Von Johannes Schaffarczyk
Für sieben Buben und zwei Mädchen wird das letzte Wochenende immer in Erinnerung bleiben. Am Samstag (Kirchdorf) und Sonntag (Julbach) wurden sie in feierlichen Gottesdiensten in die Schar der Ministrantinnen und Ministranten aufgenommen, sie wurden also Mitarbeiter von Jesus, wie Gemeindereferentin Martina Brummer es in ihrer Begrüßung in den Pfarrkirchen „Mariä Himmelfahrt“ und „St. Bartholomäus“ formulierte. Gleichzeitig wurden drei altgediente Minis verabschiedet.
Die Anwärter für den Altardienst zogen, begrüßt von festlichen Orgelklängen, mit altgedienten Kolleginnen und Kollegen, Pfarrer János Kovács und Gemeindereferentin Martina Brummer in ihre Heimatkirche ein. Die Novizen nahmen vor dem Volksaltar Platz, während sich der große Rest im Altarraum dahinter niederließ.
Die Gottesdienste hatte die Gemeindereferentin, von der die jungen Gläubigen auf ihre Aufgabe vorbereitet worden waren, inhaltlich zusammengestellt. In einer kurzen Begrüßungsansprache nannte sie das Messdienen „eine tolle Sache, die Freude macht, aber auch Verantwortung und Pflichtbewusstsein braucht.“ Bezogen auf das Evangelium des Tages, in dem es um die Berufung der ersten Jünger von Jesus ging – Jesus hatte sie aufgefordert, ihre Arbeit als Fischer aufzugeben und ihm zu folgen, was sie auch sofort taten – sagte Martina Brummer:„Jesus muss eine unglaubliche Ausstrahlung gehabt haben!“
Heutzutage sei eine derart schnelle Entscheidung kaum möglich. Wir denken nach, was wir eigentlich wollen, ob eine Aufgabe zu uns passt und ob sie mit den eigenen Hobbys und Ansprüchen vereinbar ist. „Auch Ihr habt euch ernsthaft gefragt“, wandte sie sich an die Frischlinge, „ob der Ministrantendienst für Euch das Richtige ist. Wir freuen uns sehr, dass Ihr Euch berufen fühlt und mitarbeiten wollt am Werk unserer Kirche und für unseren christlichen Glauben.“
Pfarrer János Kovács fragte dann einzeln jeden Neuling, ob er wirklich bereit ist zum Dienst am Altar. Alle neun Kandidaten in Kirchdorf und Julbach antworteten selbstbewusst und laut mit „Ja, ich bin bereit“. Der Pfarrer hieß sie dann alle mit Handschlag in der Ministrantenschar ihrer Pfarrgemeinde herzlich willkommen und fügte an: „Möge der barmherzige Gott Euch in Eurem Dienst uns auf allen Wegen mit seinem Segen begleiten.“
Die neuen Minis, die als Zeichen ihrer Aufnahme einen Ausweis, ein Handbuch und ein Geschenk erhielten, durften nach der Zeremonie im Altarraum unter ihren Kolleginnen und Kollegen Platz nehmen. Bei den Fürbitten gaben sie den Gläubigen in der Kirche einen Einblick in das sie erwartende Messdienerleben und für wen und was sie beten. Dabei legten sie Symbole ihres Wirkens und Handelns (Leuchter. Hostienschale, Karfreitagsratsche, Krone, Fußball) vor dem Volksaltar ab.
Am Ende der Aufnahmefeier wurden in Kirchdorf und Julbach die Messdiener verabschiedet, die viele Jahre mit großem Engagement ihr Ministrantenamt ausgefüllt haben. Aus Kirchdorf: Timo Vorbuchner (neun Jahre aktiv) sowie aus Julbach: Emma Stadler (fünf Jahre) und Tim Friedl (drei Jahre). Pfarrer Kovacs dankte ihnen für ihren gewissenhaften Einsatz mit einer Urkunde, einer Dankeskarte und einem besonderen Geschenk. Für die Zukunft wünschte er ihnen alles Gute. Ein herzliches „Vergelt’s Gott“ sagte er auch den Eltern, die ihre Kinder bei der kirchlichen Aufgabe unterstützten und unterstützt haben.
Die feierlichen Aufnahme-Gottesdienste wurden in Kirchdorf von Barbara Wachtler an der Orgel und in Julbach vom Chor „Da Capo“ unter der Leitung von Lisa Simböck gestaltet.
In Seibersdorf, der dritten Kirchengemeinde des Pfarrverbandes Kirchdorf, hat die Messdieneraufnahme- und -verabschiedung bereits im Sommer stattgefunden. Im Pfarrverband sind jetzt insgesamt 88 Ministranten – 46 Buben und 42 Mädchen – im Alter zwischen neun und 20 Jahren zur Ehre Gottes im Einsatz. In Kirchdorf gibt es zurzeit 44 Ministranten (25 Buben und 19 Mädchen), in Julbach 31 Ministranten (16 Buben, 15 Mädchen) sowie in Seibersdorf 13 Ministranten (fünf Buben, acht Mädchen).
Die neu aufgenommenen Kirchdorfer Minis: (erste Reihe, v.li.) Sebastian Göttl, Philipp Zierer, Tyler Braun (gehört der Julbacher Ministrantengruppe an, seine Aufnahme erfolgte aus organisatorischem Grund aber in Kirchdorf). Hintere Reihe: der ausgeschiedene Timo Vorbuchner zwischen Pfarrer János Kovács und Gemeindereferentin Martina Brummer.
