Bauausschuss in Eggenfelden
Nächster Schritt beim „Künstlerhaus“ und ein Seitenhieb vom Bürgermeister auf Hubert Aiwanger

30.10.2024 | Stand 30.10.2024, 15:02 Uhr |

Fotokünstler Alexander von Wiedenbeck plant, aus dem alten Gebäude am Kirchenplatz ein „Künstlerhaus“ machen. Er sprach dazu in der jüngsten Sitzung des Bauausschusses − Foto: tz

Unter anderem das neue „Künstlerhaus“, das Alexander von Wiedenbeck in Eggenfelden (Landkreis Rottal-Inn) plant, ist Thema in der jüngsten Sitzung des Bau- und Umweltausschusses gewesen. Zudem beschäftigten sich die Mitglieder mit diversen weiteren Bauvorhaben.

Von Wiedenbeck hatte einen Antrag auf Baugenehmigung für die Sanierung und den Teilabriss eines bestehenden Wohngebäudes mit Nutzungsänderung von Wohnungen zu einem Kulturraum sowie Büro- und Wohnräumen gestellt. Zudem reichte er den Antrag auf Grabungserlaubnis für Erdarbeiten am Kirchplatz ein. „Wir haben das Vorhaben bisher immer positiv begleitet“, sagte Bürgermeister Martin Biber. Der Denkmalschutz sei „von Anfang an mit im Boot gewesen“. Er lobte das Vorhaben, ein „Künstlerhaus“ zu schaffen: „Sowas gibt es noch nicht in unserem Raum.“ Biber dankte von Wiedenbeck für sein Engagement.

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Bauherr gibt selbst Auskunft



Wilfried Reinisch (CSU) erkundigte sich, worum es sich bei dem Rahmenkasten an der Süd- und Westfassade handle, die im Plan zu erkennen sind. Alexander von Wiedenbeck war selbst bei der Sitzung anwesend. Ihm wurde das Rederecht erteilt und er erörterte sein Vorhaben und die genauen Pläne. Die genannten Anbauten seien nach vielen Terminen mit dem Denkmalschutz entstanden. Es sei eine klare Differenzierung zwischen Alt- und Neubauten gewünscht – was die Anbauten unterstützen würden.

Bauherr geht den „ehrlichen Weg“



Thomas Kinzkofer (FWG) fragte beim Bauherrn nach, welcher Teil vom Teilabriss betroffen sei. Von Wiedenbeck erklärte dass, dass es sich um den unterkellerten Teil handle, da dort keine Wand mehr tragend sei. Biber nannte das „den ehrlichen Weg“ bei solchen Bauvorhaben, „nicht zu warten bis es umfällt“, wohl mit Blick auf die Ruine an der nördlichen Stadtplatzeinfahrt, die immer noch steht. Ebenfalls Kinzkofer war es, der sich bezüglich ausreichender Parkplätze erkundigte, weil „sicherlich Verkehr gewünscht sei“. Der Bürgermeister antwortete, dass es früher sechs Wohneinheiten, jetzt dann nur noch zwei und eine gewerbliche Einheit sind. Ausreichend Parkplätze seien also vorhanden. Er empfahl nur: „Machen Sie vielleicht keine Vernissage am Sonntag um 10 Uhr.“ Letztendlich erteilte der Bauausschuss einmütig das gemeindliche Einvernehmen zum Vorhaben.

Das galt auch für alle weiteren Bauanliegen auf der Tagesordnung. So etwa zum Antrag auf Vorbescheid für den Bau eines Mehrfamilienhauses mit sechs Wohneinheiten in der Straubinger Straße, dem Antrag auf Baugenehmigung für eine Lagerhalle in Hammersbach, einem „alteingesessenen Betrieb, der sich Gott sei Dank erweitert“, wie es der Bürgermeister ausdrückte sowie für den Anbau eines Carports in Kirchberg.

„Fischergasse II“ erneut Thema



Dem Antrag auf Baugenehmigung für die Nutzungsänderung von einem Büro zu einer Wohnung am Stadtplatz stand das Gremium ebenfalls positiv gegenüber. Es handelt sich laut Bürgermeister um den ehemaligen „Gruber-Bräu“. Geschlossen votierten die Bauausschussmitglieder auch dafür, dem Antrag auf Baugenehmigung für den Anbau eines Carports in Peterskirchen sowie einem Änderungsantrag zu einem bereits beantragten und genehmigten Verfahren für eine Wohnhauserweiterung mit Neubau einer Einliegerwohnung mit Garage und Pool in Kirchberg, das Einvernehmen zu erteilen.

Indes war auch der Bebauungsplan „Fischergasse II“ erneut Thema im Bauausschuss. Den Satzungsbeschluss, der im Juni gefasst wurde, beschloss das Gremium aufzuheben. Im neuen Bebauungsplan sei das südöstliche Baufeld leicht verschoben, wie Klaus Sperl vom Bauamt erklärte. Es hätten sich doch nicht alle Grundstückseigentümer so zusammengetan wie vermutet, begründete er die Änderung. Den Änderungen am Bebauungsplan stimmte das Gremium einstimmig zu.

Entscheidung über Zebrastreifen



Weiterhin positiv steht der Bauausschuss dem Vorhaben gegenüber, eine Sporthalle für Mitarbeiter in der Taufkirchener Straße zu errichten. „Es gab 100 000 Einwände, nur nicht von uns“, sagte Bürgermeister Martin Biber dazu. Der Bauherr habe mitgeteilt, dass er die Halle auch Vereinen zur Verfügung stellen wolle. „Er hat Gott sei Dank seine Idee nie aufgegeben.“ Mittlerweile sei das Vorhaben auf einem guten Weg. Dem Erlass der Einbeziehungssatzung in der äußeren Taufkirchener Straße wurde einstimmig zugestimmt.

Nur wenige Anfragen hatten die Bauausschuss-Mitglieder an den Bürgermeister. Christoph Lugeder (UWG) sagte, dass gerade der Gehweg in der Karl-Rolle-Straße gebaut werde. Er wollte wissen, ob auch ein Zebrastreifen geplant sei. Es gebe eine Querungsstelle, antwortete Klaus Sperl vom Bauamt. Der Weg sei hoffentlich bis Ende des Jahres fertig – dann gebe es eine Verkehrsschau zu diesem Thema. „Das ist der Schulweg vieler Kinder“, ergänzte Lugeder.

Einen Seitenhieb, vermutlich in Richtung des bayerischen Wirtschaftsministers Hubert Aiwanger wegen seiner möglichen Kandidatur im Landkreis Rottal-Inn, ließ sich Bürgermeister Biber am Ende der Sitzung nicht nehmen. Nur durch das Zuwirken von MdB Max Straubinger sei die Machbarkeit des Nahwärmeprojekts am Bürgerwald weiterhin gegeben. „Man sieht hier den Vorteil, wenn Abgeordnete dort wohnen, wo sie auch gewählt wurden.“

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