Erst am 17. Juli hatte die Kindertagesstätte Zwergenburg beim Sommerfest offiziell ihre Einweihung gefeiert. Nun teilte Bürgermeister Wolfgang Beißmann in der Hauptausschusssitzung mit, dass sie wohl schon bald wieder erweitert wird. Demnach habe die heuer durchgeführte Bedarfsplanung für Kindertagesstätten gezeigt, dass die Nachfrage in den kommenden Jahren deutlich steigen wird.
Derzeit leben 358 Kinder unter drei Jahren und 411 Kindergartenkinder im Stadtgebiet. Laut der Prognose steigen diese Zahlen bis 2026 auf 362 (U3) und 421 (Kindergarten) an. Dazu werden die vom Stadtbauamt geschätzte Entwicklung im Wohnungsbau sowie die zu erwartenden Zuzüge addiert und dann mit den bestehenden Betreuungsplätzen abgeglichen.
So fehlen für 2026 geschätzte zwölf Plätze für U3-Kinder sowie 57 Plätze für Kindergartenkinder. Wie Stadtkämmerer Gerald Dorner erklärte, gibt es einige Faktoren, die diese Zahlen beeinflussen. Zunächst beruhe die Planung auf vielen Annahmen, doch die Vergangenheit habe gezeigt: "Angebot schafft Nachfrage." Weiter werde der Platzbedarf in geringem Umfang durch geflüchtete Kinder aus der Ukraine beeinflusst sowie dadurch, dass viele Eltern wegen Corona den sogenannten Einschulungskorridor in Anspruch nehmen. Sprich ihre Kinder lieber später als früher in die Grundschule schicken.
Gespräche über Waldkindergartengruppe
Hieraus leitet die Verwaltung den Handlungsbedarf ab. Zunächst soll schnellstmöglich ein neuer Anbau an die Kita Zwergenburg entstehen, um eine weitere Kindergartengruppe beherbergen zu können. Um im kommenden Jahr mit dem Bau beginnen zu können, muss der Förderantrag bis zum 1. Oktober eingereicht werden. Es ist also Eile geboten.
In einem zweiten Schritt, der parallel laufen soll, will die Verwaltung mit den bestehenden Einrichtung in Gespräche treten und die Gründung einer Waldkindergartengruppe prüfen. So könne man dem zukünftigen Bedarf adäquat entgegentreten, sagte Beißmann.
Marius Packan (Grüne) meinte mit Blick auf die gerade eingeweihte Kita Zwergenburg, er sei "froh, dass wir hier noch rechtzeitig ins Gehen gekommen sind". Auch, dass Gespräche zum Thema Waldkindergarten geführt werden sollen, freute ihn.
Stefan Rickinger (FW) war etwas überrascht darüber, dass der Neubau bereits erweitert werden muss. Da der Bedarf offensichtlich gegeben sei, warf er jedoch einen Blick in die Zukunft. "Kindergartenkinder kommen irgendwann auch in die Grundschule, die meines Wissens nach am Limit ist." Bürgermeister Beißmann konnte jedoch beruhigen: Auch hier würden bereits Gespräche geführt und Optionen geprüft werden, versicherte er.
− bes
