Abgezeichnet hatte es sich schon seit Wochen, jetzt ist es offiziell: Der stellvertretende bayerische Ministerpräsident und Chef der Freien Wähler, Hubert Aiwanger, wird im Wahlkreis Rottal-Inn als Kandidat bei der Bundestagswahl antreten.
Bei der Nominierungsversammlung der Freien Wähler am Samstagvormittag im Gasthaus Unterwirt in Eggenfelden stellten ihn die Parteimitglieder einmütig auf. 29 stimmberechtigte Personen waren dazu gekommen. Um kurz vor elf Uhr war alles erledigt.
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Das Ziel Aiwangers ist klar: Er möchte bei der vorgezogenen Wahl am 23. Februar mit seinen Freien Wählern drei Direktmandate holen. Dies würde den Einzug in den Bundestag bedeuten, auch wenn die FW – was zu erwarten ist – an der Fünf-Prozent-Hürde scheitert.
Straubingers Ausscheiden nutzen
Dass Aiwanger selbst dafür seinen Wahlkreis wechselt und nicht in Landshut, sondern in Rottal-Inn kandidiert, hat wohl auch darin seinen Grund, dass die Karten im Wahlkreis 229 (Rottal-Inn, Dingolfing-Landau und vom Landkreis Landshut die Gemeinden Aham, Gerzen, Kröning, Schalkham, Postau, Weng und Wörth an der Isar) neu gemischt werden. Max Straubinger, der seit 30 Jahren für die CSU im Bundestag sitzt, tritt nicht mehr an. Sein Nachfolger soll nach den Vorstellungen der CSU Günter Baumgartner, Bürgermeister in Bayerbach bei Bad Birnbach, werden. Doch dieser ist im Wahlkreis noch nicht so bekannt und hat hier – so die Überlegungen der FW – einen Nachteil gegenüber Aiwanger. Außerdem fuhren die Freien Wähler bei der Bundestagswahl 2021 in Rottal-Inn mit 16,7 Prozent ihr bestes Erststimmenergebnis in Bayern ein.
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FW: Mehrere aussichtsreiche Bewerber
Neben Aiwanger treten für die FW im Freistaat bei der Bundestagswahl unter anderem der Landshuter Landrat Peter Dreier und die Oberallgäuer Landrätin Indra Baier-Müller als Direktkandidaten an. Hinzu kommt der Bürgermeister der Stadt Gersthofen (Landkreis Augsburg), Michael Wörle. Wie Aiwanger verlauten ließ, könnte es bundesweit und in Bayern noch jeweils ein bis zwei „aussichtsreiche Direktkandidaten“ für die Freien Wähler geben. Namen nannte er nicht.
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