit der Vereine zugutekommen soll. Auch dankte er der Familie Bachmann aus der Jägerstraße, die den diesjährigen Weihnachtsbaum für die Dorfmitte spendiert hat.
Vorschau auf kommende Aufgaben
Seine Vorausschau auf die kommenden Aufgaben begann der Bürgermeister mit dem Hinweis auf den 31. Schönauer Christkindlmarkt, der am 2. Adventswochenende, 7. und 8. Dezember, auf dem „Marktplatz“ in der Eggenfeldener Straße stattfinden wird.
Zum neuen Grundsteuerrecht referierte Schönaus 2. Bürgermeister Herbert Schlag, der im Hauptberuf Steuerberater ist. Die Gemeinde hat nun die Hebesätze für die Grundsteuerzahlungen festgelegt, die ab Januar 2025 zu zahlen sind. Für die Grundsteuer A ist der Hebesatz auf 450 Prozent angehoben und für die Grundsteuer B auf 250 Prozent abgesenkt worden.
In seiner weiteren Vorschau auf die kommenden Aufgaben erwähnte Bürgermeister Putz die Sanierungen des gemeindlichen Straßennetzes, Kanalsanierungen, die Erstellung eines Feuerwehrbedarfsplanes als Grundlage für künftige Beschaffungen von Einsatzfahrzeugen bzw. für die Errichtung notwendiger Gerätehäuser; zusätzlich muss noch ein Lagerplatz im Bauhof gebaut werden und sind weitere Grundstücksverhandlungen für die Ausweisung von Wohnbau- und Gewerbeflächen zu führen.
Seinen Respekt für die Dienstleistung zum Wohle der Allgemeinheit sprach der Bürgermeister den aktiven Mitgliedern der Feuerwehren aus. Ebenfalls schloss er in seinen Dank mit ein die ehrenamtlichen Mitarbeiter der Helfer-vor-Ort-Gruppe. Bürgermeister Putz bedankte sich beim Gemeinderat, beim Verwaltungspersonal für die tatkräftige und sachgerechte Zusammenarbeit und bei den Mitarbeitern vom Gemeindebauhof. Weiter bedankte er sich noch bei den Vereinen und Organisationen für deren bedeutenden Beitrag zur Stärkung und Festigung der Gemeinschaft.
Fragen der Bürger
Nachgefragt wurde von den Bürgern noch, wann die Sanierung der Kreisstraße PAN 38 im Bereich der Bachhamer Straße in Schönau vorgesehen ist und zum Umfang der in Ortprechting geplanten Photovoltaik-Freiflächenanlage.
Der Vorsitzende der Feuerwehr Unterhöft, Josef März, kritisierte, dass bei Einsätzen die Arbeit der freiwilligen Helfer mehr und mehr durch Schaulustige gestört werde.
Insgesamt zog der Bürgermeister eine positive Bilanz seiner Arbeit für die Entwicklung der Gemeinde Schönau und hoffte abschließend, dass er auch für die kommenden Aufgaben zur Fortentwicklung der Gemeinde die Unterstützung der Bevölkerung bekommt.
− mn
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