Pfarrkirchen
Kneippen in den Rottauen rückt näher

26.04.2021 | Stand 21.09.2023, 22:39 Uhr

Eine Kneipp-Anlage zum Wassertreten soll in den Rottauen entstehen. Beim Bach westlich des Theatrons ist sie geplant. −Foto: Wanninger

"Wir setzen neue Akzente im Gesundheitstourismus", sagen die Freien Wähler. Und sie sprechen von einer "Stärkung des ländlichen Raums". Was sie damit meinen, ist ein Förderprogramm zur Sanierung oder zum Neubau von Kneipp-Anlagen. In den Genuss eines solchen Zuschusses kommt nun offenbar auch die Stadt Pfarrkirchen.

Im Spätherbst letzten Jahres hatte sich der Stadtrat dafür ausgesprochen, eine solche Anlage in den Rottauen zu schaffen, und zwar beim Bachlauf unterhalb des Wasserfalls westlich des Theatrons. Der Standort sei wegen seiner Nähe zum Rottalradweg und Bewegungsparcours besonders gut geeignet, hieß es. Angedacht ist ein Natur-Kneipp-Becken mit Einfassung aus Granitquadern, zwei Treppen und einem barrierefreien Zugang sowie einem Handlauf aus Edelstahl. Man könne sich das gut als "Farbtupfer" in den Rottauen vorstellen, so die Verwaltung damals. Das Gremium teilte diese Meinung an und beschloss, sich um Fördermittel zu bewerben. Mit Erfolg, wie MdL Jutta Widmann (Freie Wähler) nun mitgeteilt hat.

Anlass für dieses Förderprogramm, das Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger aufgelegt hat, ist der 200ste Geburtstag von Pfarrer Sebastian Kneipp, der in diesem Jahr gefeiert wird. "Viele Kneipp-Bäder erstrahlen in neuem Glanz. Zu verdanken ist dies dem Sonderprogramm ,Touristische Infrastruktur – Kneipp-Anlagen‘ des Wirtschaftsministeriums, das Kommunen in ganz Bayern beim Ausbau und der Modernisierung von Kneipp-Anlagen fördert", sagt Widmann in einer Presseinformation.

Die ersten 19 Projekte könnten bereits jetzt realisiert werden. Die Förderbescheide würden in diesen Tagen von den Bezirksregierungen verschickt. So könnten die Gemeinden zeitnah damit starten, ihre gesundheitstouristische Infrastruktur im Kneipp-Jahr 2021 auf den allerneuesten Stand zu bringen, meint Widmann. Im Rahmen des Sonderprogramms würden aktuell 106 Kneipp-Projekte mit insgesamt 1,5 Millionen Euro gefördert. In Rottal-Inn könne demnächst auch Pfarrkirchen ihr Projekt "Errichtung einer Naturkneipp-Anlage im Naherholungsgebiet Rottauen" angehen. Wie viel Geld genau die Stadt dafür bekommt, das lässt die Abgeordnete offen, aber: "Die Höhe der Förderung hängt davon ab, wie viel Geld eine Gemeinde selbst in ihre Kneipp-Anlage investiert. Die Eigenbeteiligung bei den Projekten beträgt mindestens zehn Prozent."

Nach ihren Angaben sind bis zum Ablauf der Antragsfrist am 30. November 2020 insgesamt 174 Anträge eingegangen. Deshalb sei das Programm auf Initiative der Landtagsfraktion der Freien Wähler um eine Million Euro auf jetzt 2,5 Millionen Euro aufgestockt worden. "Ich freue mich, dass Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger den Startschuss für die Finanzierungsinitiative der Freien Wähler zugunsten öffentlicher Kneipp-Infrastruktur gegeben hat", sagt MdL Jutta Widmann. "Das war uns von Anfang an ein großes Anliegen, denn die Verbesserung der Kneipp-Anlagen trägt immens zur Attraktivität unserer Region bei."

Im Pfarrkirchner Rathaus hat man zwar schon gehört, dass das eigene Projekt wohl in das Programm aufgenommen und bezuschusst wird. Eine offizielle Mittelzusage gebe es aber nicht, und ein Förderbescheid sei bislang nicht eingegangen.

− wa/red