Eggenfelden
Bayernweite Welle: Polizei warnt vor Inkasso-Betrug

04.11.2021 | Stand 22.09.2023, 2:22 Uhr


Massenweise sind in den vergangenen Tagen betrügerische Schreiben einer angeblichen Inkassofirma in bayerischen Briefkästen gelandet. Bis Donnerstag wurden allein 443 Fälle angezeigt, fünf davon bereits in Dienstbereich der Polizei Eggenfelden, berichtet Polizeichef Armin Zehentbauer.

Erst tags zuvor hatte sich wieder eine Empfängerin gemeldet, diesmal eine 54-Jährige aus Massing. Auch in diesem Fall gaben sich die Absender als Inkasso-Firma aus und forderten die Begleichung einer angeblich ausstehenden Forderung. Die Massingerin blieb skeptisch, sodass es beim Betrugsversuch blieb.

Nach Zehentbauers Einschätzung seien die massenhaft verschickten Briefe "recht geschickt gemacht". Adressen und Namen der Empfänger stimmen, "woher sie die Daten haben, ist aber unklar", sagt der Inspektionsleiter. Und die Betrüger bedienen sich eines tatsächlich existierenden Firmennamens. Den Tätern auf die Spur zu kommen, sei schwierig, denn die Betrüger geben in ihren Schreiben keine Kontonummer an, sondern fordern von ihren potenziellen Opfern SEPA-Mandate. Diese tarnen sie als eine Art Kündigung. Sie behaupten nämlich, die angebliche Forderung sei durch ein Abo aus einem Dienstleistungsvertrag entstanden, zum Beispiel aus Gewinnspielen. Über eine angegebene E-Mail-Adresse könne man das Abo kündigen. Doch stattdessen geben die Empfänger damit dann ihre Bankdaten preis. Um nicht auf solche und ähnliche Maschen hereinzufallen, rät der Polizeichef zu grundsätzlicher Ordnung in Finanzdingen, denn "wer in seinen Unterlagen nachschauen kann, weiß, ob er irgendwo ein Abo abgeschlossen hat und eine Forderung berechtigt ist."

− ps