mDer Jagdhund und der Komponist
Dean Wilmington dirigiert Uraufführung seiner Suite „Rottal-Inn“ im Artrium

03.05.2023 | Stand 16.09.2023, 22:44 Uhr

Lieblingsort Gollerbach: Der Musiker, Komponist und Dirigent Dean Wilmington holt sich in der Natur die Ideen für seine Musik. −Foto: tz

Inspiriert von der Vielfalt der Natur im Landkreis Rottal-Inn hat Dean Wilmington, Leiter des Theaters an der Rott, eine Orchestersuite kreiert. Diese wird am Samstag, 6. Mai, im Artrium in Bad Birnbach uraufgeführt.

Seit 30 Jahren lebt er in Deutschland, seit fünf Jahren arbeitet er als musikalischer Leiter am Theater an der Rott: Dean Wilmington sieht sich selbst als „Australier in Bayern“ und er fühlt sich wohl in dieser Rolle, denn: „Wenn man in seinem Leben immer viel unterwegs war, beruflich und privat, dann kommt man, wenn man Glück hat, irgendwann an den Ort, von dem man weiß: das ist mein Zuhause“, sagt der 53-jährige Dirigent, Musiker und Komponist beim Spaziergang am Gollerbach bei Hebertsfelden. Hier hat Dean Wilmington sein Zuhause gefunden.

Uraufführung am 6. Mai im Artrium



Jetzt hat er seine Heimatgefühle in ein musikalisches Werk einfließen lassen. Eine Orchestersuite ist entstanden mit dem schlichten Namen „Rottal-Inn“. Die Uraufführung findet am Samstag, 6. Mai, im Artrium in Bad Birnbach statt. Am Tag darauf ist das Werk erneut dort zu hören.

Was erwartet die Konzertbesucher, wenn die ersten Klänge von „Rottal-Inn“ zu hören sind? „Es ist ein durchaus vielfältiges Stück Musik, denn ich habe mich von der Vielfalt der Natur im Landkreis inspirieren lassen“, sagt Dean Wilmington. Seine Eindrücke hat er auf unzähligen Spaziergängen gewonnen, die er alleine oder zusammen mit dem Jagdhund seiner Tochter unternimmt - und gerade dieser Vierbeiner hat ihm besondere Ideen gegeben. „Wenn ich mit ihm unterwegs bin und sehe, wie er die Natur genießt, wie er alles genau beobachtet, dann beneide ich diesen Hund fast ein bisschen“, schmunzelt Dean Wilmington. Und es seien, so ergänzt er, gerade diese Eindrücke von den Spaziergängen mit Hund am Gollerbach, die er in seine Komposition mit einfließen hat lassen.

Zwischen Schottland, Australien und Rottal-Inn



Herausgekommen ist am Ende, ein erster Probenbesuch hat das gezeigt, eine manchmal romantische, dann auch wieder klangmächtige Orchestersuite, die, wie der Komponist beschreibt, noch einen besonderen Aspekt hat: Dean Wilmington ist zwar in Australien aufgewachsen, doch geboren ist er in Schottland, und das sieht er durchaus Ähnlichkeiten zwischen den grünen Hügeln in Rottal-Inn mit den Landschaften in Schottland.

„Ich bin ganz ehrlich: In dieser Musik liegt sehr viel von meinen Gefühlen für meine Heimat Rottal-Inn, denn als solche sehe und empfinde ich diese Region, in der ich gerne alt werden würde - zumindest kann ich mir das sehr gut vorstellen“, erklärt Dean Wilmington und er fügt hinzu: „Ich würde mich sehr freuen, wenn Menschen im Publikum, die aus der Region Rottal-Inn kommen, meine Gefühle und Gedanken, die ich in der Musik zum Ausdruck bringe, mit mir teilen können.“

Auf dem Programm für das Konzert, das auch am Sonntag, 7. Mai noch einmal im Artrium gespielt wird, stehen neben der Orchester-Suite „Rottal-Inn“ noch zwei andere Werke: Gespielt werden „The last Ascending“ von Vaughan Williams für Violine und Orchester, außerdem die Sinfonie Nr. 6 „Pastorale“ von Ludwig van Beethoven. Solist des Abends ist der zwar noch junge, aber schon in großen Konzertsälen beklatschte Louis Vandori.

Karten für beide Konzertabende gibt es in der Gästeinfo in Bad Birnbach, ✆08563/963046, oder online über www.ticket.badbirnbach.de.

− tz