Ihre einzige Chance auf Heilung ist die Stammzellenspende: Die 24-jährige Milena Petz aus Zell bei Falkenberg (Landkreis Rottal-Inn) leidet an Leukämie.
Am Sonntag, 15. September, von 10 bis 15 Uhr, findet deshalb im Bürgerhaus in Hebertsfelden eine Typisierungsaktion statt, um einen „genetischen Zwilling“ für sie zu finden. Eigentlich begab sich Milena Petz Anfang Mai nur wegen Grippesymptomen zum Arzt, fünf Tage später erhielt sie die schockierende Nachricht, dass sie an Leukämie leidet. „Da hat es mir den Boden unter den Füßen weggerissen“, sagt die 24-Jährige. Sie habe lange nicht gewusst, ob es eine Heilungschance gibt – oder eben nicht. „Erst später wurde mir gesagt, dass eine Heilung möglich ist.“ Selbst als die erste Chemotherapie in Milena Petz hineinlief, habe sie gedacht: „Das muss einfach eine Verwechslung sein.“ Sie wollte die Diagnose nicht wahrhaben.
Gefühlt wie in einem „Hochsicherheitstrakt“
Drei Chemozyklen, was circa 25 Therapien entspricht, musste die Leukämie-Patienten seitdem über sich ergehen lassen. In diesen drei Monaten während der Chemozyklen war Milena komplett auf der Station isoliert, gefühlt wie in einem „Hochsicherheitstrakt“. Jeden Tag fährt sie mit ihrer Mutter für Untersuchungen in die Uniklinik nach Regensburg, erhält regelmäßig auch Knochenmarkspunktionen. Weil auch nach den Chemos Tumorzellen gefunden wurden, bleibt nun nur noch die Stammzellenspende.
„Ich will keine Zeit verlieren“
„Ich will keine Zeit verlieren“, betont die 24-Jährige. Es könne sein, dass die Tumorzellen schnell wieder steigen. Vor ihrer Krankheit verbrachte Milena Petz gerne Zeit im Garten, zudem ist ihr ihre Familie sehr wichtig. Derzeit muss sie sehr vorsichtig sein, weil ihr Immunsystem sehr schwach ist. Ihr Zustand ist jeden Tag anders, erklärt Petz.
Ab nächster Woche bekommt sie wieder Bauchchemo-Spritzen, nach denen sie immer sehr müde und abgeschlagen ist. „Nach der Transplantation hoffe ich, dass ich mein Leben so gut wie möglich zurückbekomme“, sagt die Gesundheits- und Krankenpflegerin. Sie weiß: Je mehr sich registrieren lassen, desto höher ist die Chance, einen „genetischen Zwilling“ zu finden.
Für ihre Freundinnen Lisa Maier und Anja Schneider stand schnell fest, dass sie eine Typisierungsaktion organisieren. Sie wandten sich an die DKMS, von der die beiden rasch einen Leitfaden erhielten. „Dann haben wir die Medien eingeschaltet und das Ganze mit der Familie abgestimmt“, berichtet Maier. So hätte der Termin für die Typisierungsaktion in kurzer Zeit immer mehr Menschen erreicht. „Es ist schön zu sehen, wie viele mithelfen wollen.“
Dank an die Helfer
Die Freundinnen von Milena danken auch der Feuerwehr Hebertsfelden und der Gemeinde Hebertsfelden für die Unterstützung sowie allen freiwilligen Helfern. Nur so könne die Typisierungsaktion im Bürgerhaus stattfinden. „Jeder ist bei der Aktion gerne gesehen“, sagt Anja Schneider. Und: „Eine Typisierung ist im Vergleich zu dem, was Milena mitmachen muss, ein winziger Aufwand.“ Es sei auch gewünscht, dass Leute kommen, die sich bereits typisieren haben lassen. Spenden sind ebenfalls gerne gesehen. Bei der Veranstaltung gibt es Essen und Getränke. Für die Kinder besteht in der Zwischenzeit die Möglichkeit, sich beim „Kübelspritzen“ mit der Feuerwehr zu beweisen.
Spender müssen zwischen 17 und 55 Jahren alt sein
Gemeinsam mit der DKMS hat Milenas Umfeld innerhalb weniger Tage eine Registrierungsaktion ins Leben gerufen. „Dabei kann jeder und jede mithelfen und das eigene Netzwerk nutzen“, schreibt die DKMS. Wer gesund und zwischen 17 und 55 Jahren ist, kann sich in Hebertsfelden als potenzieller Lebensretter registrieren lassen. Wer bei der Veranstaltung am 15. September nicht kann, der hat die Möglichkeit, sich ein „Tester“-Set im Internet unter www.dkms.de/milena-will-leben zu bestellen.
Zu den Kommentaren