Nöham
Landjugend gibt Faschingszeitung heraus

23.02.2022 | Stand 22.09.2023, 0:06 Uhr
Gabi Kahler

Lustige Begebenheiten aus Nöham präsentieren (von links) Manuel Nitschke, Lea Dabous und Felix Kahler von der Katholischen Landjugend in der Faschingszeitung. −Foto: Kahler

Mit der Faschingszeitung will die Katholische Landjugend (KLJB) Nöham das Dorf einerseits zum Schmunzeln bringen, sich andererseits aber einem sehr ernsten Thema annehmen. Denn der Erlös wird für den "Eckigen Tisch" gespendet, der speziell auch die Interessen von Missbrauchsopfern in der katholischen Kirche vertritt.

2018 verfasste die KLJB Nöham erstmals für die Faschingsumzüge, an denen sie teilnahm, eine Faschingszeitung. Das Thema damals lautete "Post". Seit zwei Jahren gibt es keinen Fasching mehr, keine Chance der Jugend, gemeinsam zu feiern, sich ein Faschingsthema zu überlegen, geschweige denn einen Faschingswagen zu bauen. Bei den Überlegungen, 2022 wenigstens ein kleines Stück Fasching herzuholen, fiel Felix Kahler die damalige Faschingszeitung wieder ein.

"Machen wir wenigstens das", meinte er. Sofort waren die Vereinskollegen begeistert und motiviert. Man setzte sich zusammen und stellte erste Überlegungen an. "Wir dachten erst, so viel ist bei all den Einschränkungen nicht passiert", gesteht Manuel Nitschke. "Aber das Ergebnis kann sich sehen lassen". Die Zeitung sei doppelt so umfangreich wie die erste Ausgabe.

"Wir haben versucht, dass für Alt und Jung was drin ist", verrät Kahler. Die Themen der Faschingszeitung sind aus dem Dorf und für das Dorf. "Als Ortsansässiger versteht man es, oder man kann es sich erfragen", meint Verfasser Felix. Den Inhalt umschreibt er und nennt ein Beispiel: "Wenn die Alten vor jugendlichem Leichtsinn vergessen, wie gebrechlich sie doch schon sind." Die Faschingszeitung soll ein Thema fürs Dorf werden und dafür sorgen, dass man miteinander spricht – "leichte Kost, etwas Aufheiterndes, das die Leute zum Lachen bringt und verbindet".

Bei der Überlegung, wie man die Zeitung an den Mann und die Frau bringt, hatte Vorstand Maxi Reichl die Idee, die Zeitung gegen Spenden auszulegen und den Ertrag an den "Eckigen Tisch" zu spenden. Dieser gemeinnützige Verein vertritt die Interessen von Betroffenen sexueller Gewalt an Kindern und Jugendlichen, speziell im Kontext der Katholischen Kirche. "Das ist ein großes Thema mit Medienpräsenz. Dass so etwas gar nicht geht, darin sind sich alle einig. Jetzt sind die Leute aufgerufen, dies zu zeigen", erklären die Verantwortlichen der Faschingszeitung und schieben nach: "Wir möchten schon einen guten Betrag spenden, und das können wir nur, wenn die Leute auch mitmachen und die Zeitung kaufen – darauf hoffen wir." Bewusst habe man sich auch gegen Werbung in der Faschingszeitung entschieden, erklärt Vorsitzende Lea Dabous: "Es soll nur um den Zweck an sich gehen."

"Nöhamer Anzeiger" ab Unsinnigem Donnerstag zu bekommen

Mit Blick auf die Spende an den "Eckigen Tisch", meint Kahler: Es sei ein aktuelles Thema, das Katholiken angehe. Die Landjugend wolle damit ihr Statement abgeben. "Wir wissen, das ist frech, aber ein Fingerzeig in die richtige Richtung", so Kahler. Die Faschingszeitung soll auch in der Kirche in Nöham ausliegen. "Pfarrer Max Weigl hielt das für eine gute Idee", sagt Lea Dabous, die ihn um Erlaubnis gefragt hatte.

Ab dem heutigen Unsinnigen Donnerstag gibt es die Faschingszeitung "Nöhamer Anzeiger" in folgenden Geschäften: Bäckerei Stummer, Metzgerei Heuwieser, Tankstelle Haider in Dietersburg und in der Kirche in Nöham.