Das ist beachtlich: Eine Spende in Höhe von insgesamt 10500 Euro hat der Tierschutzverein Rottal-Inn überreicht bekommen. Zum allergrößten Teil kam die Summe durch ein Bild von Pete Kilkenny zusammen, das der Künstler für den guten Zweck versteigern ließ. Den Zuschlag erhielt Renate Dorfner aus Burghausen.
Im Norden der Rottaler Kreisstadt wird bei der Übergabe des Spendenschecks vor dem Tierheim in Benk klar: Da haben sich die Richtigen gefunden. Die Vorgeschichte zur stattlichen Hilfe begann bereits Ende letzten Jahres. Damals sammelte die Firma KKL aus Hebertsfelden 500 Euro in bar sowie jede Menge Sachspenden für das Tierheim. Initiatorin war Mitarbeiterin Nathalie Dobler. Zu ihrem Engagement sagt die Frau aus Pfarrkirchen: "Ich habe vor einigen Jahren meine Katze Chantal aus Benk geholt und einen guten Eindruck von der Einrichtung gewonnen."
Bild geht an Tierfreundin aus Burghausen
Von ihrer Aktion überzeugte Dobler auch ihren Chef, Maximilian Penger. Der Mann aus Tüßling holte wiederum den Maler Pete Kilkenny aus Burghausen mit ins Boot. Schließlich gehören Bilder von Tieren zu dessen Markenzeichen. Ohne lange zu zögern, stellte der Engländer, der an der Salzach lebt, sein 1,8 x 2 Meter großes Porträt eines Samtpfötchens namens "Choupette" zur Verfügung. Kilkenny: "Natürlich ist das die Katze des verstorbenen Karl Lagerfeld."
Renate Dorfner gefiel dieses Ölbild schon immer. Bereits vor zwei Jahren erspähte sie es in Kilkennys Galerie in den Grüben in Burghausen. Dorfner: "Das G’schau der Katze erinnert mich an meinen Kater Leo." Daneben hat sie zwei weitere leibhaftige Katzen und engagiert sich beim Kleintierzuchtverein "B82" als Kassierin sowie beim Waldrappteam. Gerne tut sie Gutes. So lässt sie sich nicht lange bitten und bietet für das Katzenbild 10000 Euro. Mit ihrem stattlichen Gebot erhält die tierliebe Frau aus Burghausen den Zuschlag. "Dafür habe ich mein Gespartes hergenommen", sagt sie.
Von der Salzach an die Rott: Die offizielle Übergabe des riesigen Kunstwerks fand nun vor dem Tierheim in Benk statt. Wo das Katzenbild einmal hängen wird, weiß Renate Dorfner bereits jetzt. Ihre Zwillingsschwester baut nämlich in Schönberg im Bayerischen Wald ein Holzhaus. Darin wird auch sie einen Teil bewohnen. "Und genau dort bekommt Choupette nach dem geplanten Einzug gegen Ende dieses Jahres ihren Ehrenplatz", verrät Dorfner. Bis dahin bewahrt Pete Kilkenny das Katzenbild für die kunstinteressierte Frau in seinem Studio in Tittmoning auf, das er neben seiner Galerie in Burghausen betreibt. Darüber hinaus arbeitet der Künstler derzeit an einer Aktion rund um "Notgeld", mit dem er auf Menschen aufmerksam macht, die in der Pandemie in wirtschaftliche Schwierigkeiten geraten.
Von "einer unheimlichen Freude über diese große Summe" spricht Sigrid Appelt vom Tierschutzverein Rottal-Inn angesichts der Spende. "Wir verwenden alles, um die laufenden Kosten zu decken", verspricht die Vorsitzende. Nicht zuletzt wegen einer anstehenden Nachzahlung für Strom kommt die unverhoffte Zuwendung gerade recht. "Dass unaufgefordert so viel Geld eintrifft, ist eine tolle Sache", sagt auch Schatzmeisterin Mandy Distler-Weiß.
Pro Jahr kümmert sich das Tierheim um rund 400 Vierbeiner und Gefieder. Derzeit beherbergt es über 100 Tiere, von Hunden über Katzen bis zu Hamstern und Kaninchen. Wer ein Tier bei sich aufnehmen will, vereinbart am besten vorab unter ✆08561/4961 einen Termin. Da die Einrichtung nur eine Heimat auf Zeit sein soll, hoffen alle Tiere, einmal einen passenden Platz zu finden – so wie das Katzenbild mit Choupette.
