"ringsherum" nennt Künstlerin Nada Jordan ihre neue Ausstellung in der Glasbaugalerie und deutet damit an, welche künstlerische Themenstellung für ihre Arbeit bedeutend ist: Linien und Formen im Raum.
In ihrer zweiten Präsentation im Glasbau zeigt Jordan Zeichnungen auf Papier und am Raum. Schwarze Linien auf weißem Grund lassen räumliche, geometrische Körper entstehen, die Eigenleben entfalten und Papier und Wände überziehen. Die Statik scheint aufgehoben. Große und kleine Kuben siedeln sich an – mal zu Haufen, mal scheinen sie schweben zu können. Wie Gebäude aneinandergeschmiegt erinnern sie an kleine Städte. In unordentlicher Häufung kann aber auch der Zusammenbruch einer gewohnten Ordnung anklingen.
Der Raum ist Teil der Linienführung. Schwarze Klebebänder überziehen die Wände, weiße Klebebänder setzen Zeichen auf den Scheiben. Doch anders als in der Ausstellung 2014, als Jordan vor allem die Scheiben im Glasbau mit Linien bestückt hat, werden hier neben Wandobjekten aus Holz in unterschiedlichen Formaten eine Vielzahl an gerahmten Zeichnungen präsentiert. Die Bilder sind mit ihren Rahmen Teil des Gesamtkonzepts und korrespondieren in Inhalt und Farbe mit den Wandzeichnungen.
Bei den Bildern gibt es mehrere unterschiedliche Werkgruppen: zum einen die größeren starkfarbigen Zeichnungen aus der Gruppe "Villa malaparte" und ihre neolithischen Freunde; zum anderen die meist im Kleinformat schwebenden roten Blasen, Linienzeichnungen mit Klebeband, schwarze Aquarelle und vage-figürliche Tuschzeichnungen. Die Besucher sind eingeladen umherzugehen und den Blick schweifen zu lassen – nach oben und unten – und ringsherum.
Bis Sonntag, 14. August, ist die Ausstellung zu sehen; immer Samstag 11 bis 4 Uhr, Sonntag 15 bis 18 Uhr sowie nach Vereinbarung unter ✆08726/242 oder ✆0179/5480254.
− red
