Wie steht es um die Erreichbarkeit gesundheitlicher Versorgungsangebote im Markt Bad Birnbach? Was, wenn im Alltag die eigene Mobilität plötzlich eingeschränkt ist und der Nahversorger auf einmal unerreichbar scheint? Diesen und vielen weiteren Fragen will das neue Projekt "HEAL" in Bad Birnbach auf den Grund gehen.
HEAL ist ein Akronym, das für "Hochautomatisiert-gEsellschaftlich-nAchfrageorientiert-Ländlich" steht. Dabei werden künftig zwei autonome Shuttles eingesetzt, die ihre Nutzer von A nach B und wieder zurück bringen sollen, und zwar dann, wenn Bedarf entsteht. Anders als beim ersten Projekt in Sachen "autonomer Bus", als ein Linienbetrieb zum Bahnhof eingerichtet wurde, werden nun viele verschiedene Ziele angesteuert – vom Nahversorger bis hin zu den verschiedenen Gesundheitsangeboten. Das Streckenangebot verteilt sich über den ganzen Ort. Insgesamt gibt es 28 mögliche Haltepunkte. Als Partner ist erneut IOKI mit an Bord, allerdings in einer neuen Rolle. War das Tochterunternehmen der Bahn beim ersten Projekt federführend, entwickelt IOKI nun sozusagen ein Betriebssystem für digitale Mobilität. Es geht dabei um die Digitalisierung von Flächen-, Linien- und Mischverkehren. Das Projekt in Bad Birnbach ist daher für die IT-Experten von größtem Interesse.
Wissenschaftlich begleitet wird es von der Ludwig-Maximilians-Universität München (LMU). Neben einer schriftlichen Befragung der Bad Birnbacher zur "Mobilität und sozialen Teilhabe mit HEAL hat Patricia von Mallek von der Münchner Universität bereits einige Interviews mit Einheimischen zu diesem Thema geführt, weitere folgen im Projektverlauf. Nun soll eine anonyme Online-Befragung weitere Erkenntnisse bringen. Konkret geht es darin um die Teilaspekte "Erreichbarkeit gesundheitlicher Versorgung und Akzeptanz von Digitalisierung im Verkehrsbereich". Teilnehmen können alle Einheimischen und (Kur-)gäste. Über www.badbirnbach.de/heal kommt man zu einem Link, der direkt zur Befragung führt. "Es dauert etwa zehn Minuten, um die Fragen zu beantworten", sagt Patricia von Mallek von der LMU.
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Patricia von Mallek (links) von der LMU im Gespräch mit Josefine und Johann Wiofzeck, die an der ersten Befragung teilnahmen. Jetzt kann man sich an der zweiten beteiligen, die online stattfindet. −Fotos: Gröll
