Tann
Mit Bundestags-Stipendium ein Jahr in die USA

Wohin Gymnasiast kommt, weiß er noch nicht – Aber: Ende Juli geht’s los

22.02.2023 | Stand 17.09.2023, 2:23 Uhr

Gymnasiast Vincent Schreiner aus Tann im Gespräch mit seiner „Austausch-Patin“ MdB Marlene Schönberger (Grüne). −Foto: red

Vincent Schreiner ist schon voller Vorfreude. Ende Juli fliegt der Schüler (er geht in Pfarrkirchen aufs Gymnasium, Klasse 10a) in die USA – für ein ganzes Jahr. Der 15-Jährige aus Tann ist einer von bundesweit 360 Stipendiaten, die im Rahmen des „Parlamentarischen Partnerschafts-Programms“ (PPP) ein Auslandsjahr in den Staaten verbringen dürfen (mehr dazu unten). So weit und so lange war er noch nie von daheim weg.

Wie kam es dazu? „Eine Freundin hat mir letztes Jahr davon erzählt, dass es das gibt und dass sie sich mal beworben hat, aber nicht genommen wurde. Da habe ich mir gedacht: Ich probier’s einfach mal, weil die USA mein Lieblingsland sind“, so der Gymnasiast im Gespräch mit der PNP. Im Frühjahr 2022 hat er das Bewerbungsformular ausgefüllt und an den Bundestag geschickt. Es hat dann etwas gedauert, Vincent hat ein mehrstufiges Auswahlverfahren durchlaufen müssen.

Einen Tag vor Weihnachten klingelte das Telefon – und ihm konnte die freudige Nachricht überbracht werden, dass er in die USA darf. Ausgewählt war er von der zuständigen Wahlkreisabgeordneten MdB Marlene Schönberger (Grüne) worden, sie ist seine „Austausch-Patin“. Unlängst traf sie sich mit ihm zu einem halbstündigen „Austausch“ in Pfarrkirchen. Dabei stellte der 15-Jährige viele Fragen zur politischen Arbeit der Abgeordneten im Bundestag, der Wahlrechtsreform und auch zur Sicherheit in den Gebäuden. „Ich bin schon sehr gespannt auf seine Berichte über seine Zeit in den USA. Ich bin mir sicher, dass er von dieser Erfahrung lebenslang profitieren wird und das freut mich ganz besonders“, so MdB Marlene Schönberger.

Schüler ist momentan mitten in den Vorbereitungen



Wie geht’s jetzt weiter? Momentan steckt Vincent mitten in den Vorbereitungen. „Ich muss noch nach München ins US-Generalkonsulat, um mir mein Visum für die USA zu holen, dann steht in den Pfingstferien noch eine Seminar-Woche mit allen anderen Stipendiaten in der Nähe von Hamburg an, wo wir weitere Informationen bekommen“, berichtet er. Wohin es genau geht, weiß er noch nicht. „Das werde ich wohl auch erst in ein paar Wochen erfahren. Die Gastfamilien suchen sich die Austauschschüler aus. Erst dann weiß man wohin man kommt.“ Sein Wunschziel? „Am besten irgendwo, wo es warm ist.“

Und wenn er – im Sommer 2024 – wieder zurück ist, kann er dann ganz normal wieder aufs Pfarrkirchner Gymnasium gehen, also die 11. Klasse überspringen? So wäre es zumindest geplant. „Die 11. Klasse in den USA machen, um dann nahtlos daheim – nach einem Eignungstest – in die 12. zu kommen“, sagt er. Er hat keine Zweifel daran, dass das nicht klappen könnte – zumal er ein Einser-Schüler ist. Aber so groß die Vorfreude auch ist: „Es ist schon ein etwas mulmiges Gefühl, wenn man weiß, dass man jetzt ein Jahr weg ist.“

Infos zum Austausch-Programm

Seit 1983 ermöglicht der Deutsche Bundestag mit dem „Parlamentarischen Patenschafts-Programm“ (PPP) jedes Jahr Schülern sowie jungen Berufstätigen ein Austauschjahr bei Gastfamilien in den USA, um dort zur Schule zu gehen und Kontakte zu knüpfen. Alle Bewerber müssen ein zweistufiges Auswahlverfahren durchlaufen.

In Auswahlgesprächen wird geprüft, ob die Bewerber für ein Stipendium geeignet sind. Neben guten Schulleistungen und guten Englischkenntnissen kommt es vor allem auch auf die soziale Kompetenz und das politische Allgemeinwissen an. Im zweiten Schritt wählt der oder die für den Wahlkreis zuständige Bundestagsabgeordnete aus der Bewerberliste aus, wen er oder sie am besten dafür geeignet hält, Deutschland in den USA als Junior-Botschafter zu vertreten. Die Abgeordneten können die nominierten Kandidaten auch zu einem Gespräch einladen (wie es MdB Marlene Schönberger gemacht hat, siehe Foto links).

Ob in den Wahlkreisen ein Stipendium vergeben wird, ist abhängig von der Bewerberlage, informiert der Bundestag im Internet.

Übrigens: Wer Interesse am Parlamentarischen Patenschafts-Programm hat: Mehr Infos dazu oben im Kasten oder auf der Internet-Seite www.bundestag.de/ppp. Dort kann man sich auch gleich bewerben.