Bad Birnbach
"Wir sind beschenkt": Kurort feiert Erntedank

27.09.2021 | Stand 20.09.2023, 22:07 Uhr

Pfarrer Hans Heindl zelebrierte des Gottesdienst und segnete die Erntesträuße. −Foto: Gröll

Das diesjährige Erntedankfest war ein "Erntedankfest light", aber immerhin: Es konnte stattfinden, wenn auch in einem kleineren Rahmen, als man das in den letzten Jahren im ländlichen Bad gewohnt war. Es gab keinen Umzug und kein Fest, dafür aber einen feierlichen Gottesdienst und zwei Standkonzerte auf dem Neuen Marktplatz, wo außerdem die Geschäfte geöffnet waren.

"Genießen wir diesen sonnigen Tag", lud Pfarrer Hans Heindl die zahlreichen Gläubigen ein, die sich im weiten Rund des Neuen Marktplatzes eingefunden hatte, ein. Er erinnerte an die Gaben Gottes und an die Arbeit das ganze Jahr über. "An uns liegt es, ob all das zum Segen oder auch zum Unsegen wird", betonte er.

In seiner Predigt verwies er auf die Ernte, die heuer zu einem großen Teil eingebracht sei. Trotz der Unwetter sei es ein reiches Jahr. "Wir können zufrieden sein", meinte er. Doch nur wenige seien davon berührt. Selbst wenn die Ernte spärlich ausgefallen wäre, in den Supermärkten würden sich die Regale dennoch füllen. "Irgendwo auf der Welt ist schon etwas gewachsen und wir haben das Geld, um es zu kaufen", sagte der Pfarrer und bezeichnete dies als eigenartige Einstellung.

Mancher denke, er sei von niemandem abhängig. "Corona funkt da dazwischen. Und auch das Evangelium sagt anders", erklärte er und zitierte: "Wenn ihr alles getan habt, dann sagt: Wir sind unnütze Knechte". Das Wachstum könne man eben nicht machen. "Wir müssen es uns schenken lassen", fuhr der Geistliche fort. "Das Entscheidende ist uns immer geschenkt – unverdient". Deshalb solle man sich bedanken und bedenken: Das Vertrauen, der Glaube an Gott trage durch die Durststrecken des Lebens.

"Gott wird mich nicht vergessen, er wird mir die Kraft geben, wenn ich ihm vertraue und wenn ich mich von ihm beschenken lasse", so Pfarrer Heindl. Sein Fazit: "Wir sind beschenkt, das ist die Botschaft des heutigen Tages. Er dankte der Kurverwaltung, dem Mesnerteam und allen Helfern, den Lektoren, Ministranten und Pastoralreferentin Teresa Aigner. Ein besonderer Dank galt dem Frauenbund für das Herrichten der Erntesträuße. Die musikalische Umrahmung oblag dem Blechwerk der Sing- und Musikschule.

Nach dem Gottesdienst nutzte die Ludwig-Maximilians-Universität München die Gelegenheit, auf das Projekt "HEAL" aufmerksam zu machen. Mit Dr. Sandra Kus und Patricia von Mallek waren zwei Wissenschaftlerinnen vor Ort, die alles rund um die Begleitforschung zu dem neuen Projekt in Sachen "autonomes Fahren" informierten. Später spielten die Reichertshamer Musikanten unter Leitung von Maxi Ortner und die Hoabergmusi unter Leitung von Matthias Eichlseder auf dem Marktplatz auf.

− vg