Hebertsfelden
Briefe, die zu Tränen rühren

01.01.2020 | Stand 01.01.2020, 11:39 Uhr

Ersehnte Zeilen: Ferdinand Popp (rechts) übergab einen Brief an Adolf Espertshuber, Bewohner der Intensivpflege-Wohngemeinschaft "Rottaler Lebensraum" in Hebertsfelden. Er war einer der ersten gewesen, der sich gemeldet hatte, um einen Brief zu erhalten. −Foto: red

Als "vollen Erfolg" werten die Verantwortlichen des privaten Betreuungsdienstes "Nonna Anna" Die Aktion "Brieffreund gesucht". Ziel war es dabei, Senioren zu Weihnachten eine besondere Freude machen. 35 Briefe gingen nach dem Aufruf, der über die Heimatzeitung und soziale Medien kommuniziert wurde, bei Ferdinand Popp, dem Inhaber des Betreuungsdienstes in Hebertsfelden, ein. Aber auch Pflegeeinrichtungen meldeten sich, weil deren Bewohner von der Aktion gelesen hatten und gerne Briefe erhalten wollten. "Es war ein voller Erfolg. Mit Freude, Vorfreude, Tränen, Rührung. Wir sind sprachlos", zeigt sich Eva-Maria Popp, die beratend für "Nonna Anna" tätig ist, überwältigt von der Resonanz.

Sie nennt auch ein Beispiel: Eine der mit Briefen bedachten Einrichtungen war die Intensivpflege Wohngemeinschaft "Rottaler Lebensraum" in Hebertsfelden. "Die Teamleiterin spricht von Herzklopfen vor Vorfreude, Aufregung und sogar schlaflosen Nächten der Bewohnerinnen und Bewohner, in denen über die Inhalte der Antwortbriefe nachgedacht wurde. Freudentränen über die wunderschön verzierten Briefe haben sich mit der Hoffnung vermischt, dass aus dieser Aktion lang anhaltende Brieffreundschaften werden könnten", teilt Eva-Maria Popp mit.

Doch nicht nur für die Briefempfänger sei die Aktion eine Maßnahme gegen die Einsamkeit gewesen. "Auch die Absender haben sich gefreut, dass sie ihre Lebensgeschichten und Gedanken , aber auch ihre Sorgen mitteilen konnten", berichtet Eva-Maria Popp weiter. Die Briefaktion zeige, wie wichtig eine emotionale Kommunikation gerade in Zeiten von Corona sei. "Wir können nichts gegen das Virus tun, aber wir können uns mit kreativen Aktionen gegen die Auswirkungen stemmen, die die Pandemie auf die Menschen hat. Deshalb geht die Aktion auch nach der Weihnachtszeit weiter", kündigt Eva-Maria Popp an.

Briefe seien jederzeit willkommen und werden durch das "Nonna-Anna"-Team weiterverteilt an die Bewohnerinnen und Bewohner von Pflegeeinrichtungen im Landkreis.

− red/seb