Alles begann vor einigen Jahren mit dem 50. Geburtstag von Luise Eisenreich. Damals bekam die Bad Birnbacherin von ihrer Familie eine Traumreise nach Nepal geschenkt. Es folgten mehrere Aufenthalte im einstigen Königreich, und auch Gegenbesuche. Daraus entwickelte sich eine Liebe zu dem Land und seinen Menschen, und ein Hilfsprojekt, das Eisenreich nach wie vor weiterführen will.
Sie kennt die Situation in dem südasiatischen Binnenstaat mittlerweile gut. Nepal ist nach wie vor ein Land voller Gegensätze. Einerseits ist das Himalaya-Land ein Traumziel von vielen Menschen. Andererseits: Die junge, erst 2008 ausgerufene Republik kämpft noch immer mit riesigen Problemen. Diskriminierung und Ausbeutung von Minderheiten, unteren Kasten, Kastenlosen sowie von Frauen und Kindern sind immer noch, trotz Schutz durch die Verfassung, weit verbreitet.
Wiederaufbau nach Erdbeben
Auch wenn ein persönlicher Besuch in Nepal dieses Mal nicht möglich war, wie Luise Eisenreich erzählt, wolle sie ihre Hilfe für das Land in Südasien fortsetzen, vor allem wie schon bisher für die Kinder dort. Denn sie hat dorthin längst enge freundschaftliche Bande geknüpft, unter anderem zu Bhagwan Karki, der 2012 die Karmalaya Foundation gegründet hat. Dabei handelt es sich um eine Nichtregierungsorganisation, die es sich zur Aufgabe gemacht hat, die schulische Ausbildung von Kindern, die aus familiären oder finanziellen Gründen keine Bildungsmöglichkeiten haben, zu verbessern. Auch Frauen werden durch verschiedene Projekte gezielt unterstützt.
„Ich war jetzt vier Jahre nicht mehr dort“, sagt Eisenreich im Gespräch mit der Heimatzeitung. Dennoch ist sie – den modernen Kommunikationsmitteln sei Dank – bestens Informiert. „Im Frühjahr habe ich Spenden runtergeschickt“, sagt sie. Das will sie jetzt wieder tun. Zumal auch in Nepal Corona für einen Ausnahmezustand gesorgt hatt. Doch der Wille der Menschen, sich nicht unterkriegen zu lassen, sei enorm, erzählt Eisenreich und zeigt sich davon beeindruckt. Sie schildert den Wiederaufbau eines Kindergartens in dem Bergdorf Majhagau, der 2015 durch ein verheerendes Erdbeben der Stärke 7,8 zerstört wurde. Für 2023 werden dort im Bhokteni Child Care Center große Pläne geschmiedet. Eine Küche soll angebaut werden, außerdem ein Ruhezimmer für die Kinder.
Hilfe aus dem Rottal über die Karmalaya Foundation erhält auch ein Blinden-Hostel in Swaragaun. Zwölf sehbehinderte Kinder würden derzeit dort leben, erfährt Eisenreich in einer Mail. Eine Mitarbeiterin kümmere sich zusammen mit einem Lehrer um sie.
Rajendras große Pläne
Die Bad Birnbacherin will sich auch mit neuen Themen der Hilfe für Nepal widmen. „Ich vermittle gerne Patenschaften“, sagt sie und hat dafür konkrete Beispiele parat. Sie verweist auf die Geschichte von Rajendra, einen 16-Jährigen, der mit einer starken Sehbehinderung, aber auch mit viel musikalischem Talent geboren wurde. Rajendra wird heute in einer Inklusionsschule betreut und besucht dort die 10. Klasse. „Die Pläne sind groß. Er spielt Gitarre, Piano und Madal, die traditionelle Trommel Nepals, und will später Musik studieren.“ Die Eltern, die in einfachsten Verhältnissen, könnten diese Ziele alleine aus finanziellen Gründen nicht verwirklichen.
Aktuell wird eine Patenschaft über das Karmalaya-Team für den neunjährigen Shrijal Rai gesucht. Er lebt mit seiner Mutter in Lalitpur. Durch einen Verkehrsunfall hat er seinen Vater verloren.
Wer Luise Eisenreich bei der Nepal-Hilfe unterstützen will, ist ihr herzlich willkommen. Unter anderem ist im Elektrogeschäft Eisenreich im Herzen Bad Birnbachs eine Spendenbox aufgestellt. Dort sind auch handgefertigte Produkte aus Nepal, zum Beispiel Taschen, erhältlich (Karmalaya Handicraft). Außerdem hat sie ein Spendenkonto eingerichtet: Nepalhilfe Luise Eisenreich; Onlinekonto N 26; IBAN: DE50100 110012625 7259 61; BIC NTSBDE BIXXX
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