Eggenfelden
Messe "Berufswahl Rottal-Inn" mit Rekordbesuch

Mehr als 3500 Interessierte informierten sich bei über 100 ausstellenden Betrieben

25.09.2022 | Stand 22.09.2023, 1:18 Uhr

Dichtes Gedränge in der Rottgauhalle und im großen Zelt: Mit mehr als 3500 Besucherinnen und Besuchern war die "Berufswahl Rottal-Inn" ein großer Erfolg. −Foto: hl

"130 zu 90 - Ihr Blutdruck ist im Normalbereich": Diese beruhigende Nachricht ereilte Eggenfeldens Bürgermeister Martin Biber auf der Messe "Berufswahl Rottal-Inn" am Stand der Rottal-Inn Kliniken von einer Schülerin der Fachschule für Krankenpflege. Martin Biber zeigte sich schlagfertig: "Wenn eine Messe so gut läuft, dann gibt es auch keinen Grund für hohen Blutdruck", schmunzelte er.



Und tatsächlich: Die "Berufswahl Rottal-Inn", deren Veranstalter sich noch nie über Besuchermangel beklagen mussten, brach in diesem Jahr alle Rekorde. Dicht gedrängt standen die jungen Leute, manche auch von ihren Eltern begleitet, an den Messeständen und wollten es genau wissen: "Insbesondere diejenigen, für die sich am Ende des Schuljahres entscheidet, wie es beruflich oder schulisch weitergeht, waren sehr gut vorbereitet und hatten viele Fragen mitgebracht", bestätigt Franz Rothenaicher, Ausbildungsleiter am Finanzamt Eggenfelden, der sich über reges Interesse an der Laufbahn in seiner Behörde freuen konnte.

Freude über Präsenz-Veranstaltung

Landrat Michael Fahmüller hatte vor einem ausführlichen Messerundgang die Veranstaltung offiziell eröffnet und sich bei allen Ausstellern für die Teilnahme bedankt – schon seit Monaten habe es Anfragen aus der Wirtschaft gegeben, ob und wann die Messe stattfinden werde. "Wir sind froh, dass wir die Veranstaltung jetzt wieder in Präsenz durchführen können", hielt er fest. Es sei wichtig, diejenigen, die Auszubildende suchen, mit den jungen Leuten "live" zusammenzubringen.

Dass der Landrat mit dieser Aussage ebenso richtig lag wie mit der Entscheidung, die Messe bewusst nicht als Schulpflichtveranstaltung durchzuführen, sondern alleine auf das freiwillige Interesse der künftigen Schulabgänger zu setzen, zeigte sich vom Start weg: "Manchmal ist es fast schon ein bisserl eng geworden", bestätigt Andreas Fischer vom Team der Kreisentwicklung, das die Messe "auf die Beine gestellt" hat.

In den letzten Jahren gab es gerade aus dem Handwerk immer wieder Klagen über Nachwuchsmangel. Auf der "Berufswahl Rottal-Inn" war das Interesse an Ausbildung in diesem Bereich aber gar nicht so gering, wie beispielsweise Claudia Geiselhöringer als Vorsitzende der Friseurinnung Rottal-Inn bestätigen konnte: Der Friseurberuf sei nicht zuletzt wegen seiner Kreativität interessant, "ich mach das unheimlich gern", sagte Azubi Hanna Lagleder vom Salon "Hin und Hair" in Tann.

Hohe Nachfrage am Schneiderei-Stand

Überraschend hohe Nachfrage auch am großen Stand der Schneiderei Winkler aus Malgersdorf. An mehreren Maschinen konnten die interessierten jungen Leute erste Näh-Versuche unternehmen. Es machte ihnen sichtlich Spaß, wie Ausbilderin Eva Maria Strobl bemerkte. "Man ist dabei, wenn ein Kleidungsstück entsteht, das später in bekannten Boutiquen im Schaufenster zu sehen ist. Genauigkeit ist da ebenso gefragt wie Kreativität und Spaß an der Mode", merkte Strobl an.

Wie sieht es in der Pflege aus? Hans Haider von Kreisverband des BRK verwies darauf, dass man für diese Berufe vor allem Empathie benötige: "Man ist ja immer mit Menschen in Kontakt, die Hilfe brauchen." Doch klar sei auch: "Wer sich für Pflegeberufe entscheidet, der wird immer einen Sinn in seiner Arbeit sehen – und das ist dann sicher auch eine gute Sache."

− hl