Viele Hobbygärtner beginnen, ihre grüne Pracht auf die kühlere Jahreszeit vorzubereiten. Dazu gehört auch ein ordentlicher Sommerschnitt an Obstbäumen. Wann dieser sinnvoll ist, erklärte der Vorsitzende des Obst- und Gartenbauvereins Arnstorf.
Xaver Pongratz wurde dabeiunterstützt von Ludwig Esterl. Ort des Kurses war der vereinseigene Obstlehrgarten in der John-F.-Kennedy-Straße in Arnstorf. Pongratz erklärte, dass der Sommerschnitt auf jeden Fall an Kirschbäumen durchgeführt werden sollte, am besten mit oder nach der Ernte. Hier ist die Wundheilung bei Kirschbäumen am besten. Bei Apfel- und Birnbäumen, auch bei Steinobstbäumen, wie Zwetschgen und Pfirsichen ist der Sommerschnitt dann sinnvoll, wenn die Bäume zu starkem Wuchs neigen. Der Sommerschnitt dient also im Wesentlichen auch der Wachstumsregulierung, da der Schnitt noch erfolgt, während der Baum noch im Saft steht. Dadurch kann er die Nährstoffe, die im entfernten Blattwerk vorhanden sind, nicht in die Wurzeln einlagern.
Weiter sollten dicht beieinander stehende oder mit Mehltau befallene Zweige entfernt werden. Durch das Auslichten und Ausdünnen der Äpfel gelangt mehr Sonne an die Früchte, sie reifen besser aus. Die Krone trocknet außerdem nach einem Regenguss schneller ab, so dass Pilzkrankheiten weniger Chancen haben, den Baum zu schwächen.
Start erst ab dem Johannistag
Mit dem Sommerschnitt sollte nicht vor dem Johannistag begonnen werden, das heißt nicht vor Ende Juni. Als idealer Zeitraum gelten die Monate Juli und August. Bis Mitte September sollte der Sommerschnitt abgeschlossen sein, damit dem Baum noch Zeit bleibt, seine Wunden zu heilen. Wichtig ist, dass die Bäume ihr Triebwachstum bereits abgeschlossen haben.
Das erkennt man daran, dass die Triebe an ihrer Spitze eine große Knospe, die sog. Terminalknospe, ausbilden. Bei zu frühem Schnitt würde es zu einem erneuten, unerwünschten Austrieb im Spätsommer kommen. Die Pflegemaßnahme sollte an trockenen Tagen durchgeführt werden, so Pongratz. Die Kursteilnehmer nahmen aus diesem Kurs viele wichtige Informationen mit, um diese dann selbst im eigenen Garten umzusetzen.
− ws
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