Unfall im Oktober
Polizei klärt mysteriöse Blaulicht-Fahrt in Zeilarn: Verfahren gegen junges Trio

28.11.2024 | Stand 28.11.2024, 11:34 Uhr |

Laut Zeugenaussagen waren Ende Oktober drei Autos von Zeilarn (Landkreis Rottal-Inn) über Kellndorf Richtung Schildthurn gerast – zwei davon mit Blaulicht auf dem Dach. − Symbolfoto: dpa

Es war ein Fall, der der Polizei Rätsel aufgegeben hatte. Laut Zeugenaussagen waren Ende Oktober drei Autos von Zeilarn (Landkreis Rottal-Inn) über Kellndorf Richtung Schildthurn gerast – zwei davon mit Blaulicht auf dem Dach. Und es war zu einem Unfall gekommen. Jetzt hat die Polizei das Ganze aufklären können.

  

Am Abend des 24. Oktober spielte sich diese Szene in Zeilarn ab. Im Ortsteil Kellndorf war ein Verkehrsteilnehmer, der von der B20 her kam, mit seinem Wagen über eine Wiese gefahren, hatte eine Kanalabdeckung gerammt (Schaden 1500 Euro) und dann einfach seinen Weg fortgesetzt. Verfolgt wurde er, so Zeugen, von zwei zivilen Polizeifahrzeugen mit Blaulicht. Die Polizei leitete damals umfangreiche Ermittlungen ein, um die Hintergründe dieses mysteriösen Falls zu klären. Nun meldet die Simbacher Inspektion, dass ihr das auch gelungen ist.

Hausdurchsuchung führt zu Ergebnis



Die Hinweise, dass es sich um keine echten zivilen Einsatzfahrzeuge gehandelt hatte, verdichteten sich im Zuge der Recherchen. Als mögliche Fahrer der drei Autos machten die Beamten zwei Heranwachsende und einen jungen Erwachsenen aus den Bereichen Tann, Zeilarn und Simbach aus. Über die Staatsanwaltschaft Landshut wurden schließlich drei Durchsuchungsbeschlüsse erwirkt und am Mittwoch vollzogen.

Blaulichter illegal montiert



Bei den Hausdurchsuchungen stellten die Ermittler die zwei illegal verwendeten Blaulichter, vier blaue Blitzleuchten und die Mobiltelefone der Beschuldigten sicher. Die drei jungen Männer räumten ein, die Blaulichter auf ihre Autos montiert zu haben und so durch die Gegend gefahren zu sein, dass für die Augenzeugen der Eindruck einer Verfolgungsfahrt entstanden sein muss. Dabei beschädigten sie auch den Betonschacht. Um nicht aufzufliegen, machten sie sich im Anschluss aus dem Staub.

Gegen das Trio wurde ein Verfahren wegen verschiedener Straftaten eingeleitet, unter anderem wegen Amtsanmaßung und Unfallflucht.

− red

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