Überraschung geglückt
Feuerwehr Obertürken macht Werner Lechl zum Ehrenmitglied

29.11.2024 | Stand 29.11.2024, 17:17 Uhr |

Abschied und Verleihung der Ehrenmitgliedschaft: (von links) KBM Andreas Ortmaier, Franz Borus, 2. Bürgermeisterin Larissa Hausberger, 2. Vorstand Andreas Unterhuber, Johann Stadler, 2. Kommandant Daniel Stadler, Werner Lechl, Kommandant Andreas Lechl und Pfarrvikar Viswasam. − Foto: Schleindlsperger

Die Feuerwehr Obertürken in Zeilarn (Landkreis Rottal-Inn) hat bei der Jahresversammlung Bilanz gezogen, Auszeichnungen vergeben und eine besondere Ehrung vorgenommen.

Die Geheimhaltung hatte offenbar geklappt, jedenfalls ist nicht durchgesickert, dass die Feuerwehr Werner Lechl besonders würdigen wollte. Er wurde zum Ehrenmitglied ernannt. Der Zeilarner Altbürgermeister war unter anderem Festleiter der letzten Fahnenweihe 2010.

„Wir müssen wieder mehr zusammenstehen“



Mit einer Gedenkminute erinnerte man an Maria Maschberger (Trauermutter 1985), Herbert Willmerdinger und Herbert Kiesewetter. Von einem umfangreichen Vereinsleben sprach 2. Vorsitzender Andreas Unterhuber in seinem Rückblick. 75 Termine gab es demnach. Er bat um mehr Beteiligung bei den Veranstaltungen. „Wir müssen wieder mehr zusammenstehen. Auch weil wir bei der Fahnenweihe 2028 der Feuerwehr Schildthurn den Patenverein machen dürfen.“

Kommandant Andreas Lechl berichtete von 21 Übungen und dankte allen Aktiven für die rege Beteiligung. Gefordert war die Truppe bei 16 Einsätzen. Am anspruchsvollsten waren diese beim Schneechaos mit knapp 60 cm Nassschnee Anfang Dezember und Schneebruch. Die weiteren Einsätze bezogen sich überwiegend auf die B 20, wobei die meisten an der Kreuzung Obertürken/B20 stattfanden. Leider habe es dort bei einem Unfall auch ein Todesopfer gegeben.

SMS-Alarmierung umgestellt



Wie der Kommandant mitteilte, werde die SMS-Alarmierung von Sonnenburg bis Ende Januar 2025 gekündigt, da diese einerseits nicht mehr richtig funktioniere und zudem jährlich rund 400 Euro koste. Nun habe man vor, für Aktive die neue „Threema-App“ (einmalig 6 Euro) zu installieren. Lechl erinnerte auch an die Lieferung der neuen Pumpe Mitte Mai. Der Umbau auf schweren Atemschutz wird nun bis auf weiteres verschoben, da es bis dato nicht genügend Aktive für diese Zusatzausbildung gebe, so Lechl. Gefordert seien hier eine dreifache Besetzung, sprich zwölf Kräfte. Zur Zeit seien es vier Atemschutzgeräteträger, drei weitere würden nächstes Jahr diese Ausbildung absolvieren.

Erfolgreiche Nachwuchsarbeit



Den Kassenbericht legte Sebastian Maier vor. Von Seiten der Prüfer Johann Stadler und Beppo Scheid gab es keine Einwände. Somit stand der Entlastung der Vorstandschaft nichts im Wege.

Monika Lechl, Leiterin der vor rund einem Jahr gegründeten Jugendfeuerwehr „Drachenkinder“, berichtete, dass man gleich mit 14 Anmeldungen startete. Sechs bis elf Jahre alt seien die Kinder. Mittlerweile verfügen sie bereits über ein „Drachenkindershirt“, finanziert durch die Feuerwehr. Mitgemacht haben die Kinder zum Beispiel beim Malwettbewerb für ein Feuerwehrlogo des Landkreises. Fünf Kinder haben im Oktober in Pfarrkirchen beim Kinderflämmchen (1 bis 3 Stufen) mitgemacht und mit Bravour bestanden. Neumitglieder seien jederzeit willkommen, sagte Lechl, der Sabine und Martin Hölzlwimmer zur Seite stehe. Momentan sind es 19 Kinder.

