Pfarrkirchen
Dr. Wolfgang Siebert erhält Bundesverdienstorden

06.12.2022 | Stand 18.09.2023, 4:33 Uhr

Ausgezeichnet: Dr. Wolfgang Siebert (Mitte) mit stellv. Landrätin Edeltraud Plattner (3. v. l.) sowie (v.l.n.r.) Eggenfeldens Bürgermeister Martin Biber, MdL Martin Wagle, Anregerin der Auszeichnung, Reserl Sem, sowie den beiden Klinikvorständen Bernd Hirtreiter und Gerhard Schlegl. −Foto: red

Er habe sich um die Heimat und vor allem auch um Menschen hier und in einer Reihe anderer Länder als Mediziner und als Mensch verdient gemacht hat, sagte stellvertretende Landrätin Edeltraud Plattner. Die Rede war von Dr. Wolfgang Siebert. Der Eggenfeldener Gynakologie bekam bei einer Feier im Landratsamt den Verdienstorden der Bundesrepublik Deutschland verliehen.

„Für Dr. Wolfgang Siebert war bzw. ist seine Tätigkeit als Gynäkologe der schönste Beruf. Wahrscheinlich liegt genau darin die Begründung, warum er sich in solchem Maße vor allem im Bereich der Frauenheilkunde eingesetzt hat bzw. einsetzt und als positiven Faktor seines Ruhestands nennt, dass er nun ohne Zeitdruck sein ehrenamtliches Engagement ausüben kann“, so Plattner laut einer Pressemitteilung.

MdL Martin Wagle bezeichnete den Mediziner als „Vorbild für viele Menschen“. Lobende Worte fanden auch die beiden Vorstände der Rottal-Inn Kliniken, Gerhard Schlegel und Bernd Hirtreiter. Siebert sei federführend für die heutige Position der Gynäkologie an den Kliniken und „Innovator für den ländlichen Raum“ gewesen, so Hirtreiter. Er habe aus dem Kreiskrankenhaus „Maximales herausgeholt“, was andere in großen städtischen Häusern nicht geschafft hätten.

Eggenfeldens Bürgermeister Martin Biber nannte den ehemaligen Chefarzt der Gynäkologie ein „leuchtendes Beispiel unserer Gesellschaft“ und dankte ihm für die Leistungen. Über die Auszeichnung Sieberts freute sich auch die ehemalige Landtagsabgeordnete Reserl Sem. Sie hatte die Ehrung angeregt. Siebert selbst bedankte sich für die Auszeichnung. Die sei eine „außerordentliche Ehre“.

Von 1977 bis 2006 war Siebert Chefarzt der Gynäkologie und Geburtshilfe am Krankenhaus Eggenfelden. Diese war 1991 dort unter seiner Führung zentriert worden. 2004 erfolgte die Zertifizierung als drittes Brustzentrum in Bayern. Dass diese an eine Klinik im ländlichen Raum vergeben wurde, galt damals als Sensation in der Welt der Medizin.

Auch die Aktion „Leere Wiege“ hatte Siebert ins Leben gerufen. Bei Fehl- und Totgeburten finden hier Eltern die nötige Unterstützung. Bei einem Projekt in Ghana. fungierte Siebert als Motor beim Aufbau einer Klinik mit einheimischem Personal. Er hatte maßgeblich dazu beigetragen, die Sterblichkeit von Frauen durch entsprechende medizinische Behandlung und Betreuung in der Region zu senken. Außerdem wurde unter seiner Federführung vielen Kindern ein Schulbesuch ermöglicht, und 150 Aids-Waisen konnten erstmals betreut werden. Bei der Flüchtlingswelle im Jahr 2015 war Siebert im Rahmen einer Ärzteinitiative bei der Behandlung der ankommenden Menschen in München unterstützend tätig.

− red