Triftern
Pfarrverband: Vier Gründe zum Feiern

21.06.2021 | Stand 21.09.2023, 1:30 Uhr
Harald Hampel

Generalvikar Josef Ederer (Mitte) feierte den Festgottesdienst zusammen mit den Priesterjubilaren (von links) Hans Eder, Johannes Streitberger und Dr. Waldemar Hadulla. −Foto: Hampel

Der Pfarrverband ist in Feierlaune. Erst im Mai hatte die Mitgliedspfarrei Anzenkirchen ihr hundertjähriges Jubiläum begangen, nun folgten am Sonntag die Feierlichkeiten zum zehnjährigen Bestehen des Pfarrverbands. Im September 2010 entstand er in seiner heutigen Form mit den Pfarreien Triftern, Anzenkirchen und Neukirchen und umfasst etwa 3900 Katholiken. Aber damit nicht genug: Die Festivitäten nahm der Pfarrverband auch zum Anlass, um die 25-jährigen Priesterjubiläen von Pfarrer Johannes Streitberger und Dr. Waldemar Hadulla sowie das 40-jährige Priesterjubiläum des langjährigen Pfarrkirchner Stadtpfarrers Hans Eder zu feiern.

Pfarrer Hadulla begrüßte zahlreiche Vertreter des öffentlichen und kirchlichen Lebens unter den etwa 140 Gästen in der Pfarrkirche St. Stephan. "Wir feiern in stürmischen Zeiten", sagte der Hauptzelebrant, der Passauer Generalvikar Domkapitular Josef Ederer, bei seiner Festpredigt und meinte damit nicht nur die Pandemie-Situation. Viele Menschen hätten sich in den letzten Jahren von der Kirche abgewendet, stellte er mit Blick auf die Missbrauchsthematik oder die Machtverhältnisse in der Kirche fest.

"Trotzdem danke ich den vielen Frauen und Männern, die sich nach wie vor mit Herzblut in ihre Pfarreien einbringen und sich nicht entmutigen lassen", sagte Ederer. Es gelte, sich vor allem Tun zunächst der persönlichen Berufung durch Gott bewusstzuwerden. "Die Zukunft der Kirche liegt in der Neuausrichtung auf Jesus hin", ist der Generalvikar überzeugt.

"Wir feiern die Berufungen nicht wie ein Firmenjubiläum, sondern wir danken für die Berufung der Jubilare zum Priestertum", erinnerte Bürgermeisterin Edith Lirsch in ihrem Grußwort an den Anlass des Festes. Dr. Waldemar Hadulla (geboren 1964) ist seit September 2009 Pfarrer im Pfarrverband und hat dessen Entwicklung somit von Anfang an begleitet. Nach dem Studium der Philosophie und der Theologie wurde der aus der Diözese Gleiwitz stammende Hadulla am 1. Juli 1995 in Passau zum Priester geweiht. Nach Stationen in Ostbayern übernahm er 2007 zunächst den Pfarrverband Alkofen, bevor er ins Rottal kam.

Quasi "im Schatten" der Pfarrkirche St. Stephan geboren und aufgewachsen ist Pfarrer Johannes Streitberger (Jahrgang 1961). Ihn zog es nach einer Tätigkeit als Zahntechniker als sogenannten Spätberufenen in die Nachfolge Jesu Christi. 1989 trat er in den Orden der Salesianer Don Boscos ein und empfing die Priesterweihe 1996 in Benediktbeuren. Als Ordenspriester war er lange Jahre im Salesianum, einer Einrichtung des Ordens für die Jugendarbeit, in München tätig. Seit 2014 ist er Pfarrer im Pfarrverband Unterschleißheim.

Bereits im wohlverdienten Ruhestand befindet sich Hans Eder (geboren 1952), wie Streitberger aus Triftern, genauer aus Gschaid stammend. Nach dem Studium in München und Passau empfing er die Priesterweihe im Juni 1980 in Passau. Nach langjährigem Wirken in Alzgern und Passau, wo er unter anderem als Domvikar und Ministrantenpfarrer tätig war, kam er über Johanniskirchen 2002 nach Pfarrkirchen, wo er bis zu seinem Ruhestand 2018 als Stadtpfarrer und Dekan wirkte.

Bürgermeisterin Lirsch und Kirchenpfleger Adolf Stapfer bedankten sich bei den Geistlichen mit persönlichen Worten für deren langjähriges Wirken und übereichten unter dem Applaus der Anwesenden Geschenkkörbe. Pfarrgemeinderatsvorsitzende Hildegard Bielmeier erinnerte in ihrem Grußwort daran, wie die Pfarrei Anzenkirchen in den seinerzeit schon bestehenden Pfarrverband Triftern-Neukirchen aufgenommen wurde.

Den musikalischen Rahmen des Festgottesdienstes gestalteten Organist und Chorleiter Dr. Oskar Bärlehner und die Sängerinnen Renate Angloher, Barbara Bärlehner, Elisabeth Eder, Andrea Fraunhofer und Sonja Seiler. Als Solistin spielte Elisabeth Eder die Querflöte. Michael Walz übertrug die Feier per Videostream ins Internet. Im Anschluss hatten die Gäste bei einem vom Pfarrgemeinderat ausgerichteten Stehempfang noch die Möglichkeit zu einem Gespräch mit den Jubilaren.