Lärmpegel und Ton unerträglich: Kritik an der Sirene



2. Bürgermeisterin Larissa Hausberger lobte die Feuerwehr. „Wir brauchen das Ehrenamt.“ Sie ging auf die Übung im Herbst am leerstehenden Diem-Gebäude ein. Diese sei sehr beeindruckend gewesen. Besonders hob sie die gute Zusammenarbeit hervor. Auch Pfarrvikar Viswasam dankte der Wehr für ihre Arbeit.

Kreisbrandmeister Andreas Ortmaier unterstrich, wie umsichtig beim Schneechaos gearbeitet worden sei – auch dank der guten Ausbildung. „Auf die Feuerwehren ist Verlass“, sagte er. 2025 sei geplant, Stromausfall-Übungen mit „Leuchttürmen“ durchzuführen. Diese seien in der Regel die Feuerwehrhäuser.

Mehrere Themen wurden im Punkt Wünsche und Anträge angesprochen. Beppo Scheid, Anwohner in unmittelbarer Nähe der Schule, meinte, dass die seit kurzem auf dem Schuldach angebrachte Sirene „eine Katastrophe“ sei: „Der Lärmpegel und der schreckliche Ton sind nicht auszuhalten.“ Herbert Grübl gab einen Anstoß für warme Mäntel, die man bei Veranstaltungen wie Leonhardiritt oder Beerdigungen anziehen könnte. Kostenpunkt: rund 250 Euro. Eventuell gebe es einen Zuschuss. Sepp Hölzlwimmer regte eine bessere Beteiligung der Vorstandschaft bei Veranstaltungen an. Detlef Busse schlug die Installierung eines Seniorenbeauftragten vor. Dieses Amt übernimmt nun Franz Borus.

Aktive absolvieren Lehrgänge oder Prüfungen



Vorstand Unterhuber nannte die nächsten Termine, unter anderem die Versteigerung oder die Teilnahme an Feuerwehrfesten im kommenden Jahr in Hirschhorn (Mai) und Wurmannsquick (Juni). Wenn Interesse besteht, könne jeder Softshelljacken mit Logo/Schriftzug für etwa 42 Euro bestellen. Unterhuber kündigte zudem an, dass die Homepage erneuert und demnächst ein Schafkopflehrgang angeboten wird.

Anschließend wurden Aktive geehrt, die Lehrgänge oder Prüfungen absolviert hatten: Monika Lechl (Sprechfunker), Martin Hölzlwimmer (Einsatzfahrsimulator, Gerätewart für Löschgruppenfahrzeuge), der nun auch das Amt für den Gerätewart übernehmen wird.

Mit dem Ablegen des MTA-Abschlussmoduls haben die Grundausbildung abgeschlossen: Sebastian Hölzlwimmer und Stefan Niedermeier; Neuaufnahme Jugendfeuerwehr: Elsa Partecke und Conrad Partecke. Wissenstest: Stufe 1 Bronze für Elsa Partecke, Conrad Partecke; Leistungsabzeichen Stufe 1 Bronze: Monika Lechl; Stufe 2 Silber: Stefan Burner, Sebastian Hölzlwimmer; Stufe 3 Gold: Martin Hölzlwimmer, Stefan Niedermeier, Jonas Stadler; Stufe 4 Gold Blau: Daniel Stadler, Simon Unterhuber.

Johann Stadler beendet Dienst



Aus dem aktiven Dienst wurde nach 48 Jahren als Ehrenkassier Johann Stadler verabschiedet. Die Vorstandschaft wünschte ihm Glück und Gesundheit und hoffte, dass er der Wehr als passives Mitglied treu sei. 40 Jahre lang hatte er gelungene Ausflüge organisiert, zu Beginn gemeinsam mit dem inzwischen verstorbenen Lorenz Maschberger. 2. Vorstand Unterhuber dankte ihm mit einem Geschenkkorb für seinen Einsatz. Das Amt übernimmt nun Herbert Grübl. Nächstes Jahr steht der Besuch der Berufsfeuerwehr München an.

− sre

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