Bürgermeister und Festwirt einig:
Die Pfingstdult war „einfach perfekt“

Auch Polizei und BRK ziehen Bilanz: Sieben friedliche Tage

01.06.2023 | Stand 16.09.2023, 5:28 Uhr

Festwirt Oliver Zeiler am Ausschank: „Der beste Tag war heuer der Sonntag.“ −Fotos: th/frä

„Einfach perfekt“: Mit nur zwei Worten fassten Bürgermeister Klaus Schmid und Festwirt Oliver Zeiler die diesjährige Pfingstdult zusammen.

Am Abschlussabend am Mittwoch wurde bei den Schaustellern bereits zusammengeräumt und am nächsten Tag abgebaut. Morgens gegen 7 Uhr stand zum Beispiel noch das Kettenkarussell, aber beim Autoscooter erinnerte nur noch eine schwarze Fläche ohne Dach an die vielen Runden, die hier in den Autos gedreht wurden.

Zufrieden waren am Ende alle: Schausteller, Festwirtsfamilie, Gäste, Organisatoren. „Aber auch das Wetter war ein super Dult-Wetter“, schwärmt Oliver Zeiler beim Gespräch mit der PNP. Nicht zu heiß, nicht zu kalt, kein Regen oder gar ein Sturm wie noch im vergangenen Jahr – bestes Volksfestwetter also. Das sah auch Bürgermeister Klaus Schmid so: „Da hatten wir heuer wirklich Glück.“

Beim Boxkampf so viele Besucher wie noch nie



Die Dult 2023 toppte dadurch auch das Vorjahr, waren sich alle einig. „Zum Beispiel beim Boxkampf am Sonntag. So viele Besucher weiß ich in all der Zeit noch nie bei den Kämpfen. Und es wurde echt was geboten, Simbach gewann am Ende“, erzählt Zeiler. Der beste Tag war wie jedes Jahr der Sonntag.

Brezn und Hendl waren der Renner



Und wie viel Liter Bier gingen diesmal über die Schanktheke? „Keine Ahnung“, hält sich Oliver Zeiler bedeckt. Nur so viel: „Der Verbrauch war heuer besser.“ Und auch der Essensverbrauch habe rapide zugenommen: „Wir mussten am Dienstag noch Brezn und Hendl nachholen.“ Auch der Dultburger sei gut angenommen worden. Überhaupt fiel dem Festwirt auf, dass die Leute „lieber was Gscheids wollen“. Wurstsalat oder kleinere Gerichte waren nicht so gefragt.

Was Festwirt Helmut Zeiler besonders freut: „Es ist nichts Schlimmeres passiert. Aber Sicherheit geht uns einfach vor und unsere Security hat bestens gearbeitet.“ Das kann auch Bürgermeister Schmid bestätigen: „Es war ein gutes Zusammenarbeiten zwischen Security und den Blaulichtorganisationen Polizei, Feuerwehr und BRK.“

Planungen für 2024 laufen bereits



Die Planungen für 2024 laufen übrigens bereits – bei den Zeilers genauso wie bei der Stadt. „Nach der Dult ist vor der Dult“, bestätigt „Dult-Bürgermeisterin“ Brigitte Schwarzbauer, die die sieben Tage fast immer im Einsatz war. Genauso wie der Bauhof, lobt Schmid sein Team. Täglich wurde schon am Morgen alles gesäubert, „das wissen die Schausteller immer zu schätzen“, so Schmid. Das alles klappt aber nur, „wenn bereits bei der Vorbereitung alle Hand in Hand bestens zusammenarbeiten“, verrät Schwarzbauer.

So sieht es die Polizei und das Rote Kreuz:



Insgesamt 75 Einsätze hatte die Polizei auch in diesem Jahr rund um die Pfingstdult zu bewältigen. Vor allem Freitag, Samstag und Sonntag wurden die Einsatzkräfte wieder auf Trab gehalten. Und auch das BRK war gefordert und musste heuer 57 Menschen medizinisch versorgen. Die Bilanz am Ende von Polizei und Rettungskräften fiel unisono gleich aus: Es war eine friedliche Dult.

Dies gelang der Polizei mit allen verfügbaren eigenen Kräften einschließlich der Grenzpolizeigruppe Simbach, unterstützt durch zusätzliche Beamte der Zentralen Einsatzdienste Passau, der Bundespolizeiinspektion Passau und der Polizeiinspektion Braunau. „Die gute Arbeit der Sicherheitsdienste hatte auf dem Festgelände einen wesentlichen Beitrag zum geordneten Ablauf des Volksfestes beigetragen“, teilte die Polizei gestern mit.

Bis in die Morgenstunden im Einsatz



Besonders an den Haupttagen am vergangenen Wochenende waren mehrere Streifenbesatzungen bis in die Morgenstunden vor Ort, um die zum Teil aufgeheizte Stimmung von betrunkenen Besuchern zu beruhigen.

