Erstmals erzielte der Maschinen- und Betriebshilfsring Rottal-Inn über 12 Millionen Euro an Gesamtverrechnungswert. Dies stellte sich bei der Jahresversammlung im Gasthaus Wirtsbauer heraus, wo auch Potenziale für Landwirte am Energiemarkt Thema waren.
Steigender Umsatz, viele Einsatzstunden für den Maschinen- und Betriebshilfsring Rottal-Inn und ein Referat über Potenziale am Energiemarkt für Landwirte standen bei der Jahresversammlung an.
„Endlich wieder volles Haus“, freute sich Maschinenring-Vorsitzender Erwin Moser beim Blick auf den gefüllten Saal im Gasthaus Wirtsbauer. Sein Lob galt vor allem den Dorfhelferinnen sowie dem Personal der Geschäftsstelle um Geschäftsführer Erwin Eherer.
„Die Mitglieder des Maschinenrings bewirtschaften derzeit 67661 Hektar im Landkreis“, legte der MR-Geschäftsführer mit beeindruckenden Zahlen los. Relativ stabil die Mitgliedszahlen: Zum Jahresende zählte man 2329 Mitglieder bei 25 Neuzugängen und 21 Betriebsaufgaben. Insgesamt bilanzierte der Maschinenring im letzten Jahr einen Gesamtverrechnungswert von 15,04 Millionen Euro. 12,35 Millionen Euro und damit fast 82 Prozent entfallen auf den Maschinenring e.V. „Insgesamt wurden 2022 bei landwirtschaftlichen Einsätzen 23479 Einzelarbeiten abgerechnet. Damit liegen wir zum ersten Mal über 12 Millionen“, erläuterte Eherer.
Beeindruckende Zahlen auch im Bereich „Soziale Betriebshilfe“
Beeindruckend auch die Zahlen im Bereich „Soziale Betriebshilfe“. Hier leisteten die MR-Einsatzkräfte 35812 Stunden. Leider gebe es in letzter Zeit Probleme mit gestiegenen Anspruchsdenken. „Wir können nur Helfer vermitteln, die bereit sind diese Arbeiten zu verrichten“, betonte der MR-Geschäftsführer. In der wirtschaftlichen Betriebshilfe wurden 40435 Arbeitsstunden bei 1982 Einsätzen geleistet.
Eine Steigerung beim Umsatz kann auch die Maschinenring Rottal-Inn GmbH vorweisen. Der Gesamtumsatz lag bei 1,05 Millionen Euro. Einer der größten Auftraggeber ist der Landschaftspflegeverband. Hier dankte Eherer LPV-Geschäftsführer Rainer Blaschke für die gute Zusammenarbeit.
Sehr zufrieden zeigte sich Eherer mit dem „jüngsten“ MR-Bereich, den Personaldiensten. Mit seinen mittlerweile 80 Mitarbeitern kann die MR-Sparte 2022 fast 1,65 Millionen Euro den stärksten Umsatzanstieg vorweisen. Kurz streifte der MR-Chef die Themen Düngeverordnung und Gülleausbringung, informierte über die Ampferbekämpfung mit dem RumboJet sowie die Möglichkeiten des Drohneneinsatzes auch zur Saatgutausbringung. Zudem wies der MR-Geschäftsführer darauf hin, dass auch bei den Leistungen eine Preisanpassung notwendig wird, um Preissteigerungen abzufangen.
Zwei Jahre umfasste der finanzielle Bilanzbericht von MR-Fachkraft Maria Heller. So ergab der Jahresabschluss 2021 ein Minus von ca. 4400 Euro, dagegen zeigt die Bilanz 2022 ein Plus von 10626, 64 Euro. Im Haushaltsvoranschlag für 2023 geht der MR bei Einnahmen in Höhe von 359920 Euro und 356350 Euro Ausgaben von einem Gewinn in Höhe von 3570 aus. Eine einwandfreie Kassenführung bestätigte Isidor Geishauser, der mit Josef Maier die Kasse geprüft hatte. Einstimmig wurden Geschäftsführung und Vorstand entlastet.
„Der Energiemarkt ist in Aufruhr“
„Der Energiemarkt ist in Aufruhr“, so das Thema von Raphael Haug von der MR Deutschland GmbH in Neuburg/Donau. Höchststände bei den Strompreisen, ein neu gefasstes Erneuerbare-Energie-Gesetz (EEG), Auslauf der Förderung bei vielen Photovoltaikanlagen oder eine kaum nachvollziehbare Preisbildung an der Strombörse. „Die Strompreise sind seit Mitte 2021 stetig angestiegen auf Rekordniveau“, führte Raphael Haug aus. Kurz informierte der Energieexperte, was sich hinter der sogenannten Merit-Order verbirgt und wie der Strompreis an der Börse entsteht.
„Von der aktuellen Lage am Energiemarkt profitieren vor allem Anlagen, deren Strom direkt vermarktet wird“, meint Haug. Rentabel können auch ausgeförderte PV-, Wind- und Biogasanlage mit einer Leistung bis 100 kW weiterbetreiben werden. Haug zeigte am Ende drei Optionen mit allen Vor- und Nachteilen für einen möglichen Weiterbetrieb einer PV-Anlage auf. Grundsätzlich sieht Haug im Energiemarkt großes Potenzial für die Landwirte.
Viel Lob für den Maschinenring hatten auch die Grußwortredner parat. Landrat Michael Fahmüller hob dabei die Kompetenz und fachliche Hilfe hervor. „Die digitale Entwicklung schreitet weiter voran“, betonte Josef Eichenseer vom AELF. Das sei nicht immer einfach, aber das Amt werde allen Landwirten behilflich sein. Zugleich appellierte Eichenseer Anträge frühzeitig zu stellen und die angebotenen Beratungstermine unbedingt zu nutzen. „Der Maschinenring ist der Dienstleister im Landkreis“, lobte BBV-Kreisobmann Hermann Etzel. Unter den Gästen waren auch 3. Bürgermeisterin Monika Haderer aus Eggenfelden, stv. Bürgermeister Martin Ganghofer aus Falkenberg, Bürgermeister Otto Fisch aus Rimbach, BBV Kreisbäuerin Paula Hochholzer, WBV-Geschäftsführer Jakob Merk (Eggenfelden-Arnstorf), Rainer Blaschke vom Landschaftspflegeverband, MR-Ehrenvorstand Alois Kaiser.
− chr
Artikel kommentieren