Eggenfelden
Fotoausstellung "Liebes Amazonien" ab Dienstag geöffnet

18.07.2021 | Stand 21.09.2023, 5:58 Uhr

Ausstellung in der Sparkasse: (von links) Sparkassendirektor Wolfgang Pannermayr, Vereinsvorsitzender Bernhard Dorner, zweite Vorsitzende Maria Dorner-Hofmann, Künstler Michael Ziegler und Andreas Zagler, Leiter der Hauptgeschäftsstelle Eggenfelden. −Foto: Pux

"Ihr nennt es unproduktives Land – wir nennen es Leben", sagte einmal Sônia Guajajará, eine brasilianische Indigene, über den Regenwald. Zurecht werden die Ureinwohner Brasiliens als die Hüter des Regenwalds bezeichnet. Der Eggenfeldener Verein "Bündnis mit Indianern Südamerikas" hat es sich zum Ziel gemacht, diese Menschen zu unterstützen und über sie zu berichten.

Zu diesem Zweck stellt das Bündnis Bilder zur indigenen Bevölkerung des Amazonasgebiets Nordwestbrasiliens unter dem Titel "Liebes Amazonien" in der Sparkasse in Eggenfelden aus. Zu sehen sind Fotografien von Yanomami-Indianern, die am Fluss Cauaburi bei Maturacá im Grenzgebiet zu Venezuela leben, sowie von Hupda- und Tukano-Indianern vom Fluss Uaupés bei Iauaretê an der Grenze zu Kolumbien. Die Bilder entstanden in den Jahren 2015 und 2018, als die beiden Vereinsvorsitzenden Bernhard Dorner und Maria Dorner-Hofmann die Gebiete bereisten.

"Die indigene Bevölkerung ist existenziell bedroht, zum einen durch den sich ausbreitenden Bergbau, insbesondere zur Goldgewinnung, zum anderen durch die immer großflächigere Rodung des Regenwaldes, um Weideflächen oder Flächen für den Soja-Anbau zu gewinnen oder um den Rohstoff Holz zu ernten. Trotzdem konnten die Yanomami-Indianer von Maturacá ihrer traditionellen Lebensweise bisher weitgehend treu bleiben. Die Folgen der Umweltzerstörung sind jedoch nicht ausgeblieben, so leidet der Großteil der Bevölkerung an zu hohen Quecksilberwerten im Blut. Bei den Hupda und Tukano aus der Gegend um Iauaretê hat die konsumorientierte Lebensart der immer weiter vordringenden Weißen die Bevölkerung in ihrem indigenen Selbstverständnis stark verunsichert", berichtet Bernhard Dorner.

Die Bilder geben Zeugnis von vielleicht schon bald verschwundenen indigenen Kulturen: "Kulturen, bei denen die Identifikation der Menschen mit der Schöpfung so stark ist, dass sie Naturschutz als Selbstschutz begreifen und sich zerstörerische Gier und egoistischer Konsum nicht verbreiten können. Die indigenen Völker bäumen sich gegen den Druck der modernen Gesellschaften auf, indem sie versuchen, den eigenen Lebensraum zu bewahren und sich im Spannungsfeld von Tradition und Moderne zurechtzufinden, ohne sich vollständig zu assimilieren", so Dorner.

Teil der Ausstellung ist auch das Bild "Brandrodung am Amazonas" des Eggenfeldener Malers Michael Ziegler. Auch wird Infomaterial der Steuerungsgruppe Fairtrade-Towns, vertreten durch Sophia Lüttwitz, ausliegen. Die Zusammenarbeit der Fairtrade-Gruppe mit dem "Bündnis mit Indianern Südamerikas" war durch Corona leider ausgebremst worden, soll nun aber weiter gepflegt werden.

Die Ausstellung ist ab Dienstag, 20. Juli, bis Freitag, 13. August, in der Hauptgeschäftsstelle Eggenfelden der Sparkasse Rottal-Inn zu besichtigen. Dabei besteht die Möglichkeit, mit einer Spende die Arbeit des Vereins und somit die indigene Bevölkerung Brasiliens zu unterstützen.

− red