Ludwig Iretzberger aus Taubenbach
Inntaler mit Rad in Mittelamerika: Brummender „Bär“ war nur eine Kuh

04.12.2024 | Stand 05.12.2024, 15:37 Uhr |

Kurze Rast an einer Lagune mit Wasserfall. − Fotos: Privat

Seit Ende November ist Ludwig Iretzberger unterwegs auf seiner nächsten Extrem-Radl-Tour: Der Taubenbacher (Landkreis Rottal-Inn) durchquert Mittelamerika, fährt von Mexiko bis nach Kolumbien, 13 000 Kilometer weit. In unregelmäßigen Abständen schickt er Fotos und Reiseberichte an die PNP, die wir dann veröffentlichen – nachfolgend sein erster:

„Ich bin zusammen mit meinem Fahrrad gut in Mexiko City angekommen, und habe gleich noch am selben Tag mein Fahrrad zusammengebaut. Am nächsten Tag, nach kurzen Orientierungsschwierigkeiten, um raus aus Mexiko City zu kommen, ging es dann aber anfangs auf ziemlich gerader Strecke gleich flott weiter.

Die erste Nacht verbrachte ich im Zelt auf einer Wiese nahe einem Ortsrand. Anscheinend wurde ich genauestens beobachtet, denn am nächsten Morgen wurde ich nach einer kalten Nacht mit einem Kaffee und Keksen von einem Familienvater geweckt. Für mich als leidenschaftlicher Kaffee Trinker war das natürlich ein Glücksfall.

Die zweite Nacht im Zelt verbrachte ich bereits im Gebirge und die war nicht so angenehm und mit einem Schrecken verbunden. Ich bin nämlich durch ein brummendes Geräusch aufgewacht. Als das Brummen immer näher kam, war mein erster Gedanke: Gibt es in den Bergen von Mexiko Bären? Hab ich da bei der Organisation meiner Tour etwas übersehen? Ich bin dann sofort mit der Stirnlampe und mit einem Pfefferspray aus dem Zelt. Zum Glück kam nach kurzer Zeit aus dem Gebüsch kein Bär, sondern nur eine brummende Kuh, die sich wohl verirrt hatte. Die Frage, ob es Bären in Mexiko gibt, beschäftigte mich dann aber doch noch die ganze Nacht.

Schon 1089 Kilometer gefahren



Während meiner ersten Radl-Tage habe ich bereits mehrere Höhenmeter absolviert und drei Vegetationen durchfahren. Ich musste bereits zweimal eine Gebirgskette überqueren, einen Nebelwald sowie eine kleine Steppe mit Kakteen und Gebüschen durchfahren. Ich habe bisher 1089 Kilometer und 3385 Höhenmeter auf meinem Tacho und bewege mich in Richtung Norden, der texanischen Grenze zu. Dort werde ich dann an der Grenze entlang von der Westseite auf die Ostseite wechseln, dort befindet sich auch ein Teil der Sonorawüste.

Die Mexikaner, die ich bisher getroffen habe, waren alle sehr nett und hilfsbereit. Für die Bevölkerung bin ich ein Exot auf Rädern und viele wollen ein Foto mit mir machen. Ich hoffe die Leute bleiben so nett. Die Umrundung Mexikos wird noch einige Zeit in Anspruch nehmen, aber bis jetzt läuft alles nach Plan.“

− red


Artikel kommentieren