Von Freitagabend bis Montagmorgen waren die meisten Einsätze zu verzeichnen. Mit Blick auf alle Veranstaltungstage hatte sich die Zahl der festgestellten Körperverletzungsdelikte gegenüber 2022 von acht auf drei, mehr als halbiert. Durch die hohe Polizeipräsenz wurden Straftaten verhindert oder auch die Täter nach kurzer Fahndung sofort gefasst. Somit konnten fast alle Körperverletzungsdelikte geklärt werden. Erfreulicher Weise war bei den Diebstahlsdelikten erneut ein Rückgang von drei auf eins festzustellen.

Zwei Streithähne konnten am Pissoir nicht mehr zielen



In zwei Fällen hatten die Polizeibeamten mit etwas Schmunzeln auf die Einsätze reagiert. In einem Fall sind sich zwei junge Männer in die Haare geraten, als sie sich im Toilettenwagen gegenseitig „nass“ machten. Beide waren erheblich angetrunken, sodass sie die Kontrolle beim Zielen ins Pissoir verloren haben und dies dann in einem verbalen Streit endete. Die Streithähne hatten sich beim Anblick der Beamten dann selbstständig getrennt.

Im anderen Fall wollte sich ein stark alkoholisierter Mann in einem Schaustellerwohnwagen zum Schlafen legen. Der junge Mann wurde dann durch den Schausteller und Polizeibeamte aus dem Wohnwagen geleitet.

Parkmoral war in diesem Jahr gut



Obwohl einige Strafzettel verteilt werden mussten, war die Parkmoral in diesem Jahr gut. Insbesondere Rettungswege und Feuerwehranfahrtszonen blieben weitgehend frei.

In drei Fällen kam es zu Gewalttätigkeiten gegen Polizeibeamte, wobei keiner der Beamten verletzt wurde. Gegen drei Männer wird nun wegen verschiedenster Delikte u.a. Beleidigung, Bedrohung, Sachbeschädigung und Verletzung der Vertraulichkeit des Wortes ermittelt.

25 Einsätze weniger fürs Rote Kreuz als noch 2022



Auch das Bayerische Rote Kreuz (BRK) war wieder in gewohnter Weise bei der Simbacher Pfingstdult im Einsatz. Die Sanitätsabstellung wurde durch den taktischen Leiter der BRK-Bereitschaft Simbach, Michael Haider, geplant. Der gut strukturierte Sanitätsbereich wurde auf dem Grundstück der Firma „US-Cars Farkas“ westlich des Dultgeländes eingerichtet.

Während der Dult mussten 57 Personen medizinisch versorgt werden, 25 weniger als noch im Jahr 2022. Davon mussten zehn zur weiteren Versorgung in ein Krankenhaus abtransportiert werden. Das waren erfreulicherweise 13 weniger als bei der letzten Dult, so das Resümee des BRK.

Hauptsächlich Schürf-, Schnitt- und Risswunden



Die meisten davon standen aber dieses Jahr nicht im direkten Zusammenhang mit übermäßigem Alkoholkonsum. Vor Ort waren hauptsächlich Schnittverletzungen, Schürf- und Risswunden, eine Fraktur sowie Kreislauferkrankungen zu versorgen.

Bei den vom Rettungsdienst übernommenen verletzten Festbesuchern war es eine Fraktur, eine Augenverletzung, größere Schnittverletzungen und Kopfplatzwunden, die im Krankenhaus weiterversorgt werden mussten. Eine Alkoholvergiftung sowie ein Patient mit Kreislaufkollaps mussten erstversorgt und abtransportiert werden. Erwartungsgemäß waren auch dieses Jahr wieder die meisten Vorfälle von Freitag bis Sonntag zu verzeichnen.

Zum Glück keine besonderen Vorkommnisse



Am Donnerstag war die Sanitätswache von 18 bis 22 Uhr im Einsatz, am Freitag und Samstag von 18 bis 3 Uhr, am Sonntag sogar von 12 bis 3 Uhr. Am Montag ging der Sanitätseinsatz von 12 bis 22 Uhr, am Dienstag von 13 bis 22 Uhr und am Mittwoch, dem finalen Tag der Pfingstdult, von 18 bis 22 Uhr. Im Einsatz waren dabei an den Haupttagen jeweils sechs Personen, an den Nebentagen drei bis vier Personen. Geplant und durchgeführt hat diesen Sanitätsdienst überwiegend die ehrenamtliche BRK Bereitschaft aus Simbach unter der Führung des taktischen Leiters Michael Haider, dem Bereitschaftsleiter Andreas Moick und seinem Stellvertreter Hans Haider.

Aus sanitätsdienstlicher Sicht war es eine friedliche Dult, teilte gestern das BRK mit. „Es gab keine besonderen Vorkommnisse, auch Gewalt oder Aggression gegenüber unseren Einsatzkräften war auf der Dult kein Thema“, freute sich Hans Haider.