Eggenfelden
Die preisgekrönten Tüftler von der Schulbank

Stefan-Krumenauer-Realschule erhält zum dritten Mal einen "MINT21 Preis"

25.11.2020 | Stand 19.09.2023, 6:30 Uhr

Die Stefan-Krumenauer-Realschule Eggenfelden erhielt zum dritten Mal eine Auszeichnung bei "MINT21". Der Anteil der Mädchen im naturwissenschaftlichen Zweig ist mit 28 Prozent sehr hoch. −Fotos: red

Junge Menschen für Naturwissenschaften begeistern – das haben die diesjährigen Preisträgerschulen des MINT21-Preises mustergültig unter Beweis gestellt. Bei der Veranstaltung am Dienstag, die auf Grund der Corona-Pandemie online durchgeführt wurde, wurden neun bayerische Realschulen für besonders kreative Projektideen in den MINT-Fächern ausgezeichnet, darunter auch die Stefan-Krumenauer-Realschule in Eggenfelden.

Kultusminister Michael Piazolo, Bertram Brossardt von der Vereinigung der Bayerischen Wirtschaft e. V. (vbw) und Hubert Schurkus, Vorsitzender des Bildungswerks der Bayerischen Wirtschaft (bbw), prämierten die Gewinnerschulen. Kultusminister Piazolo zeigte sich beeindruckt von den Unterrichtskonzepten: "Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik spielen an unseren Schulen eine wichtige Rolle. Die ausgezeichneten Schulen haben bewiesen: Unsere vielfältigen Initiativen im MINT-Bereich tragen Früchte. Ich danke allen beteiligten Lehrkräften, dass sie bei unseren Schülerinnen und Schülern nachhaltig das Interesse an den MINT-Fächern wecken und damit jungen Menschen beste Berufs- und Zukunftschancen eröffnen."

Auch Bertram Brossardt (vbw) fand lobende Worte für die Initiative: "Die bayerische Wirtschaft braucht trotz und gerade wegen der derzeitigen schwierigen Wirtschaftslage weiterhin qualifizierte MINT-Nachwuchskräfte. Wir müssen bei jungen Menschen frühzeitig durch Programme in den Schulen Begeisterung für Technik wecken. Da setzt die MINT21-Initiative in den bayerischen Realschulen an. Die Perspektiven im MINT-Bereich sind richtig gut, ein Arbeitsplatz zum Beispiel in der Metall- und Elektro-Industrie bietet beste Karrierechancen."

Hubert Schurkus vom Bildungswerk der Bayerischen Wirtschaft (bbw) betonte: "Mit unseren praxisnahen Bildungsprojekten schlagen wir Brücken zwischen den Schulen und der Wirtschaft. Das Besondere an der MINT21digital-Initiative an Bayerischen Realschulen: Die Schulen haben einen großen Gestaltungsfreiraum. Sie entwickeln und verbessern kreative Ideen aus dem MINT-Bereich und stellen sie anderen interessierten Realschulen zur Verfügung – ganz nach dem Motto‚von Schulen für Schulen‘", so Schurkus. "Es freut uns unwahrscheinlich, zum dritten Mal eine MINT21-Auszeichnung erhalten zu haben. Vor allem für die beteiligten Lehrkräfte freut es mich, denn die Auszeichnung bringt auch zum Ausdruck, mit wie viel Herzblut sie dabei sind. Schön, dass dies honoriert wird", zeigt sich Direktor Alfred Reitmeier von der Krumenauer-Realschule erfreut über den Preis.

Die Krumenauer-Realschule beteiligt sich seit zehn Jahren am Projekt MINT21-Netzwerkschulen. "Die MINT-Fächer haben bei uns einen hohen Stellenwert", so der Schulleiter. Insgesamt gibt es an der Schule sieben MINT-Lehrkräfte. Schon ab der 5. Klasse gibt es Forscherklassen, heuer nehmen 101 Schüler daran teil. In den weiteren Jahrgangsstufen wird dieses Konzept weiter fortgeführt. Bemerkenswert sei, so Reitmeier, dass der Mädchenanteil im naturwissenschaftlichen Zweig bei 28 Prozent liegt.

Nach dem "MINT21 Preis" in den Jahren 2011 und 2015 wurde die Stefan-Krumenauer-Realschule jetzt für folgende Leistung ausgezeichnet: Um Anreize für die Wahl des naturwissenschaftlichen Zweigs zu schaffen, wurde vor zwei Jahren das Wahlfach "Grundlagen der Technik und des Maschinenbaus für 7I", welches ausschließlich von Schülern der Wahlpflichtfächergruppe I belegt werden kann, an der Stefan-Krumenauer-Realschule aus der Taufe gehoben.

In diesem werden, unter anderem mit Hilfe von Fischer-Technik-Kästen, die den Schülern bereits aus dem Pneumatik-Wahlfach der 6. Klasse bekannt sind, verschiedene Lerninhalte des Physikunterrichts der 7. Jahrgangsstufe und darüber hinaus Grundlagen des Maschinenbaus "für zukünftige Ingenieure" behandelt.

Dabei werden technische Geräte, wie Mikroskop, Fernrohr oder Periskop von den Schülerinnen und Schülern in Partnerarbeit eigentätig gebaut und Fragen, wie zum Beispiel die Funktion eines Kardanantriebs oder eines Schaltgetriebes, was ein Planetengetriebe ist, wie man mit Plastilin und Zahnstochern eine stabile Brücke oder einen hohen Turm konstruieren oder wie man mit Licht Daten übertragen kann, behandelt. Auch Optisches Morsen mit Kennenlernen des Morsealphabets gehört zum Unterricht.

"Der Praxisbezug wird dadurch enorm erhöht und die jungen Tüftler haben sehr große Freude am selbsttätigen Experimentieren. Das logische Denkvermögen wird zudem geschult", so die beiden für das prämierte Projekt zuständigen Lehrkräfte Mathias Heidt und Markus Karlstetter.

Ein Video vom Preisgewinner können sich Interessierte auf der Homepage der Schule unter www.realschule-eggenfelden.de anschauen.