Klopfende Hammer; klackernde Bierdeckel an einer Rassel; rauschender Reis, der durch ein Rohr wie Regen rieselt, und dumpfe Trommelschläge – alles vermischt mit Kinderstimmen und freudigem Lachen. „Wir basteln Instrumente und musizieren“ ist das Motto dieses Ferienprogramms, das der Katholische Pfarrverband veranstaltet hat.
Und schon die Herstellung der einzelnen Instrumente hat die Geräuschkulisse eines kleinen Orchesters. Sabine Hirler, federführend in der Organisation, will Folgendes mit den 16 Kindern und Jugendlichen machen: Handtrommel, „Bierrassel“ und Regenmacher. Letzteres ist „ein Instrument der traditionellen australischen Aborigines“, erklärt sie. Reis rauscht durch ein speziell präpariertes Rohr und klingt dabei wie fallender Regen. Dazu werden die Pappröhren, die es im Baumarkt zu kaufen gibt, mit insgesamt 70 Nägeln spiralförmig von außen nach innen versehen. Dies sorgt dafür, dass der trockene Reis, der anschließend eingefüllt wird, nicht ungehindert nach unten fallen kann sondern mit Verzögerung durch die reinragende Nagel-Spirale. Dies führt zu dem besonderen Geräusch.
Handtrommeln und „Bier“rasseln
Ein paar Tische weiter machen andere Damen des Pfarrverbands mit der nächsten Kinder-Gruppe Handtrommeln: Ein kurzer Holzstock mit kleinem Pappkreis ist schon vorbereitet worden. Die Kinder gestalten nun zwei Pappkreise für die äußeren Seiten farbenfroh nach Belieben – das „Fell“ der kleinen Trommel. Mit einem Schraubenzieher piksen sie ein Loch in jede Seite des Kreises, wodurch sie mit den Erwachsenen eine Bastschnur einfädeln und an jeder Seite davon zwei größere Holzperlen anbinden. Anschließend nehmen die Kinder den Stiel in beide Hände und machen reibende Bewegungen: Die Trommel dreht sich nach links und rechts, die Holzperlen fliegen durch die Luft und landen mit einem dumpfen Schlag auf der Trommel: bumm, bumm.
Das dritte Instrument wird vom achtjährigen Felix kurzerhand „Bierrassel“ getauft und dafür brauchen er und die anderen Kinder fast keine Hilfe der Erwachsenen. Die Basis bildet eine kleine Astgabel in Y-Form. Vor den Kindern liegen verschiedene Bierdeckel. In etwa zehn bis 15 davon machen sie mit Nagel und Hammer ein kleines Loch in die Mitte. Dann wird ein dünner Draht um die beiden Seiten gebunden und die „gelochten“ Bierdeckel daran aufgereiht. Festbinden und fertig ist die Rassel, bei der die metallenen Deckel aneinander klackern.
Gemeinsames musizieren mit Gitarre und den neuen Instrumenten
Natürlich müssen die Jungmusikanten ihre neuen Instrumente gleich ausprobieren: So ist für den Abend ein Lagerfeuer mit den Eltern vorgesehen, bei dem gemeinsam musiziert und gesungen werden soll. Wie praktisch, dass auch Gudrun Wachter, musikalische Leiterin des Kinder- und Jugendchors, vor Ort ist und sogar ihre Gitarre dabei hat. Sie hat auch gleich einen wichtigen Tipp parat: „Bevor man anfängt zu singen, immer an den Actionheld Bud Spencer denken. Bevor er zuschlägt: als erstes immer tief einschnaufen“, erklärt sie mit einem Augenzwinkern.
Die beiden Lieder, die sie den Kindern zeigt, heißen „Lebt denn der oide Hausmichl nu“ und „An Austrian went Yodeling“. Natürlich kommen nach den ersten Trockenübungen auch hier die neuen Instrumente zum Einsatz: Die Strophen werden leise und normal gesungen, beim Refrain hingegen heißt es „so viel Lärm machen wie möglich“: Da werden die klackernden Rasseln und der rauschende Regenmacher wild geschüttelt, die Perlen der Handtrommeln fliegen umher, ergänzt wird das alles von den kräftigen Kinderstimmen.
Leider machen die vielen Regenmacher dem geplanten Lagerfeuer einen Strich durch die Rechnung – es fängt an draußen zu schütten. Aber dann wird das Musizieren mit den Eltern eben nach drinnen verlegt und ein musikalischer Tag geht zu Ende.
Zu den Kommentaren