Eggenfelden
Alles fast wie immer beim Wochenmarkt

17.03.2020 | Stand 20.09.2023, 22:30 Uhr

Andrea Huber geht mit den aktuellen Einschränkungen gelassen um. −Foto: Schneider

Es ist in diesen Zeiten schon fast wohltuend, wenn etwas so ist wie noch vor ein paar Wochen oder vor einigen Tagen. Ein wenig Normalität gibt es beim Eggenfeldener Wochenmarkt. Anderswo dagegen haben die Reaktionen und Entscheidungen der Staatsregierung wegen der Corona-Krise sehr weitreichende Folgen.

Regionale Produkte haben zur Zeit Hochkonjunktur, wissen die Fieranten am Wochenmarkt. "Die Leute fahren nicht mehr weg, sondern kaufen zu Hause ein. Deutschland importiert sehr viel, doch in solchen Zeiten wird klar, dass man auch selbst einiges machen kann", meint Günther Fisch von der gleichnamigen Gärtnerei aus Wurmannsquick. Ein Kunde nach dem anderen kommt und kauft nicht nur ausgewachsenes Gemüse, auch Setzlinge für Salat, Rettich oder Kräuter stehen hoch im Kurs. Lieferengpässen kennt auch er. Von den bestellten Tomaten, für die es bei uns noch zu kalt ist, wird nur die Hälfte geliefert. Dennoch ist sich Fisch sicher: "Wenn die Leute vernünftig damit umgehen, wird es für alle reichen." Ansonsten ändert sich an seinen Abläufen nicht viel. Fisch: "Solange man die Menschen nicht direkt umarmt, sollte das kein Problem sein."

Andrea Huber von der Hofmolkerei aus Hart an der Alz währenddessen kann nicht weitermachen wie normal. Sie hat von der Geschäftsleitung klare Anweisungen bekommen, die auch am Verkaufsstand für alle sichtbar ausgehängt sind. Sie befüllt nun keine Gefäße mehr, die von Kunden selbst mitgebracht wurden, und die leeren Milchflaschen werden nicht mehr persönlich angenommen, sondern vor dem Verkaufsstand in einem Korb abgestellt. Die Kunden sollen keine Kinder mehr auf die Ablage stellen und nach jedem Bezahlvorgang desinfiziert die Verkäuferin ihre Hände. Von ihren Kunden erbittet die Hofmolkerei, etwas mehr Geduld wegen der veränderten Situation. Weniger werden diese jedenfalls nicht. "Die Menschen kaufen eher mehr als weniger."

− bes

Mehr dazu lesen Sie am 18. März im Rottaler Anzeiger.