Pfarrkirchner startet als Profi durch
„Das muss man erlebt haben“: Eliot Muteba und seine Glücksmomente bei den Löwen

22.06.2024 | Stand 22.06.2024, 7:00 Uhr |

Überglücklich ist Pedro Eliot Narciso Muteba über sein erstes halbes Jahr als Fußballprofi. − Fotos: privat

Für Eliot Muteba, 21, erfüllen sich derzeit seine Träume – erst Profidebüt beim TSV 1860 München, dann die Nominierung für die angolanische Nationalmannschaft. Der pfeilschnelle Angreifer aus Pfarrkirchen hat viel Grund zur Freude. Im Interview erzählt er, was sich für ihn verändert und welche Ziele er noch hat.

24. Februar, Samstagnachmittag, Auswärtsspiel in Verl, in der 78. Minute betreten Sie das Feld und geben für die Sechzger Ihr Profidebüt. Wie haben Sie sich dabei gefühlt?
Pedro Eliot Narciso Muteba: Unglaublich. Das ist der Moment, worauf ich mein Leben lang hingearbeitet habe. Auf dem Platz habe ich das nicht wirklich realisiert. Nach dem Spiel war ich überglücklich und habe auch viele Glückwunsch-Nachrichten bekommen.

Und dann auch noch Ihre Nominierung für die Nationalmannschaft von Angola.
Muteba: Ich wusste zwar schon, dass die ein Auge auf mich werfen. Als ich dann die Nachricht bekommen habe, war ich trotzdem überrascht. Ich freue mich riesig. Es ist eine Herzensangelegenheit, für das Heimatland meiner Eltern ab 26. Juni auflaufen zu dürfen. Da sind wir beim COSAFA Cup dabei.

Aufgewachsen sind Sie aber im Rottal.
Muteba: Genau. Ich bin in Dietersburg geboren und in Pfarrkirchen aufgewachsen. Bis zum vorigen Jahr war ich auch oft in meiner Heimatstadt. Aber jetzt ist es zeitlich leider schwierig geworden.

Sie sind in Bayern auch schon gut rumgekommen.
Muteba: Ja, mit 14 Jahren bin ich von Pfarrkirchen wegen des Fußballs weggezogen. Zuerst nach Ingolstadt, dann Nürnberg und jetzt wohne ich seit einem halben Jahr in München. Hier habe ich mich gut eingelebt und glücklicherweise mit meiner Freundin schnell eine Wohnung gefunden.

Bleibt Ihnen überhaupt viel Zeit für Familie, Freunde und Partnerin?
Muteba: Auf jeden Fall. Wahrscheinlich habe ich für sie als Fußballer mehr Zeit.

Wie sieht Ihr Alltag denn aus?
Muteba: Wir trainieren sechsmal die Woche am Vormittag. Am Wochenende haben wir unser Spiel. Im Vergleich zu meiner vorherigen Station bei der U23 vom 1. FC Nürnberg hat sich diesbezüglich auch kaum etwas geändert. Da haben wir schon unter Profibedingungen trainiert. Für mich ist das also nichts Neues.

Was wäre Ihr Plan B gewesen?
Muteba: Das weiß ich tatsächlich nicht genau – vielleicht irgendetwas in der Bank. Jedenfalls etwas Wirtschaftliches, weil ich meinen Abschluss auf einer Wirtschaftsschule in Nürnberg gemacht habe.

Seit Februar leben Sie Ihren Traum und das auch noch bei einem Verein wie dem TSV 1860 München, der viel Tradition hat. Wie ist es, im vollen Grünwalder Stadion zu spielen?
Muteba: Es ist unglaublich. Das kann man sich nicht vorstellen, das muss man erlebt haben. Ich habe Gänsehaut bekommen. Die Fans sind beeindruckend – deswegen habe ich mich auch für diesen Verein entschieden.

Welche Ziele haben Sie persönlich für die kommende Saison?
Muteba: Richtig im Profifußball ankommen – und das fit. Ich habe mir am Anfang des Jahres den großen Zeh gebrochen, er ist zwar verheilt. Aber ich habe immer noch Schmerzen. Für die neue Saison möchte ich fit sein, um mein Bestes geben zu können.

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