In seinem sechsten Bericht von seiner Extrem-Radltour erzählt Ludwig Iretzberger aus Taubenbach (Landkreis Rottal-Inn) über ein atemberaubendes Nebelmeer, sein Mitarbeiten auf einer Kaffeeplantage und leichten gesundheitlichen Problemen.
Seit Ende November ist Ludwig Iretzberger unterwegs auf seiner Extrem-Radltour: Der Taubenbacher (Landkreis Rottal-Inn) durchquert Mittelamerika, fährt von Mexiko bis nach Kolumbien 13.000 Kilometer weit. In unregelmäßigen Abständen schickt er Fotos und Reiseberichte an die PNP. Heute erzählt er in seinem sechsten Bericht über ein atemberaubendes Nebelmeer, sein Mitarbeiten auf einer Kaffeeplantage und leichten gesundheitlichen Problemen.
„Ich bin in den Südwesten von Guatemala geradelt. Dort befindet sich der Gebirgszug Sierra Madre de Chiapas, zu dem auch der höchste Berg Guatemalas, der 4220 Meter hohe Tajumulco, gehört. Der Tajumulco ist ein inaktiver Vulkan und ist auch zugleich der höchste Berg Zentralamerikas. Am Vulkan bin ich mit dem Radl auf 3700 Meter hoch, am selben Tag gleich noch zu Fuß weiter, zuerst über den Nebelwald, der auch immer für viel Nebel am Vulkan sorgt und dann weiter über staubige Wege und Vulkangestein zum Gipfel.“
Am höchsten Punkt Guatemalas
Bei Sonnenaufgang, so Iretzberger, sei er dann am höchsten Punkt Guatemalas gewesen. „Trotz Äquatornähe weht hier ein starker und kalter Wind am Gipfel. Der starke Wind und die vorhandene Nebeldecke verursachten ein atemberaubendes Schauspiel. Die Nebeldecke war ständig in Bewegung, machte den Eindruck von großen Wellen am Meer. Die aufgehende Sonne sorgte zudem für einen unvergesslichen Panoramablick“, schreibt der Taubenbacher, der oben ein Gipfel-Foto mit Bayern-Fahne machte.
Noch am gleichen Tag erfolgte der Abstieg und die Abfahrt mit dem Radl zum Startpunkt. „Nach der Vulkanbesteigung ging die Fahrt weiter über Bergpässe zur Hauptstadt Guatemalas und von dort weiter in Richtung Landesgrenze. Die Hauptstraßen führen hier auch teilweise über die Berge, da fühlt man sich als Radfahrer wie ein Hering in der Dose zwischen Lastwagen, Bussen und Autos eingeklemmt“, so Iretzberger.
„Leiden auf dem Rad“
Während der Fahrt sei er auch noch an weiteren Vulkanen vorbeigekommen, auch an einem noch aktiven Vulkan, aus dem Rauch aufsteigt. „Ich habe auch einen kurzen Stopp in einer kleinen Kaffeeplantage eingelegt und wurde auch gleich von den Erntehelferinnen zur Arbeit eingeteilt. Es war ein Riesenspaß. Wir haben uns prächtig unterhalten, obwohl eigentlich keiner den anderen richtig verstanden hat. Ich werde mich jetzt bei jeder Tasse Kaffee daran erinnern, welch schwere Arbeit für einen genussvollen Kaffee geleistet werden muss.“
Probleme hatte Iretzberger die vergangenen Tage ein bisserl gesundheitlich. „Magen-Darm“, wie er sagt. Nach einem Tag „Leiden auf dem Rad“ sei er jetzt aber wieder fit. „Ich befinde mich nun 200 Kilometer vor der Grenze von El Salvador, dem nächste Land das ich bei meiner Mittelamerika-Tour durchqueren werde. “ Inzwischen hat Iretzberger 8123 Kilometer am Tacho – „und in den Beinen“.
− red
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