Nach zwei Jahren Zwangspause feierte man am Sonntag im ländlichen Bad zum ersten Mal wieder in den Mai hinein – in kleinerem Rahmen als sonst, doch das war natürlich immer noch der Situation, aber auch dem Wetter geschuldet.
Die "Vorboten" kamen dieses Mal vom gemeindlichen Bauhof. Der Maibaum wurde ohne große Ankündigung aufgestellt. Es gab auch keine Maibaumdiebe – und das, obwohl der Baum fast eine Stunde ohne Bewachung auf dem Neuen Marktplatz stand. Nach Corona ist eben noch lange nicht alles so, wie es einmal war.
Ein Ereignis war das Aufstellen aber doch. Unterstützung bekamen die Bauhofmitarbeiter von Hannes Berger, der mit einem mächtigen Kranwagen kam. Rasch war der Baum, der von Walter Niedermeier gespendet worden war, geschmückt. Und auch das Aufstellen dauerte nicht mehr als ein paar Minuten. Beeindruckt war auch Bürgermeisterin Dagmar Feicht, die das Schauspiel gemeinsam mit Geschäftsleiter Kurt Tweraser verfolgte und ein paar Passanten, die zufällig vorbeikamen oder von den gastronomischen Betrieben auf der italienischen Piazza mit Rottaler Prägung aus zuschauten.
Am Sonntag fand dann das traditionelle Maifest statt. Zwar war auch hier der Rahmen bescheidener, vieles erinnerte an die Gründerjahre: Bier (Alkoholfreies gab es natürlich auch) und Leberkäs‘, dazu feinste Blasmusik und die Freude darüber, dass man sich überhaupt wieder treffen darf – so lautete das Rezept.
"Der 1. Mai will einfach begrüßt sein", brachte es Alexandra Unertl-Bufler, Vorsitzende des Rings der Gastlichkeit, auf den Punkt. Auch sie betonte: "Manches ist eben noch der Situation geschuldet". Bürgermeisterin Dagmar Feicht durfte zum ersten Mal nach exakt zwei Jahren Amtszeit auf dem Maifest den Menschen zuprosten und freute sich darüber natürlich sehr. "Wichtig ist, dass wir wieder miteinander reden und ratschen können", betonte sie und dankte den Organisatoren. Ein Dank von Festausschuss-Vorsitzenden Siegfried Reitmeier galt auch der Rottal Terme, die mit dem Glücksrad vor Ort war. Er outete sich außerdem als Verantwortlicher fürs Qualitätsmanagement: "Das Bier ist kalt, der Leberkäs‘ ist warm", meinte er – und damit war das Fest offiziell eröffnet.
Für die Musik sorgten die Blaskapelle Gerleigner zum Auftakt und am Nachmittag das Junge Blasorchester JBO der Sing- und Musikschule. Abgerundet wurde das Programm vom verkaufsoffenen Sonntag der Bad Birnbacher Einzelhändler.
− vg