Eggenfelden
Alkohol, Vandalismus, Müll: Exzesse im Bürgerwald

Bürgermeister Martin Biber prangert Verhalten junger Partyfreunde an

05.08.2020 | Stand 19.09.2023, 6:30 Uhr

Trauriger "Höhepunkt": Am vergangenen Wochenende zerstörten Vandalen diese Parkbank. −Fotos: red

Exzessiver Alkoholkonsum, Vandalismus und Müllberge: Gruppen von Jugendlichen und jungen Erwachsen benehmen sich offenbar im Bürgerwald immer wieder massiv daneben. Darauf hat Bürgermeister Martin Biber am Mittwoch in einer Pressemitteilung aufmerksam gemacht. Dadurch entstünden nicht nur Kosten für die Allgemeinheit, auch Wildtiere hätten darunter zu leiden.

Eigentlich solle der Bürgerwald Eggenfelden der Bevölkerung als Erholungsraum dienen, der zum Joggen, Walken oder einfach nur zum Spazierengehen einlade, heißt es in der Mitteilung. "Leider musste die Stadt Eggenfelden in den letzten Wochen immer wieder feststellen, dass der Wald auch für Partys und exzessiven Alkoholkonsum genutzt wird." Die Folge: Der Wald verkomme zunehmend zur Müllhalde. Als Beispiele nennt Biber zerschlagene oder herumliegende Alkoholflaschen, achtlos entsorgte Pappbecher und Essenskartons oder weggeworfene Zigarettenstummel, die sich entlang der Wege, aber auch abseits davon finden lassen.

Der "Höhepunkt" sei am vergangenen Wochenende erreicht worden, als eine Parkbank zerstört wurde. Gerade die Bereiche entlang der Reiterfeldstraße, Hopfengarten und Zellhuber Ring seien davon betroffen. Die Täter sind Biber zufolge vorrangig Jugendliche und junge Erwachsene, die offensichtlich keinen Sinn für den Schutz und den Erhalt der Natur besitzen.

"Dabei begehen sie gleich auf vielfache Weise Ordnungswidrigkeiten. Denn zum einen gilt in den bayerischen Wäldern in der Zeit vom 1. März bis 31. Oktober Rauchverbot und zum anderen ist die Entsorgung von Abfällen außerhalb der dafür vorgesehenen Behälter verboten", teilt der Bürgermeister weiter mit.

Die Ordnungswidrigkeiten seien dabei aber nur ein Problem. Denn auch für die Tierwelt würden die Abfälle eine Gefahr darstellen: "Zerschlagene Flaschen bergen großes Verletzungsrisiko für Hunde und Wildtiere", erklärt Biber. Selbst harmlos erscheinende Becher könnten fatale Folgen haben: "Auf Futtersuche bleiben Fuchs oder Dachs mit der Schnauze darin stecken: Ihnen droht ein grausamer Hungertod."

Für die Entsorgung der Abfälle und die Behebung der durch den Vandalismus begangenen Schäden komme der städtische Bauhof auf. Die Kostenlast dafür trage also die Allgemeinheit.

Um derlei Exzesse künftig zu verhindern, kündigt Biber das Aufstellen von Verbotsschildern an den Zugängen der betroffenen Bereiche an – "in der Hoffnung, dass die Vernunft wieder Einzug hält und jeder Besucher des Bürgerwaldes in den Genuss kommt, die Natur aktiv genießen zu können".

Ähnliche Probleme gibt es Biber zufolge indes auch am Kirchenplatz mit dem Kriegerdenkmal, der vermehrt von Jugendlichen und jungen Erwachsenen zum Herumlungern genutzt werde. Dabei diene der Ehrenhof dem Gedenken der Gefallenen aus den Kriegen. "Dies ist ein Ort des Respekts und der Ehrfurcht vor dem, was vergangene Generationen erleben mussten", so Biber weiter. "Diesem Ort sollte auch von den jungen Menschen mit genügend Wertschätzung begegnet werden."

− red