Es ist der Albtraum eines jeden, der ein schönes Familienfest ausrichten möchte: Alles wird pikobello geplant und vorbereitet und dann endet die Feier in einem totalen Fiasko. Als Zuschauer freilich bietet dieser Stoff allerwitzigstes Amüsement und auf das kann sich zu hundert Prozent freuen, wer die neue Lindenthaler-Komödie besucht.
Mit dem turbulenten Stück "25 Jahre! Inge, Heinz… & Onkel Kare" will das Lindenthaler-Volkstheater nach zwei Jahren Pandemie-bedingter Pause wieder durchstarten. "Es ist eine Farce, wie sie Buche steht", freut sich Regisseur Richard Eder über dieses Stück aus der Feder des oberpfälzischen Kabarettisten Toni Lauerer. Aber er weiß auch, was das Stück seinen Ensemblemitgliedern abverlangt: absurde Verwechslungen, sprachlicher Humor, Wortspiele und ein unglaublich hohes Spieltempo, das alles braucht präzise Probenarbeit, die bereits im Juli mit Leseproben begann.
Dabei ist die Ausgangslage der Geschichte eine höchst harmonische. Bei Inge und Heinz steht die Silberhochzeitsfeier ins Haus und da kommt man schon ein wenig zum Sinnieren. Wars das jetzt? Kommt da noch was? Sind wir ein moralisch perfektes Ehepaar oder einfach nur stinklangweilig? Auf jeden Fall deutet Inge (gespielt von Christine Haas) ihrer besten Freundin Marianne (Martina Straubinger) an, dass Freude und Frust nach 25 Jahren ziemlich eng beieinanderliegen.
Tags darauf ist die Feier im engsten Familienkreis. Der Pfarrer (Bernhard Ochsenbauer) schaut mit seinem Praktikanten (Josef Lechl) vorbei, auch die spießige Tante Veronika (Ulrike Aigner) darf nicht fehlen, ebenso wenig die Freunde Ludwig (Jürgen Leitl) und Marianne. Der Sohn (Josef Fichtner) wird eingeteilt, die Gäste zu bedienen und Ehemann Heinz (Richard Eder) und Onkel Kare (Rudolf Rothlehner) putzen sich fein raus, um ein würdiges Bild für den Anlass abzugeben.
Und dieser Onkel Kare überrascht das Silberpaar mit einem besonderen Geschenk. Er geht kurz hinaus und kommt mit einem sächsisch sprechenden jungen Mann namens Ronny (Elias Kronthaler) im Schlepptau wieder herein. Jedem fällt sofort dessen frappierende Ähnlichkeit mit Heinz auf. Und Heinz war in Dresden, vor etwa 20 Jahren…
Ab jetzt fängt das Karussell an, sich zu drehen, von Minute zu Minute schneller. Alle Beteiligten verlaufen sich in einem Labyrinth aus Verdächtigungen, Beschwichtigungen, Erklärungen und in dem Moment, wo man glaubt, es könnt nicht mehr schlimmer werden, kommt die nächste Hiobsbotschaft.
"Selten, dass ich bei einem Stück schon beim Lesen so viel lachen musste", erklärt Eder, weshalb die Wahl auf genau diese Komödie gefallen ist. Das ganze Team freue sich nach der langen Pause tierisch, wieder zu spielen, man spüre die Energie, die alle in die Inszenierung stecken, so der Regisseur. Christine Haas ist dabei wieder in der Funktion der Regieassistenz und Kostümbildnerin.
Besonders freuen darf man sich auf das junge Talent Elias Kronthaler. Der 17-jährige gibt den ominösen Ronny, eine "wunderbare Figur, schlagfertig aber höchst geheimnisvoll und Elias macht das phantastisch", wie Richard Eder seine Neuentdeckung lobt. Auch als Probenassistenz und Souffleuse sind neben Marion Bauer mit Sophia Riemer und Ramona Ochsenbauer zwei junge Lindenthaler mit am Start.
Premiere hat auch die neue Licht- und Tonanlage, in die die Lindenthaler während der Pandemie investiert haben. Auch hier setzt man auf junges Engagement, neben Sebastian Rothlehner sorgt der 18-jährige Jonas Eder für das Lichtdesign und die technischen Abläufe.
"Wir sind auf jeden Fall richtig heiß darauf, wieder auf die Bühne zu gehen und die Fans des Volkstheaters wieder in bester Lindenthaler-Manier zu unterhalten, so Eder. Beste Voraussetzungen also für einen höchst unterhaltsamen Theaterabend.
Karten gibt es ab Montag, 26. September, im Onlineshop unter www.lindenthaler-trachtenverein.de, oder über "Reservix" bzw. "Inn-Salzach-Ticket", auch telefonisch kommt man unter ✆ 0180/67007333 zu Karten und persönlich über die Buchhandlungen Böhm in Eggenfelden und Pfarrkirchen sowie Schlattl in Simbach am Inn.
Die Aufführungstermine
– Samstag, 22.10.22, 20.00 Uhr
– Sonntag, 23.10.22, 13.30 Uhr
– Freitag, 28.10.22, 20.00 Uhr
– Samstag, 29.10.22, 20.00 Uhr
– Sonntag, 30.10.22,13.30 Uhr
– Montag, 31.10.22, 20,00 Uhr
– Mittwoch, 02.11.22, 20.00 Uhr
– Freitag, 04.11.22, 20.00 Uhr
– Samstag, 05.11.22, 20.00 Uhr
– Sonntag, 06.11.22, 13.30 Uhr
– Freitag, 11.11.22, 20.00 Uhr
– Samstag, 12.11.22, 20.00 Uhr
– Sonntag, 13.11.22, 19.00 Uhr
– Samstag, 19.11.22, 20.00 Uhr
