Gangkofen
Kläranlage: Sanierung löst Geruchsproblem

28.06.2020 | Stand 19.09.2023, 21:34 Uhr

Die Kläranlage in Gangkofen wird mit der Teilsanierung fit für die Zukunft gemacht. Mit einer Kapazität von 6000 Einwohnergleichwerten trägt man einer normalen Siedlungsentwicklung Rechnung. −Foto: Bichlmeier

Mit der Sanierung der Kläranlage in Gangkofen schließt sich der Kreis der jahrelangen Investitionen, Optimierungen und Erneuerungen im Kanalnetz des Marktes. 1,64 Millionen Euro nimmt die Kommune dafür noch einmal in die Hand – man rechnet mit etwa 1,15 Millionen Euro Zuschuss für die Maßnahme, die ein Ende der Geruchsbelästigung für die Anwohner mit sich bringen soll.

Das Thema Abwasser beschäftigt den Markt Gangkofen schon seit mehreren Jahren. Immer strengere Grenzwerte sowie neue Förderrichtlinien haben Umstrukturierungen erfordert. Weg von vielen kleinen Anlagen hin zu größeren Einheiten lautete die Devise. So wurden die Kläranlagen in Höllsbrunn und Kollbach erneuert, die Anlagen in Radlkofen, Angerbach und Reicheneibach in Sachen "Schmutzwasser" aufgelöst, Verbundkanäle entstanden, die das Abwasser in die verbleibenden Anlagen weiterleiteten. Nun wird mit der Teilsanierung der Kläranlage in Gangkofen der letzte Schritt gemacht, wie Geschäftsleiter Reiner Hermann dem Marktrat in seiner jüngsten Sitzung erläuterte.

Ohnehin steht eine Erneuerung der Genehmigung dort an und man will dem Umstand, dass die Belebungsbecken um rund ein Drittel zu gering dimensioniert sind, durch Erweiterung und Optimierung begegnen. Gemeinsam mit einem Techniker des kommunalen Prüfungsverbandes, so Hermann, habe man die verschiedenen Möglichkeiten unter die Lupe genommen. Der wunde Punkt seit jeher bei der Gangkofener Kläranlage ist das Vorklärbecken. Jenes ist rund 15 Meter tief, und bei gewissen Wetterlagen schwimme "Schaum" oben auf, den man dann in den Schlammspeicher manuell umschichten müsse. Und das stinkt.

Das Vorklärbecken kommt im Zuge der Sanierung weg, wie Hermann erläuterte. Stattdessen würde das Abwasser nun gleich ins Belebungsbecken geleitet, mit Hilfe von Rührwerken erfolge hier die erste Belüftung. Nicht mehr gebraucht wird somit der Schlammspeicher, der nun in ein weiteres Belebungsbecken umgewandelt wird. Der Schlamm kommt stattdessen in einen zweiten Rundbehälter, wo er von einer Zentrifuge aufbereitet wird, um die Feuchtigkeit zu entfernen. So "komprimiert" wird er entsorgt – rund 300 Tonnen Klärschlamm gehen jedes Jahr direkt nach Gendorf zur Verbrennung. Am Ende des Prozesses stehe die Phosphatfällung und die Nachklärung, die unverändert bleibt.

Mit dem Wegfall des Schlammspeichers habe die Geruchsbelästung für die Anwohner nun ein Ende. "Diese Verbesserung für die Bevölkerung ist enorm wichtig. Dazu noch die Erneuerung der Genehmigung – das ist ein super Kompromiss", bemerkte Maximilian Grünhager, der das Thema "Geruch" schon des Öfteren im Marktrat angesprochen hatte.
Rund 1,64 Millionen Euro kostet die Maßnahme, man rechnet mit Zuschüssen in Höhe von 1,15 Millionen Euro. Mit 6000 Einwohnergleichwerten trage man in der Kläranlage Gangkofen einer normalen Siedlungsentwicklung Rechnung, so Hermann, indes: Einen abwasserintensiven Betrieb dürfe man freilich nicht mehr ansiedeln. Einstimmig gab der Marktrat grünes Licht für die Sanierung.

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