Positive Entwicklung
Mehr Übernachtungen bei Heil- und Thermalbädern

25.04.2023 | Stand 16.09.2023, 23:06 Uhr

Brigitte Franz von Centouris (links) erläuterte die Zahlen der jüngsten Gästebefragung. Bezirkstagspräsident Dr. Olaf Heinrich und Manuela Brodinger (rechts) verfolgen die Präsentation gespannt. −Foto: Gröll

Manuela Brodinger, Geschäftsführerin der Heil- und Thermalbäder Niederbayern e.V. konnte feststellen, dass die Ausschläge bei Gästeankünften und Übernachtungen wieder nach oben gehen – so auch in Bad Birnbach (Landkreis Rottal-Inn).



Es geht aufwärts bei den Heil- und Thermalbädern in Niederbayern, auch wenn das Vor-Corona-Niveau noch nicht erreicht ist. Immerhin: Wie Manuela Brodinger, Geschäftsführerin der Heil- und Thermalbäder Niederbayern e.V. feststellen konnte, gehen die Ausschläge bei Gästeankünften und Übernachtungen wieder nach oben.

Im Jahr 2022 wurden in den fünf Kurorten Bad Birnbach, Bad Griesbach, Bad Füssing, Bad Gögging und Bad Abbach 3946469 Übernachtungen gezählt. Das sind um 35,2 Prozent mehr als im Jahr 2021. Die Gästeankünfte stiegen noch stärker und zwar von 414521 auf 647038 um 56,1 Prozent, was allerdings die durchschnittliche Aufenthaltsdauer von 7,0 Tagen in 2021 auf 6,1 Tage in 2022 abschmelzen ließ. Zum Vergleich: Für das letzte Vor-Corona-Jahr wurden 4,827 Millionen Übernachtungen und knapp 800000 Gästeanreisen gezählt.

Positive Entwicklung laut Bezirkstagspräsident Dr. Olaf Heinrich



Von einer positiven Entwicklung sprach Bezirkstagspräsident Dr. Olaf Heinrich, der als Vorsitzender die Sitzung des Vereins leitete. Positive Signale gibt es auch mit Blick auf die ambulante Vorsorgemaßnahmen, allgemein unter „offene Badekur“ besser geläufig. Erstmals seit vielen Jahren stiegen die Fallzahlen nämlich im Jahr 2022 wieder signifikant, was natürlich mit der Rückkehr der Badekur als Pflichtleistung der gesetzlichen Krankenkassen zusammenhängt.

Bundesweit wurden 21417 dieser Kuren registriert (2021: 13139), auf Bayern entfielen davon 11455. Erfreulich sei auch, dass es ein neues Förderprogramm zur Stärkung der medizinischen Qualität in den hochprädikatisierten Kurorten im Freistaat gebe, sagte Brodinger. Die Fördersumme wurde dabei von bisher maximal 200000 auf nunmehr 500000 Euro erhöht.

Gemeinsamer Stand der Thermen bei Landesgartenschau



Der Geschäftsführer der Niederbayerischen Thermengemeinschaft, Franz Altmannsperger, informierte anschließend über die ersten gemeinsamen Projekte. So werden sich die fünf Thermen und die Kurorte gemeinsam an einem Stand auf der Landesgartenschau in Freyung präsentierten. Altmannsperger berichtete unter anderem auch über den gemeinsamen Online-Auftritt der niederbayerischen Thermengemeinschaft und über die Zusammenarbeit mit dem Bayerischen Golf- und Thermenland.

„Wir sind auf einem guten Weg, haben aber noch Arbeit vor uns“, sagte Altmannsperger mit Blick auf einige Veränderungswünsche. „Der Start war aber gut“, betonte er. So arbeite man eng bei gemeinsamen Videoproduktionen zusammen, es gab einen gemeinsamen Thermenflyer zur Reisemesse „f.r.ee“ und zudem eine Doppelseite der Thermengemeinschaft in der Broschüre „himmlisch Radfahren“. Es gehe nun darum, „den richtigen Weg zu finden, um das weiterzuführen“.

Während seitens des TVO eine Steigerung der Mitgliederumlage um 30 Prozent angeregt wurde, entschied man sich nun, eine Erhöhung um zehn Prozent für nächstes Jahr vorzunehmen, erkannte aber gleichzeitig die Notwendigkeit und Bedarfe an, weitere Erhöhungen in den Folgejahren 2025 und 2026 zu diskutieren. Die Entwicklung des Kompetenzzentrums Marketing der Thermen sei dabei aber ebenso zu berücksichtigen wie die weitere Verschiebung der Marketingmaßnahmen des Bayerischen Golf- und Thermenlandes hin zu den Heilbädern. TVO-Geschäftsführer Dr. Michael Braun wies darauf hin, dass die Mitgliedsbeiträge seit 15 Jahren unverändert gewesen seien.

Unterkünfte erhielten hervorragende Noten



Einstimmig abgesegnet wurde der Haushaltsplan für das Jahr 2023, der in Einnahmen und Ausgaben mit jeweils 366500 Euro schließt. Der ungedeckte Bedarf in Höhe von 210000 Euro wird über Umlagen von den jeweiligen Zweckverbänden und politischen Gemeinden bedient. Manuela Brodinger legte zudem die Haushaltsrechnung für 2022 vor, die fast zur Punktlandung geriet. Am Ende blieb ein kleiner Überschuss von rund 3500 Euro.

Breiten Raum nahmen die Ergebnisse der neuen Gästebefragung durch Centouris vor. Die Daten wurden von Brigitte Franz erläutert. Thermen, Orte und Gastgeber schnitten dabei insgesamt hervorragend ab. Auf einer fünfstufigen Skala erreichten die Unterkünfte mit 1,42, die Thermen mit 1,49 und die Aufenthalte insgesamt mit 1,5 hervorragende Noten.

− vg