Arnstorf
"Es ist meine Berufung"

06.10.2020 | Stand 20.09.2023, 2:46 Uhr

Feierten mit vielen Gläubigen das 60-jährige Ordensjubiläum von Sr. M. Benedikta (vorne, Zweite von rechts): Domkapitular Gerhard Auer, Sr. Chiara Hoheneder (vorne von links), Pfarrer Bernhard Saliter (rechts), Joachim und Pia Kracht vom Franziskanischen Kranken-Apostolat sowie Pfarrgemeinderatsvorsitzende Heidi Attenberger und Kirchenpfleger Gerhard Attenberger (2. Reihe von links). −Foto: Machtl

62 Jahre nach ihrem Eintritt in den Konvent der Barmherzigen Schwestern des III. Ordens des Heiligen Franziskus hat Schwester M. Benedikta Hauke ihre Entscheidung, den von Gott geprägten Lebensweg als Ordensfrau zu gehen.

"Ja, ich würde wieder ins Kloster gehen, denn es ist meine Berufung." Die damals gerade mal 16-jährige Elisabeth Hauke war am 11. Oktober 1958 ihrer tiefen Überzeugung gefolgt, mit Jesus im Herzen für den Glauben einzustehen. Als Schwester Benedikta legte sie ihre endgültigen Gelübde für Armut, Ehelosigkeit und Gehorsam ab. Bei der Franziskanischen Vesper zur Jubiläumsfeier mit Pfarrer Bernhard Saliter und vielen Gläubigen in der Pfarrkirchen in Mariakirchen erneuerte sie ihr damals gegebenes Versprechen.
Begonnen hatte dieser ganz besondere Tag im Leben der Ordensschwester mit einem Gottesdienst in der Pfarrkirche St. Georg mit Ortspfarrer Bernhard Saliter und Domkapitular Gerhard Auer als Zelebranten. War es ihr doch ein Anliegen, nicht in der Abgeschiedenheit des Konvents, sondern mit Menschen aus dem ganzen Pfarrverband zu feiern, zum einen, weil sie sich als Lektorin in der Pfarrleben einbringt und alte und kranke Menschen besucht und die Heilige Kommunion bringt, aber auch, um zu zeigen "wir Schwestern sind noch da, auch wenn die Zahl der Ordensleute ständig zurück geht".
Ihr Glaubensfundament sei im Elternhaus mit christlicher Werteerziehung gelegt worden, "aber es sind geistliche Begleiter, Einkehrtage und auch Auszeiten, die immer wieder Kraft schöpfen und nicht an der Sinnhaftigkeit des klösterlichen Lebens zweifeln lassen, ich danke dem Herrn täglich für meine Berufung, für die vielen positiven Erfahrungen, für 60 Jahre Ordensleben, das Gebet, die Stille, vor allem aber eine gute Gemeinschaft haben mich geprägt und Halt gegeben", betonte Schwester Benedikta.
Ihre Gedanken verband sie mit dem Dank an die Gottesdienstbesucher und Ehrengäste, darunter Oberin Schwester Birgit Schuttow, Sr. Chiara Hoheneder aus Altötting, Katechetin Gudrun Richter-Förtsch als Vertreterin der evangelischen Kirchengemeinde sowie Pia und Joachim Kracht aus Gemünden am Main von der Nationalleitung des Franziskanischen Krankenapostolats, ebenso für die Glückwünsche und Gaben in den Körbchen zu Gunsten des Franziskanischen Kranken-Apostolats, einer Gemeinschaft, in die sich Schwester Benedikta seit 2014 aktiv einbringt.
Pfarrer Bernhard Saliter richtete seine Predigt zum Jesus-Wort "bleibt in mir, dann bleibe ich in euch" aus dem Gleichnis vom Weinstock und den Reben aus. "Die Beziehung zu Jesus und Gott ein Leben lang aufrecht zu halten und zu pflegen ist eine Herausforderung! Dazu braucht es Treue und Ausdauer, die Sie bereits 60 Jahre lang bewiesen haben", drückte er Dank, Gratulation und Anerkennung für gelebtes Glaubenszeugnis aus.
Am Gedenktag des Heiligen Franziskus von Assisi band Domkapitular Gerhard Auer in seine Worte die Erinnerung an den Ordensgründer der großen Franziskanischen Familie ein und wünschte der Ordensjubilarin, dass sie die behütende Liebe Gottes weiterhin empfangen und begleiten möge.

"Das Ordensjubiläum ist mehr als nur 60 Jahre lang Habit und Velan zu tragen und damit nach außen zu zeigen, "ich bin eine Braut Jesus" hatte Arnstorfs Pfarrgemeinderatsvorsitzende Heidi Attenberger ihre Laudatio für Schwester Benedikta eingeleitet. Sie stellte dabei die wichtigsten Eckdaten von Elisabeth Hauke vor."In ihrem Herzen spürte Elisabeth, dass ihr Lebensweg ein anderer, ein von Gott geprägter, sein sollte. Es war der damalige Mariakirchner Pfarrer Anton Aigner, der sie auf die Ordensgemeinschaft der Barmherzigen Schwestern in Arnstorf aufmerksam machte", schilderte Attenberger den Werdegang zur Nonne, den sie mit dem Eintritt in den Arnstorfer Konvent vollzog.
Ein einjähriges Praktikum in einer Kindertagesstätte des Ordens im hessischen Buseck wurde zur weiteren Berufung. Einer Ausbildung zur Kindergärtnerin in Würzburg folgten die Zeit als Gruppenleiterin und später als Leiterin der Einrichtung. Nachwuchssorgen und eine Überalterung des Konvents riefen sie 1986 nach Arnstorf zurück. Hier wirkte sie bis 2006 im damaligen Franziskus-Altenheim als Stationshelferin. Ab 2006 führte sie ihr Weg ins hessische Gießen. In der katholischen Diaspora brachte sie sich in die pastoralen Aufgaben und in die Arbeit im Sozialbereich der Pfarrgemeinde ein. Seit 2014 ist sie wieder im "Franziskushaus" daheim.