Aufbauarbeiten laufen
Gerner Dult: Erst die Arbeit, dann das Vergnügen

Auf dem Platz vor der Rottgauhalle entsteht derzeit der große Vergnügungspark für den „Gerner“

07.04.2023 | Stand 16.09.2023, 23:53 Uhr

Noch einmal ganz genau kontrolliert Schausteller Heinrich Stey Unterbau und Schienen der „Kinder-Wunderwelt“.

Es wird gehämmert, geschraubt, montiert, und, wenn einmal etwas nicht passt, dann wird erst geflucht und dann wird es passend gemacht: Auf dem großen Platz vor der Rottgauhalle in Eggenfelden wächst derzeit der große Vergnügungspark, der ab Freitag, 14. April, auf die vielen Gäste der Gerner Dult 2023 wartet. Aufgebaut wird noch bis zum letzten Tag vor dem Start der Dult.

Eine der großen Attraktionen auf dem Festplatz dürfte in diesem Jahr der „Alpenrausch“ sein, kein Fahrgeschäft im eigentlichen Sinn, sondern ein dreistöckiges Gebäude, in dem sich viel abspielt, was Spaß macht und durchaus auch Geschick und den Gleichgewichtssinn der Besucherinnen und Besucher herausfordert – mehr will Betreiber Michael Kollmann noch nicht verraten, „sonst ist der Spaß ja nur noch halb so groß“, sagt er.

Doch je komplizierter so ein Geschäft konstruiert ist, umso länger dauert der Aufbau: „Mit drei Tagen muss man immer rechnen, und da muss man schon ganz schön ranklotzen“, weiß der erfahrene Schausteller, der aber auch klarstellt: „Es steht immer die Sicherheit im Vordergrund. Sorgfalt ist hier wichtiger als Schnelligkeit, denn es steht ja auch noch eine Prüfung durch den TÜV an“, berichtet Kollmann.

Ein paar Meter weiter bei der „Zauberwelt“ der Familie Stey entsteht gerade ein liebevoll gestaltetes Fahrgeschäft für die ganz jungen Dultbesucher. Doch bis die bunten Wagen ihre Bahnen auf den Schienen ziehen können, gilt es noch kräftig zuzupacken: „Wir bauen das eigentlich zu zweit auf, mein Sohn Charlie und ich, jeder weiß, wo er hinlangen muss“, sagt der Schausteller, dessen Familie schon seit Generationen auf den Festplätzen in ganz Europa unterwegs ist. Vier Lastwagen bringen die Teile für das Fahrgeschäft. Harte Arbeit sei der Aufbau schon, aber: „Wenn dann alles fertig ist und die Probefahrten gut verlaufen sind, dann freuen wir uns, wenn der Gerner endlich startet.“

Gino Lemoine legt derzeit letzte Hand an den großen „Zucker-Tempel“, der seit über 40 Jahren seinen Stammplatz auf der Dult hat: „Wir kommen jetzt gerade aus Bamberg, da war das Wetter nicht so toll, aber die Leute freuen sich, wenn sie wieder ausgehen können, nach der Corona-Zeit ist das schon wichtig“, weiß er. Der Süßigkeiten- und Eisstand, der zu den größten seiner Art in Deutschland zählt, wurde vor allem innen komplett neu gestaltet: „Wir können dank verbesserter Abläufe jetzt mit weniger Personal arbeiten – denn wir würden gerne Leute einstellen, aber leider finden sich nur noch wenige Arbeitnehmer für das reisende Gewerbe.“

Da haben es die Hendlbrater in der Rottgauhalle schon leichter: Das Personal ist gesichert, jetzt muss „nur“ noch die Küche aufgebaut werden, denn die bleibt zwischen zwei Dulten nicht vor Ort. Lukas und David Kalina wuchten derzeit die schweren elektrischen Grills und Küchenteile aus dem Transporter an die dafür vorgesehenen Standplätze im Bereich der Braterei. „Am Abend hat man da schon Kreuzschmerzen“, sagt Lukas Kalina, er fügt aber hinzu: „Wenn dann alles gut läuft am Gerner, dann ist das schon eine tolle Zeit“.

− hl