Torhüter stehen oft unter besonderem Druck. Nicht selten bedeutet ein Fehler direkt ein Gegentor. Umso beachtlicher ist die Leistung von Marius Koskowksi, dem erst 20-jährigen Stammtorhüter des SSV Eggenfelden. Vor zwei Jahren vom Kooperationspartner Wacker Burghausen gekommen, hat sich Koskowski beim Landesligisten etabliert – und ist besonders stolz darauf, dies in seiner Heimatstadt geschafft zu haben.
„Es ist eine extreme Ehre, für den Verein aus der eigenen Stadt zu spielen“, sagt Marius Koskowksi stolz. Gleich in der ersten Saison durfte er als 18-Jähriger sechsmal für Eggenfelden in der Landesliga Südost ran, seit der Saison 2023/24 ist er Stammkeeper. Auch in den erfolgreichen Relegationsspielen der vergangenen Saison gegen Hutthurm und Ergolding stand er im Tor. Da habe er aber auch extremen Druck verspürt, erinnert sich Koskowksi, schließlich ging es um den Klassenerhalt in der Landesliga.
Der junge Keeper setzt sich aber auch selbst unter Druck: „Ich will das Vertrauen des Trainers mit Leistung zurückzahlen.“ Sein Anspruch sei es daher, sich am Ende des Spiels nichts vorwerfen zu können und alles gegeben zu haben. Verbessern will er sich noch in der Kommunikation mit seinen Vorderleuten und im Spiel mit dem Fuß: „Fußballerisch könnte ich noch etwas ruhiger werden“, sagt der Keeper.
Die 99 ist eine coole und ungewöhnliche Nummer
Sein Vorbild in dieser Disziplin: der brasilianische Torhüter Ederson vom englischen Meister Manchester City. „Ich bewundere seine ganze Art, wie er als Torwart Fußball spielt“, sagt Koskowksi, der sich selbst auch als „mutigen Torhüter“ bezeichnet. Beim Abfangen von hohen Bällen nimmt er sich allerdings den Argentinier David Raja vom FC Arsenal zum Vorbild. In der Aufzählung seiner Vorbilder darf natürlich ein weiterer Schlussmann nicht fehlen: Manuel Neuer. „Einen Besseren gibt es nicht“, sagt Koskowski schlicht. Seine Trikotnummer, die 99, stammt übrigens auch von einem namhaften Torhüter. „Das ist eine coole und ungewöhnliche Nummer, die auch Gianluigi Donnarumma bei Paris St. Germain trägt“, erklärt Koskowski.
Als einer der Jüngsten im Team versucht er, von der Erfahrung seiner älteren Mitspieler zu profitieren. Gerade das Zusammenspiel mit Peter Berg, dem zweiten Torhüter der Eggenfeldener, aber auch in den beiden Jahren zuvor mit Klaus Malec empfindet Koskowksi als optimale Lernmöglichkeit. „Von den beiden kann ich viel für mich mitnehmen“, lobt Koskowski. Überhaupt schaue er sich viel von den Führungsspielern ab.
Fernstudium und Fußball in Eggenfelden − „perfect fit“
Ein bisschen bringt er sich aber auch selbst bei. Koskowksi absolviert parallel zum Fußball ein Fernstudium der Sportwissenschaften in Ismaning und kann so das Gelernte direkt im Training umsetzen, erzählt er. Die Kombination aus Fernstudium in Ismaning und Fußball in Eggenfelden bezeichnet der 20-Jährige derzeit als „perfect fit“. Wie es in zwei Jahren weitergeht, wenn sein Vertrag ausläuft, darüber hat er sich noch keine Gedanken gemacht. Natürlich sei im Fußball der Schritt in höhere Ligen immer erstrebenswert, gibt Koskowski ehrlich zu, aber vielleicht klappt es ja auch mit Eggenfelden, spekuliert er: „Das wäre extrem cool.“
Doch zunächst gilt es für die Mannschaft in dieser Saison den Wechsel von der Landesliga Südost in die Landesliga Mitte zu meistern, in die Eggenfelden nach drei Jahren umgruppiert wurde. „Die Mannschaften spielen hier etwas anders, es geht körperlicher zu“, erklärt Koskowski die Unterschiede. Dadurch konnten sie ihr Ballbesitzspiel noch nicht wie gewohnt aufziehen. Auch vorne hapert es noch ein wenig, die letzten beiden Spiele gingen jeweils mit 0:1 verloren. Sinnbildlich dafür steht das Spiel am vergangenen Wochenende gegen Bad Kötzting. „Wir müssen besser nach vorne spielen und im letzten Drittel eiskalt sein“, fordert Koskowksi, dann ist er zuversichtlich, dass die Mannschaft die nötigen Punkte sammeln wird.
Spezielle Rituale helfen und sollen ihm Glück bringen
Den Anfang will er am Samstag im Heimspiel gegen die Spvgg Lam machen. Gegen die „sehr erfahrene Mannschaft“ erwartet Koskowski ein ähnliches Spiel wie gegen Bad Kötzting. „Aber wenn wir unsere Tugenden auf den Platz bringen, können wir sie schlagen.“ Auch im Hinblick auf die anstehende Woche mit Spielen in Amberg und gegen Hauzenberg ist die Partie wichtig. „Wir wollen es anders machen als letzte Woche, wo wir nach dem Spiel enttäuscht waren und mit Freude in die englische Woche gehen“, formuliert Koskowksi das Ziel.
Vielleicht hilft dabei auch sein Ritual vor dem Spiel. Koskowksi zieht immer zuerst den linken und dann den rechten Handschuh an. Beim Einlaufen springt er dreimal auf das rechte und einmal auf das linke Bein. „Das hilft mir, meine Leistung besser abzurufen und nicht so aufgeregt zu sein“, erklärt Koskowski. Es gebe aber sicher noch speziellere Rituale, fügt er schmunzelnd hinzu. Doch Hauptsache, es bringt Glück.
5. Spieltag / Freitag, 18 Uhr: Seebach – Amberg; 18.45 Uhr: Roding – Passau; 19 Uhr: Bad Kötzting – Bogen; Samstag, 13.30 Uhr: Kareth-Lappersdorf – FC Dingolfing; 14 Uhr: Deggendorf – Landshut; 16 Uhr: Luhe-Wildenau – Parsberg, Schwandorf-Ettmannsdorf – Burglengenfeld, Eggenfelden – Lam; Sonntag, 15 Uhr: Kosova Regensburg – Hauzenberg.
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