Ab 9. Oktober
Theater an der Rott: Neues Team eröffnet neue Spielzeit

27.09.2022 | Stand 20.09.2023, 23:11 Uhr

Neues Führungsteam am Theater an der Rott: Dean Wilmington und Elke Schwab-Lohr. −Foto: Hoffmann

Eine neue Zeit hat begonnen am Theater an der Rott in Eggenfelden (Landkreis Rottal-Inn).



Intendant Uwe Lohr, der das Haus von 2015 bis 2022 geleitet hatte, hat die Position auf eigenen Wunsch abgegeben, auf eine Ausschreibung und Neubesetzung hat der Landkreis als Träger verzichtet, einen Intendanten gibt es nicht mehr. Mit der Spielzeit 2022/23 haben Uwe Lohrs Ehefrau und Schauspielspartenleiterin Elke Schwab-Lohr sowie Musikspartenleiter Dean Wilmington die künstlerische Leitung des Theaters übernommen.

Saisonstart am 9. Oktober beim Familienkonzert

Die Theaterkasse hat wieder geöffnet, am Sonntag, 9. Oktober beginnt die erste Saison des neuen Teams mit einem Familienkonzert. Womit wir bei der zweiten großen Neuerung sind: Aus der Operettenhochburg der Gründungsjahre ist vor allem unter Uwe Lohr und seinem ersten Jugendspartenleiter Markus Steinwender (mittlerweile Intendant am Apollo-Theater in Siegen) ein Mehr-Generationen-Theater geworden. "Das wird auch sicher so bestehen bleiben", sagt Dean Wilmington, Elke Schwab-Lohr ergänzt: "Wir haben uns das im wahrsten Sinne auf die Fahnen geschrieben." Das ist in diesem Fall keine Metapher, sondern Tatsache, wie der Blick auf die Flaggen vor dem Gebäude zeigt. Das Landkreistheater spielt für Kindergartenkinder ab drei Jahren, für Schüler und Jugendliche, für Erwachsene und für Senioren – und geht aus Eggenfelden und aus dem Theater mit seiner mobilen Bühne in den ganzen Landkreis hinaus. Vorstellungen im Kindergarten laufen bereits, "nach zwei Jahren haben wir erstmals wieder Buchungen in Alten- und Pflegeeinrichtungen", erklärt Dean Wilmington. Ob Schlagerreise oder Oktoberfest: "Der Wunsch, wieder zur Normalität zurückzukehren und der Wunsch nach Unterhaltung ist auch in den sozialen Einrichtungen groß."

Alte Bekannte im Spielplan

Inhaltlich gibt es im Spielplan 2022/23 – wie in vielen Theatern momentan − einige alte Bekannte. Der Grund dafür sind zwei Jahre der Pandemie, in denen manches einstudiert und vieles sehr wenig aufgeführt wurde. Darum gibt es einige Produktionen nun erneut als Wiederaufnahmen zu sehen. Da sich Uwe Lohr laut des neuen Führungsduos aus der künstlerischen Planung schon zurückgezogen hatte, stammt das Programm bereits von der neuen Leitung.

Als "große Mischung" beschreiben Elke Schwab-Lohr und Dean Wilmington ihren Spielplan, wobei die Grenzen zwischen Musiktheater, Schauspiel, Kinder- und Jugendstücken, Konzerten und Sonderprogrammen so fließend sind, dass etliche Produktionen unter mehreren Sparten einsortiert werden können.

Im Konzertprogramm beginnt die Spielzeit am 9. Oktober mit dem Familienkonzert, eine "Herzensangelegenheit", wie Wilmington sagt. Zu hören ist das Kammerorchester Sinnfonietta aus Zell an der Pram in Oberösterreich mit Edvard Griegs Musik zu Peer Gynt. Tenor Andreas Barth bettet die Musik als Erzähler in eine Geschichte, die vom Enkel bis zu den Großeltern alle ansprechen und im großen Theatersaal vereinen soll. Dort gilt nach wie vor, dass bis zur geplanten Sanierung nur 50 Prozent der Plätze besetzt werden dürfen. Auch dieses Konzert wird in den Landkreis hinausgetragen, in diesem Fall am 10. Oktober ins Tassilo-Gymnasium nach Simbach am Inn.

"Die Fledermaus" kehrt noch einmal zurück

Im Musiktheater gibt es u.a. wieder die Strauss-Operette "Die Fledermaus", die Uraufführung von "Alice im Wunderland" als Familienmusical von Dean Wilmington und die deutschsprachige Erstaufführung der Kinderoper "Schattenkind" zum Thema Depression. Im Schauspiel spannt sich der Bogen vom Shakespeare-Klassiker "Der Sturm" zum Verschwörungs-Verfolgungswahn-Stück "Der Entstörer". Viele Angebote richten sich ans junge Publikum. Als "moralische Anstalt" will das neue Team das Theater nicht verstanden wissen. "Aber als Bildungsinstitution durchaus!"

Die Stücke der Spielzeit 2022/2023

Schauspiel
- Bunbury, von Oscar Wilde, ab 15.10.
- Der Sturm, von William Shakespeare, ab 22.1.
- Der Entstörer, von Ursula Kohlert, ab 7.3.
- Publikumsbeschimpfung, von Peter Handke, ab 22.4.
- Prime Time, ab 16.11.

Musiktheater
- Alice im Wunderland, von Carroll Lewis und Dean Wilmington, ab 25.11. in Schülerversion, ab 26.11. Premiere für Erwachsene
- Mein Kampf, von Dean Wilmington, Wiederaufnahme ab 10.2.
- Die Fledermaus, von Johann Strauss, Wiederaufnahme ab 4.3.
- Die kritischen Torschlussjahre, von Laine Loxlea-Danann, Wiederaufnahme ab 8.3.
- Schattenkind, Kinderoper zum Thema Depression, von Cecile Eken, Jesper B. Karlsen und Peter Bruun, ab 10.5.
- I love you, you’re perfect, now change, von Joe DiPietro und Jimmy Roberts, ab 24.6.
- Sonntagsnachmittagskränzchen, ab 12.2.

Konzerte
- Familienkonzert, 9.10.
- Dean’s Downbeat, sechs Termine ab 19.10.
- Salonkonzerte, vier Termine ab 26.10.
- Chorkonzert Vokal Sacral, 12.11. und 13.11.
- Silvester- und Neujahrskonzert, 31.12. und 1.1.
- Dean’s Downbeat Spezial, sechs Termine ab 28.3.
- Sinfoniekonzert, ab 6.5. und 7.5. im Artrium Bad Birnbach
- Sommerkonzert, 15.7. und 16.7.

Junge Hunde

Das Theater an der Rott führt in dieser Kinder- und Jugendsparte diverse Produktionen auf, die oben unter Schauspiel und Musiktheater bereits genannt sind. Zu diesen hinzu kommen:
- Sitzkissenoper, ab 26.9.
- Aufführungen der Theaterclubs, 17.6. und 18.6.
- Herzsturm – Sturmherz, Wiederaufnahme ab Juni 2023
- Märchenzoo, ab 5.11.
Info und Karten gibt es auf der Internetseite des Theaters an der Rott und unter 08721/1268980