Wer kennt sie nicht? Die „Männergrippe“ kann einem schon gewaltig zusetzen. Vor allem, wenn das heimische Umfeld völlig konfus reagiert und ein regelrechtes Chaos entsteht. Die Theatergruppe der Burgfreunde hat sich diesem wichtigen Gesundheitsthema auf ganz eigene, heitere Weise angenommen.
In Julbach präsentieren die Burgfreunde heuer ihr zweites Bühnenstück. Die Komödie in drei Akten von Jennifer Hülser musste einfach aufgeführt werden – denn eigentlich wäre die Premiere schon vor Jahren geplant gewesen. Das Ensemble hatte dieses Lustspiel bereits einstudiert, dann kam Corona. Und damit das angeordnete Ende allen gesellschaftlichen Lebens. Folge: Das Stück kam in Julbach nie auf die Bühne.
Nun gab es aber die verspätete Premiere im Saal des Ristorante „Le Castagne“. Und man kann vorwegnehmen: Es war ein rauschender Erfolg für die Schauspieltruppe unter der Leitung von Kathi Schachner. Lang anhaltender Applaus war der Dank für beste Unterhaltung, die neben Bürgermeister Markus Schusterbauer auch zahlreiche Burgfreunde mit 2. Vorstand Dr. Wolf-Dieter Hergeth sowie Theatergruppen aus Walburgskirchen, Tettenweis und die Theaterfreunde Rottal-Inn begeisterte.
„Schwerst krank“ auf dem Sofa
„Lebst Du noch oder stirbst Du schon?!“ – so lautet die weitere Titulatur für dieses tiefgreifende medizinische Phänomen. Anna (Sarah Kornfeldner) freut sich auf ein Treffen mit ihrer Freundin Isabell (Marion Kramlinger), während ihr Gatte Alex (Thomas Kornfeldner) mit seinen Kumpels Torben (Wolfgang Asanger) und Ingo (Hannes Eichinger) einen Angelausflug mit „Kaltgetränken“ fest im Sinn hat. Doch dann erwischt es Alex mit der schweren Form der „Männergrippe“ und er kann sich nur noch auf sein heimisches Sofa schleppen, wo er alle Stufen der Krankheit durchleiden muss.
Während seine Frau das Ganze noch auf die leichte Schulter nimmt, sorgt sich Alex’ Mutter Gertrud (Tanja Eichinger) überschwänglich und streitbar um den Siechenden. Da hat es auch die Notärztin Dr. Brinkmann (Dorle Sabo) schwer, gegen die Situation anzukämpfen.
Was die Lage zunehmend zuspitzt, ist der Besuch von Notarin Klopfenstiel (Susanne Kramlinger) sowie des Bestatters von der Firma „Klappe zu“, Hermann Friedrich (Stephan Fiebig), und dessen Assistentin Eva (Kathi Schachner). Als dann auch noch eine Stripperin ihre pflegerischen Dienste anbietet, ist das Chaos perfekt.
Karten für weitere Vorstellungen erhältlich
Schließlich kommen auch noch alternative Heilmethoden ins Spiel, die dazu führen, dass „Alex ned nur sterbenskrank, sondern auch noch gewaltig bsuffa is“, wie seine bessere Hälfte empört feststellt. Im Hintergrund geht es zudem um eine millionenschwere Erbschaft. Ob die Bestatter wegen Alex gekommen sind, erfährt das Publikum bei den noch ausstehenden Vorstellungen am Samstag und Sonntag, 16. und 17. November um 20 Uhr bzw. 17 Uhr. Einzelne Karten sind noch erhältlich unter ✆ 0 85 71/55 20 (18 bis 20 Uhr).
Schachner sagte lachend zum Schluss: „Dös war’s. I glaub, es kannt die ganze Nacht so weitergeh’n.“ Sie stellte auch die „Frau im Untergrund“, Souffleuse Silvia Gratzer, vor und bedankte sich beim Publikum für den Besuch.
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