Pfarrkirchen
Baubranche im Landkreis Rottal-Inn trotzt Corona

Landratsamt verzeichnet Anstieg um 16 Prozent bei Anträgen – Tendenz weiter steigend

16.02.2021 | Stand 16.02.2021, 17:07 Uhr

Die Kräne zeigen es, der Bauboom ist weiterhin ungebrochen. So wie hier im Pfarrkirchner Ortsteil Gehring. −Foto: Schön

Die Corona-Pandemie hat viele Lebensbereiche entscheidend geprägt und eingeschränkt. Zu den wenigen Bereichen, die bislang relativ gut durch die Krise gekommen sind, zählt das Baugewerbe, wie es in einer Pressemitteilung des Landratsamtes heißt.

Laut Angaben des Landesamtes für Statistik ist die Auftragslage im Vergleich zum Vorjahr um rund zwei Prozent gestiegen. Gründe dafür seien vor allem die weltweit verlangsamte Baukonjunktur und gesunkene Materialpreise. Auch die Zahlen für den Landkreis Rottal-Inn sprechen dafür, dass das Baugewerbe nicht wesentlich von der Pandemie beeinflusst wurde und trotz Corona positive Entwicklungen zu verzeichnen hatte. So vermeldet das Bauamt des Landkreises für das vergangene Jahr deutliche Anstiege sowohl bei den Bauanträgen als auch bei den Baukosten.

429 Millionen Euro investiert

Vergleicht man die Jahre 2019 und 2020 hinsichtlich der Gesamtanzahl der eingegangenen Anträge – dazu zählen neben Bauanträgen auch Vorbescheide, denkmalschutzrechtliche Erlaubnisse oder Freistellungsverfahren – so lässt sich eine Steigerung von knapp 16 Prozent feststellen. Lag die Zahl der vorgelegten Baupläne 2019 gesamt bei 2175, so waren es im vergangenen Jahr 345 Anträge mehr, nämlich 2520. Diese Antragszahlen spiegeln die gesamten Eingänge im Bauamt wieder.

2019 wurden in Rottal-Inn von 1166 eingereichten Bauanträgen 1137 genehmigt. Im Umkehrschluss bedeutet dies, dass 2019 lediglich etwa 2,5 Prozent der Anträge nicht zu einem genehmigten Abschluss kamen. Letztes Jahr gingen beim Bauamt 1460 "reine" Bauanträge ein, 294 mehr als 2019.

Betrachtet man das, was ein Bauwerk bis zu seiner Bezugsfähigkeit kostet, ohne Planungskosten, so lässt sich auch hier ein deutlicher Anstieg erkennen, so das Landratsamt. Wurde 2019 für rund 356 Millionen Euro im Landkreis gebaut, so lagen die Investitionen 2020 rund 73 Millionen Euro über dem Vorjahreswert. Und zwar bei rund 429 Millionen Euro. Dies entspricht einem Plus von über 20 Prozent, teilt das Landratsamt mit.

Immobilie als gute Geldanlage

Diese Tendenz ist weiter steigend, auch für Januar 2021 war kein Eingangsrückgang beim Thema Bauen erkennbar, betont Bauamtsleiter Robert Kubitschek: "Die positiven Entwicklungen, die sich bereits 2020 deutlich abzeichneten, setzen sich derzeit fort. Nach wie vor gehen viele Bauanträge bei uns ein." Kubitschek vermutet, dass dies vor allem an zwei wesentlichen Faktoren liegt: Zum einen würden die Bürger auf Grund Corona mehr Zeit haben. Zum anderen an der Sicherheit des Geldes. "Die Leute möchten in solch unsicheren Zeiten ihr Geld gut angelegt wissen. Da ist es naheliegend, dass viele in einen bleibenden Wert, sprich in eine Immobilie investieren", erläutert Kubitschek

− red