Das alte Verbund-Gebäude in der Münchner Straße steht der Freiwilligen Feuerwehr Simbach derzeit als Übungshaus zur Verfügung. Unlängst fand dort ein großer „Einsatz“ statt: Im Obergeschoss „brannte“ es – mehrere Personen mussten „gerettet“ werden.
Vor rund zwei Jahren wurde bekannt, dass sich der österreichische Verbund-Energiekonzern dafür entschieden hatte, seinen Grenzlandwerke-Verwaltungssitz in der Münchner Straße 48 aufzugeben. Das Bürogebäude wurde von der VR-Bank gekauft, es wird komplett abgerissen werden. Die VR-Bank will dort ihr neues Beratungs- und Finanzzentrum in Simbach bauen.
Momentan steht das Gebäude noch, ist leer – und kann von der Feuerwehr für Übungszwecke genutzt werden. Vor Kurzem fand dort eine Großübung statt. Angenommen wurde der Brand eines Aktenvernichters im Obergeschoss. Als die Feuerwehr eintraf, rauchte es bereits aus den Fenstern. Freilich war dieser Rauch künstlich erzeugt worden.
Aktenvernichter „in Brand“ geraten
Kommandant Michael Jetzlsperger und sein Stellvertreter Markus Hainthaler, die bei der Übung als Einsatzleiter und Zugführer fungierten, wurden nach dem Eintreffen mit dem Einsatzleitwagen vom Mitteiler, der die Feuerwehr „alarmiert“ hatte, empfangen und in die Lage eingewiesen. Dabei erhielten sie die Information, dass es im ersten Obergeschoss des Nebengebäudes zum Brand eines Aktenvernichters gekommen sei und insgesamt acht Personen im Gebäude vermisst werden.
Noch während der Erkundung machten sich zwei Personen am Fenster bemerkbar, welche sich durch den austretenden Rauch in unmittelbarer Gefahr befanden und schnell „gerettet“ werden mussten. Um diese Lage zügig in den Griff zu bekommen, liefen im Anschluss durch die insgesamt knapp 30 Einsatzkräfte zahlreiche Tätigkeiten parallel ab. So gingen zwei Trupps, die sich bereits auf der Anfahrt ihre Atemschutzausrüstung angelegt hatten, zur Personensuche und Brandbekämpfung in das Gebäude vor, während die Drehleiter zur Personenrettung in Stellung gebracht wurde. Zudem wurde die Steckleiter auf der anderen Gebäudeseite aufgestellt, um einerseits die zweite Person am Fenster zu retten und andererseits die Anleiterbereitschaft sicherzustellen.
Atemschutztrupp verschafft sich Zugang
Des Weiteren wurden weitere Einsatzkräfte zur Durchsuchung der nicht verrauchten Räume geschickt, um nach Personen zu suchen, die sich bei der Flucht aus dem „brennenden Gebäude“ verletzt haben. Dabei konnten mehrere Personen gefunden und gerettet werden. Währenddessen konnten die beiden Trupps unter Atemschutz, die im weiteren Übungsverlauf von einem dritten Trupp unterstützt wurden, ebenfalls Erfolge vermelden und Personen aus den verrauchten Räumen retten.
Zudem schafften sie durch das Öffnen von Fenstern Abluftöffnungen, woraufhin die Belüftung mittels Überdrucklüfter gestartet wurde. Dadurch verbesserte sich die Sicht für die Atemschutzgeräteträger im Gebäude erheblich. Kurze Zeit darauf konnte auch der Brandherd lokalisiert werden und „Feuer aus“ gemeldet werden.
Nachdem alle Personen ins Freie gebracht werden konnten, wurde die Übung beendet. In einer anschließenden Nachbesprechung zogen die Führungskräfte ein durchwegs positives Fazit und gaben Verbesserungsvorschläge für zukünftige Übungen und Einsätze.
− red/ab
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