Große Trauer und Bestürzung hat die Nachricht vom Tod des Gastwirts Franz Xaver Brandl in Falkenberg und Umgebung ausgelöst, der völlig unerwartet nach kurzer schwerer Krankheit am 22. September im Krankenhaus in Eggenfelden verstorben ist.
Mit ihm verliert seine Familie und Falkenberg nicht nur einen großartigen Menschen, sondern auch das Dorfleben seinen einzigen Wirt und der SC Falkenberg seinen langjährigen zweiten Vorsitzenden, dessen Herz immer für seine „Falken“ schlug. Er war ein Freund und Gönner aller örtlichen Vereine und deren Vereinslokal. Für seine Gäste fand er immer freundliche Worte und mit seinen „Witzen“ strapazierte er deren Lachmuskeln. Bei seinen Stammtischbesuchern hinterlässt er eine nicht zu schließende Lücke. Den Trauergottesdienst am vergangenen Freitag zelebrierte in sehr einfühlsamer Weise Pfarrer Thomas Richthammer, der eindrucksvoll vom Singkreis Laudate umrahmt wurde.
1979 übernahmen die Brandls den Denkwirt
Geboren wurde der „Denk Charly“, wie er genannt wurde, am 7. November 1953 in Arnstorf als Sohn der Gastwirtseheleute Franz Xaver und Maria Brandl, geborene Lagleder. Wohl behütet wuchs er mit seiner Schwester Mariele auf. Er besuchte die Volksschule in Falkenberg und begann zunächst eine Metzger- und Kochlehre. 1969 zog er nach Regensburg und erlernte bei der Reederei Bayerisch Lloyd Binnenschiffer. Da sein Vater schwer erkrankte, kehrte er im Jahr 1972 wieder in die Heimat zurück und unterstützte seine Mutter im Gasthaus.
Am 30. November 1979 führte er die Bürokauffrau Brigitte Handlos an den Traualtar. Bereits am 10. Dezember 1979 übernahmen die Eheleute Brandl den „Denkwirt“, ein Gasthaus mit einer sehr langen Tradition am nördlichen Ortseingang von Falkenberg. Es wurde früher um 1900 als „Schusterwirt“ bezeichnet. 33 Jahre war er bei der Firma Haas in Falkenberg beschäftigt, bis er 2017 in den wohlverdienten Ruhestand eintrat. Aus der harmonischen Ehe gingen die Kinder Andreas und Cornelia hervor. Seine Rolle als Opa hat er sehr genossen. Die Enkelkinder Leonie, Jana, Maja und Phil und seine Schwiegerkinder Julia und Tobias liebte er über alles.
Seine Harley-Davidson vermittelte Charly das Gefühl von Freiheit und Abenteuer. Mit ihr war er am liebsten unterwegs. Besonders hervorzuheben ist die Fahrt zusammen mit seiner Ehefrau mit der Fähre nach Mallorca. Nach ein paar Tagen auf der Insel, traten sie die Heimfahrt nach Falkenberg an. Seinen Traum von der Route 66 hat er sich leider nicht mehr erfüllen können. Gerne hat er auch Veranstaltungen und Treffen der Harley-Freunde besucht.
Unterstützer der örtlichen Vereine
Nach dem Gottesdienst verabschiedete sich im Namen des SC Falkenberg 1. Vorsitzender Stefan Bleimbrunner mit einem ehrenden Nachruf. Charly war einer von den 63 Männern, die 1973 den SC Falkenberg wieder ins Leben gerufen haben. Er spielte in der Gründungsmannschaft und war noch viele Jahre ein aktiver Fußballer. Von 1994 bis 2021 übte er das Amt des 2. Vorsitzenden aus. Als Vereinswirt war er zusammen mit seiner Ehefrau „Gitti“ die zweite Heimat vieler Generationen von Spielern. Beim Denkwirt spielte sich nahezu das gesamte gesellschaftliche Leben der Fußballer ab.
Der Verstorbene war auch eine wichtige Säule der FFW Falkenberg, so begann der 2. Vorsitzende Josef Obermeier seinen Nachruf. Im Mai 1975 ist er der Wehr beigetreten, erwarb sämtliche Leistungsabzeichen und war einer der ersten Atemschutzträger. Er war auch der Vereinswirt der FFW Falkenberg.
Der Denkwirt war auch das Vereinslokal des Frauenbundes Falkenberg. Das 25-, 40- und 50-jährige Vereinsjubiläum haben „Charly und Gitti“ für die Frauen ausgerichtet und bei vielen anderen Veranstaltungen sorgte er mit seiner guten Laune für eine gute Stimmung.
Seine große Wertschätzung für einen ehemaligen Mitarbeiter brachte Xaver Haas sen. zum Ausdruck. Anschließend wurde er zu Grabe getragen. Ein schier nicht endender Trauerzug begleitete ihn auf seinem letzten Weg.
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