Nach 23 Jahren hat der Caritas-Ortsverband Nöham die Trägerschaft des Kindergartens an den Diözesanverband Passau abgegeben. Die Gemeinde Dietersburg sorgt mit der Bereitstellung des ehemaligen Schulgebäudes weiterhin für das Fundament, auf dem der Kindergarten steht.
1998 wurde der Kindergarten in Nöham gegründet. "Eine Gruppe mit 26 Kindern war es", erinnert sich die damalige Leiterin, Anette Baumgartner. Der Kindergarten der Gemeinde in Dietersburg sei voll besetzt gewesen, und das Schulgebäude in Nöham stand zu der Zeit leer. "Es gab viele Kinder in Nöham", sagt Baumgartner. "Schon zwei Jahre später wurde eine zweite Gruppe mit ebenso vielen Kindern eröffnet."
Um die Trägerschaft des Kindergartens St. Nikolaus zu übernehmen, wurde damals der Ortscaritasverband Nöham ins Leben gerufen. Den Initiatoren von damals sei es zu verdanken, dass es den Kindergarten in Nöham überhaupt gibt. "Das war schon ein Kraftakt, die Eltern und die erste Vorstandschaft um Gemeindereferent Martin Kessler brachten viel persönliches Engagement mit ein", berichtet die ehemalige Kindergartenleiterin. Allen Vorsitzenden und Vorstandmitgliedern der vergangenen Jahre gebühre Dank für die übernommene Verantwortung und geleistete Arbeit. Derzeit seien es drei Gruppen, zwei Kindergarten- und eine Krippengruppe in Nöham.
Lydia Hofbauer ist seit eineinhalb Jahren Vorsitzende der Caritas-Ortsgruppe. Der Verantwortungs- und Verwaltungsapparat im Ehrenamt sei nicht mehr leistbar, sagt sie. "Die Pandemie gibt den Rest." Passau habe den Ortsverband die letzten Jahre schon unterstützt, nun obliege dem Diözesanverband die komplette Trägerschaft. Mehrere Kindergärten im Landkreis hätten ebenso gehandelt.
"Der Caritas-Ortsverband bleibt bestehen", verspricht Hofbauer. Er hätte sich immer schon caritativ ins Vereinsleben eingebracht und das waren bisher eben drei Viertel für den Kindergarten. "Jetzt warten neue Ideen", meint die Vorsitzende und hat auch bereits erste Gedanken wie etwa Familien beschenken, die einen schweren Schicksalsschlag hinter sich haben, Wocheneinkäufe für Bedürftige übernehmen oder, wie bereits geschehen, eine Waschmaschine für Satomare (Stadt in Rumänien) kaufen. "Der Kindergarten aber soll nicht in Vergessenheit geraten", verspricht Hofbauer. Etwa 70 Mitglieder zählt die Ortscaritas in Nöham. Und Anette Baumgartner freut sich: "Es ist wertvoll, wenn der Verein ein Bindeglied zwischen Kindergarten und Dorfgemeinschaft bleibt."
Kindergartenleiterin Marina Vorwallner sieht das Ganze mit einem lachenden und einem weinenden Auge: "Wir haben die Trägerschaft vor Ort sehr geschätzt, sie war Gold wert", so Vorwallner. Sie freue sich aber auch auf professionelle Ansprechpartner, die ihr in der schweren Zeit gerade mit Rat und Tat zur Seite stehen. Es gebe immer mehr Maßnahmen, die es zu beachten gelte und ein professionelles Fachwissen sei sicherlich von Vorteil. "So blicken wir optimistisch in die Zukunft und werden unseren Kindergartenkindern und deren Familien weiterhin ein kompetenter Partner sein."
− gk
